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Bus stürzt von Brücke in Venedig – mindestens 20 Tote, viele Verletzte

Shuttlebus stürzt von Brücke in Venedig – mindestens 21 Tote und viele Verletzte

04.10.2023, 00:0804.10.2023, 11:33
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Bilder des Grauens aus der Traumstadt: In Venedig im Festlandstadtteil Mestre hat am Dienstagabend ein Bus die Brüstung einer Hochstrasse durchbrochen und ist von einer Brücke rund zehn Meter in die Tiefe gestürzt. Der mit Gas betriebene Bus mit rund 40 Personen an Bord stürzte auf Gleise und fing unmittelbar nach dem Aufprall Feuer. Nach Angaben des Präsidenten der Region Venetien starben mindestens 21 Menschen. Unter den Toten seien auch Minderjährige, schrieb Luca Zaia bei Facebook.

Die Zahl der Toten könne noch steigen, hiess es am Abend. Rund 20 Businsassen seien verletzt worden, fünf von ihnen schwer. Sie wurden in Krankenhäuser gebracht.

Unter den bislang identifizierten Todesopfern sind nach Angaben der Präfektur ein Mensch aus Deutschland und fünf ukrainische Staatsangehörige. Auch der Fahrer des Busses, ein Italiener, gehöre zu den Todesopfern, sagte der Präfekt Michele di Bari der Nachrichtenagentur Ansa am späten Dienstagabend.

Bei dem verunglückten Bus soll es sich Medienberichten zufolge um den Shuttlebus eines Campingplatzes im Festlandstadtteil Marghera handeln. Das Unglück ereignete sich laut Feuerwehr gegen 19.45 Uhr, rund eine Stunde nach Sonnenuntergang.

Schon kurz nach dem Unfall waren viele Einsatzkräfte mit mehreren Krankenwagen am Unfallort. Die Bahnlinie zwischen Mestre auf dem Festland und der berühmten Lagunenstadt Venedig wurde unterbrochen.

Die genauen Umstände des Unglücks sind bislang unklar. Der Weg des Busses werde überprüft, eventuelle Hinweise könnten Bremsspuren oder die Beschaffenheit der Strassenoberfläche liefern, hiess es von ermittelnden Polizisten vor Ort. Es gebe viele Hypothesen zur Unfallursache, darunter Sekundenschlaf beim Fahrer.

Am späten Dienstagabend wurde bekannt, dass die Staatsanwaltschaft Venedig offiziell Ermittlungen eingeleitet hat. Damit soll geklärt werden, warum der Bus bei der Fahrt aus der italienischen Lagunenstadt von einer Brücke mindestens zehn Meter in die Tiefe stürzte. Mehrere italienische Medien spekulierten zudem, dass der Fahrer wegen einer plötzlichen Übelkeit die Kontrolle über den Bus verloren haben könnte.

«Wir sollten den nächsten Bus nehmen, aber der kam nicht, und dann haben wir es gehört», erzählten junge deutsche Touristen, die ebenfalls auf dem Campingplatz Hu in Marghera waren, Reportern. «Es ist eine Tragödie.»

Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni zeigte sich bestürzt. «Meine Gedanken sind bei den Opfern, ihren Familien und Freunden. Ich stehe in engem Kontakt mit Venedigs Bürgermeister Luigi Brugnaro und Innenminister Matteo Piantedosi, um die Nachrichten über diese Tragödie zu verfolgen», sagte Meloni laut einer Mitteilung.

Der Bürgermeister von Venedig, Luigi Brugnaro, sprach von einer «schrecklichen Tragödie», die seine Stadt am Abend heimgesucht habe. «Eine apokalyptische Szene, es gibt keine Worte», so Brugnaro in einem Post auf der Online-Plattform X. (sda/dpa)

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6 Kommentare
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Wir (M)Ostschweizer*innen nun im Süden
03.10.2023 22:06registriert Juni 2019
Hab es von meinem Neffen der in der Nähe arbeitet mit bekommen, tragisch und mein Beileid und viel Kraft den Angehörigen....
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