Auf der Jagd nach dem perfekten Selfie kommt es immer wieder zu Todesfällen. Laut einer indischen Studie ist die häufigste Todesursache Ertrinken.
Was die meisten Todesfälle aber gemeinsam haben: Im Bestreben, ein möglichst eindrucksvolles Ferien-Souvenir zu ergattern, begeben sich die Menschen in Gefahr.
Der Grand Canyon ist einer der Touristenmagneten der Vereinigten Staaten. 6,4 Millionen Besucher lockt der Nationalpark jährlich an. Die steilen zerklüfteten Klippen bergen aber auch grosse Gefahren: Im Schnitt sterben pro Jahr etwa 12 Touristen im Grand Canyon. Die häufigsten Ursachen sind Stürze, medizinische Notfälle und Suizide. Dabei kommt es immer wieder vor, dass sich Besucher für ein Foto zu nahe an den Abgrund begeben und abstürzen. Im März stolperte ein Mann aus Hongkong während dem Fotografieren und fiel 300 Meter in den Tod.
Die «Schiffbruchs»-Bucht zählt zu den schönsten Stränden Europas. Jährlich wird der die Bucht auf Zakynthos von Tausenden Touristen besucht. Die senkrechten Klippen stellen dabei ein beliebtes Fotosujet dar, Touristen wagen sich dabei gefährlich nah an den Rand. In den letzten zwei Jahren starben dabei zwei Touristen. Bei beiden Todesfällen berichteten Zeugen, dass die Todesopfer beim Selfie stolperten und über die Klippe stürzten.
Im Juni 2014 kam ein polnisches Ehepaar am Cabo da Roca, Portugal, ums Leben. Sie wollten für ein Familien-Selfie möglichst nahe an den Rand der Klippen und stiegen dabei über eine Sicherheitsabsperrung. Die beiden Kinder überlebten glücklicherweise.
Die Plitvicer-Seen gehören mit jährlich über einer Million Besuchern zu den beliebtesten Attraktionen Kroatiens. Zu einem hohen Preis: Die Seen gelten schon lange als überlaufen, laut Behördenangaben kommt es jedes Jahr zu einem Todesfall. Als im Jahr 2016 zwei Menschen am exakt gleichen Ort von einer Klippe stürzten, weil sie ein Selfie machen wollten, ergriffen die kroatischen Behörden Massnahmen. Auf Twitter baten sie die Touristen um mehr Vorsicht und verwehrten Gästen mit ungeeignetem Schuhwerk den Eintritt in den Nationalpark.
Indien ist gemäss der erwähnten Studie das Land, in dem sich weltweit weitaus am meisten Selfie-Todesfälle ereignen. Mumbai sticht besonders vor, hier gab es Dutzende Tote im Zusammenhang mit Selfies. In Mumbai hat man daraus schon 2016 Konsequenzen gezogen und an sechs Stellen der Megacity, an denen am meisten Selfie-Unglücksfälle geschehen, ein Selfie-Verbot verhängt, darunter am berühmten Marine Drive und am Girgaum-Chowpatty-Strand. (jaw)