Iran warnt: Sieger in Syrien sollen sich nicht zu früh freuen – die Lage kann sich ändern
Nach Einschätzung des Irans könnte es auch nach dem Machtwechsel in Syrien zu weiteren politischen Entwicklungen und Veränderungen kommen. «Es ist noch zu früh, um über die Zukunft Syriens zu urteilen, denn viele Faktoren können die politische Lage dort noch erheblich beeinflussen», sagte Aussenminister Abbas Araghtschi, ohne dabei ins Detail zu gehen.
Dies gelte für alle Seiten, und deshalb sollten sich auch diejenigen, «die sich derzeit als sichere Sieger fühlen», nicht zu früh freuen, erklärte der iranische Chefdiplomat laut der Nachrichtenagentur Isna.
Der Aussenminister der syrischen Übergangsregierung, Asaad Hassan al-Schaibani, hatte zuvor den Iran davor gewarnt, «Chaos in Syrien zu verbreiten». Teheran müsse «den Willen des syrischen Volkes und die Souveränität und Sicherheit des Landes respektieren», schrieb er auf der Plattform X.
Der Sturz des langjährigen syrischen Machthabers Baschar al-Assad war ein schwerer Schlag für den Iran, der seine gesamte Nahostpolitik dadurch geschwächt sieht. Al-Assad galt als strategisch wichtiger Verbündeter Irans in der selbsternannten «Achse des Widerstands» gegen den Erzfeind Israel.
Zwar behauptet Teheran, diplomatische Kontakte zu den neuen Machthabern in Syrien zu unterhalten, doch die Erlaubnis zur Wiedereröffnung der Botschaft in Damaskus steht weiterhin aus. Zudem hat das syrische Bündnis Haiat Tahrir al-Sham (HTS) iranischen Fluggesellschaften verboten, Damaskus anzufliegen. (sda/dpa)
