Als am Morgen des 7. Oktober 2023 die Sonne aufging, nahmen viele der Partygäste des Nova-Musikfestivals nahe der Grenze zu Gaza illegale Drogen wie MDMA oder LSD. Hunderte von ihnen waren high, als kurz nach Sonnenaufgang bewaffnete Hamas-Kämpfer das Festivalgelände angriffen.
Die BBC berichtete von einer neuen Studie der Universität Haifa. Dabei stellten Neurowissenschaftler und Neurowissenschaftlerinnen erste Anzeichen fest, dass MDMA einen gewissen psychologischen Schutz vor Traumata geboten haben könnte. Die vorläufigen Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Droge mit einer positiveren mentalen Verfassung in Verbindung gebracht wird – sowohl während des Ereignisses als auch in den Monaten danach.
Bei der Studie wurden die psychologischen Reaktionen von mehr als 650 Überlebenden des Festivals untersucht. Zwei Drittel von ihnen standen vor den Anschlägen unter dem Einfluss von Freizeitdrogen wie MDMA, LSD, Marihuana oder Psilocybin – einer Verbindung, die in halluzinogenen Pilzen enthalten ist.
«MDMA schützte am besten», so Professor Roy Salomon, Leiter der Studie. Jenen Überlebenden, die während des Anschlags MDMA genommen hatten, ging es in den ersten fünf Monaten nach dem Anschlag geistig viel besser: «Sie schliefen besser, hatten weniger psychische Probleme – es ging ihnen besser als den Menschen, die keine Substanz genommen hatten».
Die Forschenden nehmen an, dass durch die von MDMA ausgelösten prosozialen Hormone, wie Oxytocin, dazu beigetragen haben, die allgemeine Angst zu verringern. Zusätzlich wurde das Gefühl der Verbundenheit zwischen denjenigen verstärkt, die vor dem Angriff geflohen sind. Und was noch wichtiger ist: Die Überlebenden scheinen offener dafür zu sein, Unterstützung von ihren Familien und Freunden anzunehmen.
Die Untersuchung beschränkt sich nur auf die Überlebenden der Anschläge, sodass es schwierig ist, mit Sicherheit festzustellen, ob bestimmte Drogen die Fluchtchancen der Opfer gefördert oder behindert haben. Die Forschenden fanden jedoch heraus, dass viele Überlebende, wie Michal Ohana, fest davon überzeugt sind, dass Drogen eine Rolle gespielt haben. Der Glaube an sich würde helfen, sich von dem Ereignis zu erholen.
Ohana glaubt, dass sie ohne Drogeneinfluss einfach erstarrt oder zusammengebrochen wäre und von den Bewaffneten getötet oder gefangen genommen worden wäre.
Forschende haben schon in verschiedenen Ländern bereits mit MDMA-unterstützter Psychotherapie für posttraumatische Belastungsstörungen (PTBS) experimentiert – allerdings hat nur Australien die Behandlung zugelassen.
Die Studie könnte neue Erkenntnisse beitragen, wie MDMA zur Behandlung psychologischer Traumata eingesetzt werden könnte. Es ist vermutlich das erste Mal, dass Forschende ein Massentrauma untersuchen können, bei dem eine grosse Zahl von Menschen unter dem Einfluss bewusstseinsverändernder Drogen stand.
Am 7. Oktober töteten militant-islamistische Hamas-Kämpfer aus dem Gazastreifen mehr als 360 Besuchende des Nova-Festivals in der Negevwüste. 44 wurden als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt, etliche verletzt. Insgesamt wurden beim Überfall der Hamas auf Israel rund 1200 Menschen getötet und 251 als Geiseln nach Gaza entführt.
(les)
Ufff... Also, die Menschen, die auf MDMA waren, kamen psychisch besser davon. Und wie ergings denen auf acid? 🙈