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Israel begeht 75. Jubiläum seiner Gründung – Krise überschattet Feier

Israel begeht 75. Jubiläum seiner Gründung – Krise überschattet Feier

25.04.2023, 20:5025.04.2023, 20:50
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In Israel haben am Dienstagabend die Feiern zum 75. Jahrestag der Staatsgründung begonnen. In Jerusalem wurde die zentrale Veranstaltung eröffnet, bei der zwölf Fackeln entzündet werden. Sie symbolisieren die in der Bibel erwähnten zwölf Stämme Israels. Zudem sind in zahlreichen Städten Partys und Feuerwerke geplant.

Mehrere Städte, darunter auch Tel Aviv, wollten dabei nach Medienberichten stilles Feuerwerk einsetzen. Mit dieser geräuschreduzierten Variante soll unter anderem auf Soldaten mit Posttraumatischer Belastungsstörung Rücksicht genommen werden. Das Knallen der Feuerwerkskörper könnte Betroffene sonst mental wieder in Kampfsituationen zurückversetzen.

Die Jubiläumsfeiern werden überschattet vom Streit um die Justizreform, die Gegner als Gefahr für die Demokratie ablehnen. In Tel Aviv begann am Abend eine grosse Kundgebung gegen die Reform. Israels Staatspräsident Izchak Herzog hatte den Streit in einem Interview als «schlimmste interne Krise seit der Gründung des Staates» vor 75 Jahren eingestuft. Gleichzeitig äusserte er im Gespräch mit der israelischen Nachrichtenseite ynet die Hoffnung, das Land könne gestärkt aus dem Drama hervorgehen.

Am Dienstag gedachte Israel seiner gefallenen Soldaten und Terroropfer. Bei Gedenkzeremonien kam es zu Protesten gegen Regierungsvertreter sowie Streit zwischen Gegnern und Befürwortern der Reform.

Am Mittwoch ist eine Luftparade über weiten Teilen des Landes geplant. Erstmals nimmt daran auch die deutsche Luftwaffe teil. Ein Eurofighter des Typs Eagle Star 2.0 wird dabei von Luftwaffen-Inspekteur Ingo Gerhartz persönlich geflogen. Die Flügel des Kampfjets sind mit der deutschen und der israelischen Flagge dekoriert.

Der Staat Israel wurde am 14. Mai 1948 ausgerufen. Staatsgründer David Ben Gurion verlas damals in Tel Aviv die Unabhängigkeitserklärung. Israel feiert sein Jubiläum nach dem hebräischen Kalender und somit in diesem Jahr früher. (sda/dpa)

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