Im indischen Teil der Region Kaschmir sind bei Sturzfluten nach Regierungsangaben mindestens 50 Menschen ums Leben gekommen. Etwa 170 Menschen konnten demnach gerettet werden, viele von ihnen seien schwer verletzt.
Das betroffene Gebiet liegt auf einer hinduistischen Pilgerroute. Nach Behördenangaben wurde eine provisorische Küche vollständig durch die Sturzfluten zerstört, dort könnten sich mehr als hundert Pilger aufgehalten haben. «Den Menschen in Not wird jede mögliche Unterstützung zur Verfügung gestellt», erklärte der indische Premierminister Narendra Modi.
Der Zugang zum Katastrophengebiet war am Donnerstag schwierig, neben den Rettungskräften wurden Soldaten in die Region geschickt. Das Wetteramt der Region warnte vor Starkregen und weiteren Überschwemmungen.
Da das betroffene Gebiet rund um das Dorf Chositi im Distrikt Kishtwar recht gross ist, befürchten die Retter, dass die Zahl der Opfer noch steigen könnte. Die Ortschaft ist ein Zwischenstopp auf einer beliebten Pilgerroute zu einem hinduistischen Schrein. Berichten zufolge spülte die Flut am Donnerstag provisorische Zeltküchen in dem Dorf weg, als sich die Gläubigen gerade beim Mittagessen befanden.
In Medienberichten kursierte zunächst die Zahl von mindestens 37 Menschen, die im Katastrophengebiet ums Leben gekommen waren. Es wurde bereits befürchtet, dass die Zahl der Toten steigen könnte.
Die Sturzfluten waren durch heftige Regenfälle ausgelöst worden. Es handelt sich um die zweite schwere Überschwemmungskatastrophe in Indien in diesem Monat. Vergangene Woche hatten Überschwemmungen die Himalaya-Stadt Dharali im Bundesstaat Uttarakhand unter Schlamm begraben. Die Zahl der Toten liegt vermutlich bei mehr als 70, ist aber noch nicht bestätigt.
Während der Monsunzeit von Juni bis September gibt es häufig Überschwemmungen und Erdrutsche. Experten zufolge erhöht der Klimawandel jedoch Häufigkeit und Schwere. (rbu/dab/sda/afp/dpa)