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Iran: Machtverhältnisse in Syrien könnten sich wieder ändern

Iranian Foreign Minister Abbas Araghchi speaks during a news conference with his Iraqi counterpart Fouad Hussein, and Syrian Foreign Minister Bassam Sabbagh, following their meeting, in Baghdad, Iraq, ...
«Es ist noch zu früh, um über die Zukunft Syriens zu urteilen»: Der iranische Aussenminister Abbas Araghtschi.Bild: keystone

Iran warnt: Sieger in Syrien sollen sich nicht zu früh freuen – die Lage kann sich ändern

25.12.2024, 14:0325.12.2024, 17:08

Nach Einschätzung des Irans könnte es auch nach dem Machtwechsel in Syrien zu weiteren politischen Entwicklungen und Veränderungen kommen. «Es ist noch zu früh, um über die Zukunft Syriens zu urteilen, denn viele Faktoren können die politische Lage dort noch erheblich beeinflussen», sagte Aussenminister Abbas Araghtschi, ohne dabei ins Detail zu gehen.

Dies gelte für alle Seiten, und deshalb sollten sich auch diejenigen, «die sich derzeit als sichere Sieger fühlen», nicht zu früh freuen, erklärte der iranische Chefdiplomat laut der Nachrichtenagentur Isna.

Der Aussenminister der syrischen Übergangsregierung, Asaad Hassan al-Schaibani, hatte zuvor den Iran davor gewarnt, «Chaos in Syrien zu verbreiten». Teheran müsse «den Willen des syrischen Volkes und die Souveränität und Sicherheit des Landes respektieren», schrieb er auf der Plattform X.

Der Sturz des langjährigen syrischen Machthabers Baschar al-Assad war ein schwerer Schlag für den Iran, der seine gesamte Nahostpolitik dadurch geschwächt sieht. Al-Assad galt als strategisch wichtiger Verbündeter Irans in der selbsternannten «Achse des Widerstands» gegen den Erzfeind Israel.

Zwar behauptet Teheran, diplomatische Kontakte zu den neuen Machthabern in Syrien zu unterhalten, doch die Erlaubnis zur Wiedereröffnung der Botschaft in Damaskus steht weiterhin aus. Zudem hat das syrische Bündnis Haiat Tahrir al-Sham (HTS) iranischen Fluggesellschaften verboten, Damaskus anzufliegen. (sda/dpa)

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Sturz der syrischen Regierung
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26 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Fuchs76
25.12.2024 15:06registriert September 2021
Die Felle schwimmen mehr und mehr davon. Alenfall sollte der Iran nach den Ereignissen 2024 im Interesse des Regimes krzer treten. Ich persönliche schätze die Wahrscheinlichkeit höher ein, dass sich der Iran verzockt und es im Inneren zu Umwälzungen kommt, als dass der Iran seinen Einfluss in Syrien zeitnah zurückgewinnt. Aber ich muss zugeben, ich habe weder Erfahrung als Aussenminister, noch als Chef-Diplomat. Ich könnte mich also durchaus auch irren.
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manuel0263
25.12.2024 15:09registriert Februar 2017
Da liest man ja fast schon eine verzweifelte Drohung zwischen den Zeilen des Aussenministers, verbunden mit der Angst, dass die Iraner ihre despotische Regierung wohl genauso gern zum Teufel jagen würden. Was man ihnen nur wünschen kann.
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Quaerentius
25.12.2024 17:34registriert Mai 2022
Das klingt wie eine Drohung Irans an die neue Führung in Syrien! Wartet nur, wir werden Eure Pläne durchkreuzen und Chaos stiften im Land! Euch soll kein Erfolg beschieden sein, das Modell könnte ja sonst auch bei uns Schule machen!
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