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Israelischer Polizist hielt Attentäter für Zivilisten – und nahm ihn mit nach Hause

Israelischer Polizist hielt Attentäter für Zivilisten – und nahm ihn mit nach Hause

10.06.2016, 17:2310.06.2016, 17:23
Zwei Palästinenser hielt am 8. Juni Tel Aviv in Atem.
Zwei Palästinenser hielt am 8. Juni Tel Aviv in Atem.
Bild: Sebastian Scheiner/AP/KEYSTONE

Ein israelischer Polizist hat Medienberichten zufolge einen der palästinensischen Todesschützen von Tel Aviv irrtümlich für einen Zivilisten auf der Flucht gehalten und bei sich zu Hause aufgenommen.

Polizisten verhaften am Abend der Attacke einen Mann.
Polizisten verhaften am Abend der Attacke einen Mann.Bild: STRINGER/REUTERS

Zwei Angreifer hatten am Mittwochabend im Tel Aviver Ausgehviertel Sarona wahllos um sich geschossen und vier Israelis getötet sowie fünf weitere Menschen verletzt. Hunderte Zivilisten ergriffen die Flucht, darunter der Polizist ausser Dienst, seine Frau und seine Schwiegereltern, wie die Zeitung Yedioth Ahronoth am Freitag berichtete.

Die Frau sagte der Zeitung, als sie nach Hause gerannt seien und die Tür aufschlossen hätten, habe sich ein Mann in einem engen schwarzen Anzug mit Schlips in ihrer Gesellschaft befunden. Er habe nach Wasser verlangt, und sie hätten ihn eingelassen.

Frauen in der israelischen Armee

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Frauen in der israelischen Armee

Eine israelische Soldatin weist während des Gazakriegs einen Panzer ein (24.07.2014).

quelle: epa / atef safadi
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Der Polizist griff sich dann seine Waffe und kehrte zum Tatort zurück. Dort sah er einen weiteren Mann in einem ganz ähnlichen Anzug - es war einer der beiden Attentäter, mit schweren Schussverletzungen.

Der Polizist erkannte dem Bericht zufolge sofort den Zusammenhang, rannte nach Hause und nahm dort den zweiten Attentäter fest. Seine Frau Ofri sagte der Zeitung: «Mein Mann kam mit gezogener Waffe rein, griff sich den Terroristen, warf ihn zu Boden und legte ihm Handschellen an.»

Die Polizei wollte den Bericht weder bestätigen noch dementieren und verwies auf eine Nachrichtensperre zu dem Fall.

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Hinterbliebene trauern am 9. Juni um ein Opfer des Angriffs.
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Bild: RONEN ZVULUN/REUTERS

(sda/afp)

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