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Bär tötet Jogger in Norditalien

Bär tötet Jogger in Norditalien

08.04.2023, 10:56
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In der norditalienischen Provinz Trentino hat sich nach dem Fund der Leiche eines Joggers der Verdacht auf eine Bärenattacke bestätigt. Der 26-jährige Trentiner wurde von einem wildlebenden Bären angegriffen und getötet, wie die Provinz Trentino am Freitagabend mitteilte. Das gehe aus einer von den Behörden angeordneten Autopsie hervor.

Bär, Kanada
Die Anzahl Bären im Südtirol nimmt derzeit zu.Bild: Shutterstock

Der junge Mann war am frühen Donnerstagmorgen in der Gemeinde Caldes im bei Wanderern und Touristen beliebten Tal Val di Sole nahe einem Forstweg gefunden worden. Er war am Mittwoch vom Joggen in den Wäldern nicht zurückgekehrt, woraufhin seine Familie Alarm schlug.

Der Körper des Mannes wies schwere Verletzungen auf. Tiefe Kratzer auf dem Körper und im Gesicht, Bisswunden sowie eine tiefe Wunde am Bauch legten bereits zuvor den Verdacht nahe, dass es sich um die Attacke eines Bären handeln könnte. An der Leiche des jungen Mannes wurden entsprechende DNA-Rückstände entdeckt, wie es hiess. Der Bär soll nun identifiziert und anschliessend getötet werden, sagte der Regionalpräsident von Trentino-Südtirol, Maurizio Fugatti, bei einer Sitzung des Ausschusses für öffentliche Ordnung und Sicherheit am Freitag.

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Maurizio Fugatti will den Bären nun erschiessen lassen.Bild: www.imago-images.de

«Dieser Bär muss entfernt werden, um die öffentliche Sicherheit zu gewährleisten», erklärte Fugatti weiter. Nach seinen Worten sollten alle «problematischen» Tiere erlegt werden. Etwa 100 Bären leben in der bergigen und bewaldeten Gegend in freier Wildbahn. Das sei, so Fugatti, nicht mehr tragbar. In der Gegend wurden zuletzt immer wieder Bären gesichtet. Bereits Anfang März war unweit von Caldes ein Mann, der mit seinem Hund unterwegs war, von einem Bären angegriffen und an Kopf und Arm verletzt worden.

In dem Gebiet wird vor möglichem Aufeinandertreffen mit wilden Tieren wie etwa Bären, Wölfen oder Luchsen regelmässig gewarnt. Insbesondere Bären machen der Region zu schaffen. Ihre Anzahl nimmt nach Angaben der Provinz zu. Im Rahmen des EU-Projekts «Life Ursus» waren 1999 ein Dutzend Bären aus Slowenien in die Region gebracht und ausgesetzt worden, in der damals das Aussterben der Bärenpopulation befürchtet wurde. Ursprünglich hatte man eine Population von 50 Tieren geplant. Fugatti zufolge muss nun gegen diesen «Überschuss» vorgegangen werden. (sda/dpa)

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61 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Bruno Meier (1)
08.04.2023 15:12registriert Juni 2018
Wenn ich einige Kommentare lese, bekomme ich beinahe Schnappatmung. Wie wenn der Jogger dem Bären nur richtig hätte begegnen sollen, da wäre nichts passiert. Ausser er wäre per Zufall auf ein Bärenjunges gestossen, dann ist einfach Pech und er stirbt durch die Bärenmutter.

So etwas schreibt doch nur jemand, welcher noch nie in der Natur war, sondern vom Sofa aus so einen Mist schreibt. In Kanada wurden wir auf jeden Fall deutlich gewarnt und bekamen einen Flyer wie wir uns zu verhalten haben und den klaren Hinweis, dass es gefährlich ist. Dieser Bär hat jetzt gelernt, Mensch = Futterquelle.
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Juney
08.04.2023 13:22registriert April 2022
Ich hab’s gelesen und dachte noch, irgend ein ideologischer Spinner schreibt sicher: Armer Bär - Opfer selber schuld.
Und tatsächlich …
Mein Mitgefühl für die Familie.
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Haarspalter
08.04.2023 12:02registriert Oktober 2020
Der Bär ist - je nach Art - das grösste auf dem Planeten lebende Land-Raubtier.

Der arme Jogger.
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