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Israel: Netanjahu holt gefeuerten Verteidigungsminister zurück

Netanjahu krebst zurück – gefeuerter Verteidigungsminister zurück im Amt

10.04.2023, 20:2710.04.2023, 21:03
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Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat die Entlassung von Verteidigungsminister Joav Galant nach massiven Protesten rückgängig gemacht. Der Regierungschef gab am Montagabend in Tel Aviv bekannt, dass Galant, der ebenso wie er selbst der rechtskonservativen Likud-Partei angehört, in sein Amt zurückkehrt.

Israel's Defence Minister Yoav Galant attends a weekly cabinet meeting at the Prime Minister's office in Jerusalem on Sunday, Jan. 15, 2023. (Menahem Kahana/Pool Photo via AP)
Joav Galant ist wieder Verteidigungsminister Israels.Bild: keystone

«Wir werden zusammen für die Sicherheit Israels arbeiten», versprach Netanjahu. Der Chef der rechtsreligiösen Regierung hatte Galant im vergangenen Monat entlassen, weil dieser zu einem Stopp der umstrittenen Justizreform aufgerufen hatte.

Gegen die Entlassung hatte es sofort neue Proteste auf den Strassen gegeben. Die Opposition und auch Experten kritisierten den Rausschmiss angesichts der prekären Sicherheitslage in Israel als unprofessionell. Am Abend sagte Netanjahu: «Unser Land befindet sich unter einer Terrorattacke.» Er beschuldigte die Regierung seines Vorgängers Jair Lapid, der Abschreckung geschadet zu haben. Dabei bezog er sich auf ein Abkommen über eine Seegrenze mit dem Libanon, das die Lapid-Regierung im Oktober unterzeichnet hatte. Netanjahu sprach von einem «Abkommen mit der (libanesischen Miliz) Hisbollah».

ARCHIV - Israels Ministerpr
Benjamin Netanjahu. Bild: sda

Er werde die Sicherheit wiederherstellen, kündigte Netanjahu an. Der syrischen Regierung von Machthaber Baschar al-Assad drohte er damit, sie werde einen «hohen Preis bezahlen», sollte es weitere Raketenangriffe auf Israel geben. Israel werde auch nicht zulassen, dass im Libanon eine Infrastruktur der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas eingerichtet werde. Auch aus dem Libanon waren am Donnerstag Raketen auf Israel gefeuert worden.

Netanjahu sagte zudem, er werde an der Justizreform festhalten, wolle sich aber um einen breiten Konsens bemühen. Man werde Minderheitenrechte gewährleisten. Die jetzige Netanjahu-Regierung steht so weit rechts wie keine Regierung zuvor. Sie ist seit drei Monaten im Amt. Netanjahu ist insgesamt länger im Amt als je ein israelischer Ministerpräsident zuvor. (sda/dpa)

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4 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Gandalf der Weise
10.04.2023 20:40registriert Januar 2023
Joav Galant wieder im Amt ist ein gutes Zeichen dafür, dass die Demonstrationen wirken. Nun unbedingt dranbleiben (die Demonstranten) und die Justizreform komlett kippen!
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