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Inhaftierte Journalistin: Italien bestellt iranischen Botschafter ein

epa11797204 People hold placards while attending a peaceful sit-in in front of the Prefecture to demand the immediate release of the Italian journalist Cecilia Sala in Turin, Italy, 29 December 2024.  ...
Menschen demonstrierten in Turin, Italien, gegen die Inhaftierung der italienischen Journalistin Cecilia Sala im Iran.Bild: keystone

Inhaftierte Journalistin: Italien bestellt iranischen Botschafter ein

02.01.2025, 15:3402.01.2025, 15:34

Aus Protest gegen die Inhaftierung einer italienischen Journalistin im Iran hat Italiens Regierung den iranischen Botschafter in Rom einbestellt.

Bei dem Gespräch sei die sofortige Freilassung von Cecilia Sala gefordert worden, hiess es in einer Mitteilung des Ministeriums. Bereits zuvor verlangte Aussenminister Antonio Tajani, alle Rechte der Italienerin zu respektieren.

Sala war am 19. Dezember in Teheran festgenommen und inhaftiert worden. Seitdem befindet sie sich im berüchtigten Evin-Gefängnis in der iranischen Hauptstadt in strenger Einzelhaft. Die iranische Justiz wirft Sala Verstösse gegen die Mediengesetze der Islamischen Republik vor. Sala arbeitet für die Tageszeitung «Il Foglio» und betreibt zudem einen bekannten Podcast.

Berichte über schlechte Haftbedingungen

Italienische Medien berichteten unterdessen über die schlechten Haftbedingungen in dem Gefängnis in Teheran. Im Gespräch mit Angehörigen beklagte die 29-Jährige, sie müsse ohne Matratze auf dem Boden und mit durchgehend angeschaltetem Licht schlafen, wie die Zeitung «Corriere della Sera» berichtete. Ausserdem sei ihr die Brille weggenommen worden.

Inzwischen hat sich auch die EU-Aussenbeauftragte Kaja Kallas eingeschaltet. Sie forderte im Gespräch mit der italienischen Zeitung «La Repubblica» ebenfalls Salas sofortige Freilassung. «Niemand sollte wegen seiner Arbeit inhaftiert werden. Journalismus ist kein Verbrechen», sagte Kallas.

Am Nachmittag will Ministerpräsidentin Giorgia Meloni nach Medienberichten mit einigen Ministern ihres Kabinetts zu einer kurzfristig anberaumten Sitzung zusammenkommen, um über weitere Schritte in der Angelegenheit zu beraten. (sda/dpa)

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