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Israel: Abgeordneter nach Waffenschmuggel an Jordanien ausgeliefert

Israeli Foreign Minister Eli Cohen holds a press conference during his visit to Prague, Czech Republic, Tuesday, April 4, 2023. (AP Photo/Petr David Josek)
Der israelische Aussenminister Eli Cohen war bei der Auslieferung beteiligt.Bild: keystone

Israel liefert Abgeordneten nach Waffenschmuggel an Jordanien aus

07.05.2023, 11:1007.05.2023, 11:11
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Ein jordanischer Abgeordneter, der von Israel wegen Waffenschmuggels festgenommen worden war, ist den Behörden in seinem Heimatland übergeben worden. Der israelische Inlandsgeheimdienst Schin Bet teilte am Sonntag mit, nach Abschluss der Untersuchung in Israel sei das Parlamentsmitglied «den jordanischen Behörden für eine weitere Untersuchung und Strafverfolgung ausgeliefert worden».

Der Mann sei am 22. April bei der Einreise ins Westjordanland mit 12 Gewehren und 194 Revolvern in seinem Auto aufgegriffen worden. Im Verhör sei deutlich geworden, dass er seinen diplomatischen Pass dazu missbraucht habe, seit Februar 2022 insgesamt zwölfmal verschiedene Waren über die Grenze zu bringen. Neben Waffen habe er auch Vögel, elektronische Zigaretten und Gold geschmuggelt. Seit Beginn dieses Jahres habe er mehrmals Waffen transportiert. Der Abgeordnete habe aus Habgier gehandelt und sehr viel Geld für die Waren bekommen. Es handle sich um einen «sehr schwerwiegenden Vorfall», teilte Israels Aussenminister Eli Cohen damals der Nachrichtenseite ynet mit.

Nachdem er den israelischen Sicherheitskräften ins Netz ging, seien auch in Jordanien und im Westjordanland mehrere mutmassliche Helfer festgenommen worden. Der israelische Aussenminister hatte von einem «sehr schwerwiegenden Vorfall» gesprochen. Israel sei mit den jordanischen Behörden in Kontakt.

Jordanischen Medienberichten zufolge soll der 35-jährige Abgeordnete Verbindungen zu der im Gazastreifen herrschenden Palästinenserorganisation Hamas haben. Sie wird von den USA, der EU und Israel als Terrororganisation eingestuft.

Die Nachbarländer Israel und Jordanien haben 1994 einen Friedensvertrag unterzeichnet. Es gibt aber regelmässig diplomatische Spannungen, vor allem wegen Israels Palästinenserpolitik sowie der Lage auf dem Tempelberg in Jerusalem. (sda/dpa)

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