International
Israel

Netanjahu löst Kriegskabinett auf

Netanjahu löst Kriegskabinett auf

Nachdem Minister Benny Gantz das Kriegskabinett verlassen hatte, trifft Netanjahu nun eine Entscheidung. Das Kabinett wurde aufgelöst.
17.06.2024, 10:3017.06.2024, 11:48
Mehr «International»

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu löst das Kriegskabinett auf. Das gab er nach Berichten der «Jerusalem Post» (JP) in einer Sitzung des sicherheitspolitischen Kabinetts am Sonntag bekannt. Laut dem Medium «Haaretz» werde er ein «kleineres Konsultationsforum» für sensible Entscheidungen einrichten. Eine Sprecherin des Regierungschefs bestätigte am Montag die Medienberichte.

Zu diesem erlauchten Kreis gehörten der Verteidigungsminister Yoav Gallant, der Minister für strategische Angelegenheiten Ron Dermer, der Vorsitzende des Nationalen Sicherheitsrats Tzachi Hanegbi sowie der Vorsitzende der Shas-Partei, Aryeh Deri, wie «Haaretz» weiter schreibt.

Gemäss JP begründete Netanyahu die Auflösung des Kriegskabinetts so:

«Das Kabinett war in der Koalitionsvereinbarung mit Gantz enthalten, auf seinen Wunsch hin. Seit Gantz gegangen ist, gibt es keine Notwendigkeit mehr für ein Kabinett.»

Die Auflösung des Kriegskabinetts soll wohl verhindern, dass Minister wie der rechtsextreme Minister für nationale Sicherheit, Itamar Ben-Gvir, in zukünftige Entscheidungen rund um den Krieg einbezogen werden müssen. Denn Ben-Gvir hatte sich zuvor um seine Aufnahme in die Notstandsregierung bemüht.

Entsprechend wird es auch kein neues Kriegskabinett geben, das sich aus den Vorsitzenden der Koalitionsparteien zusammensetzt. Das hatten die Minister Bezalel Smotrich und Itamar Ben-Gvir nämlich vorgeschlagen.

Oppositionspolitiker Benny Gantz hatte am 9. Juni seinen Rückzug aus der Notstandsregierung erklärt und zugleich zu Neuwahlen aufgerufen. Netanjahu hat auch ohne diese Unterstützung eine Koalitionsmehrheit im Parlament, ist nun aber noch stärker auf seine rechtsgerichteten Partner angewiesen.

(yam / mit Material von t-online)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
26 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
wirkungsgrad_100
17.06.2024 11:00registriert Juni 2021
Es ist sicher eine gute Idee, dass Bezalel Smotrich und Itamar Ben-Gvir nicht Entscheidungen im Krieg treffen. Die beiden fallen auch mit rassistischen Äusserungen auf.
554
Melden
Zum Kommentar
26
Putin spricht von «humanitärer Katastrophe» fordert Gründung von palästinensischem Staat

Russlands Präsident Wladimir Putin hat die Lage im Gazastreifen als «humanitäre Katastrophe» bezeichnet. Es gebe viele Konflikte weltweit, darunter auch nahe der russischen Grenze, sagte Putin auf dem Brics-Gipfel in Kasan mit Blick auf den von ihm selbst befohlenen Angriffskrieg gegen die benachbarte Ukraine. Die Lage in den Palästinensergebieten sei aber besonders schlimm.

Zur Story