Die italienische Regierung entsendet Soldaten nach Neapel. Sie sollen gegen die Camorra, den neapolitanischen Arm der Mafia, und gegen Jugendbanden eingesetzt werden, die zuletzt für mehrere Kriminalitätsfälle, verantwortlich gemacht wurden.
«Das ist die Reaktion des Staates, der für mehr Ordnung und Sicherheit in Neapel garantieren will», kündigte Innenminister Angelino Alfano an.
Er reagierte damit auf eine massive Kriminalitätswelle in der Vesuv-Stadt. Ein Krieg unter rivalisierenden Clans der Camorra um die Kontrolle illegaler Aktivitäten wie Rauschgift- und Waffenhandel, Prostitution und Zigarettenschmuggel scheint wieder ausgebrochen zu sein. Zu viele Jugendliche würden auf der Suche nach rentablen Einnahmequellen den Weg der Gewalt einschlagen, warnten die Behörden in Neapel.
Nachdem in den vergangenen Monaten mehrere prominente Bosse der Camorra, der Mafia in Neapel, festgenommen worden waren, hat eine junge Generation die Führung der kriminellen Geschäfte im Schatten des Vesuvs übernommen, analysierten Experten. Junge, skrupellose Kriminelle im Alter von knapp 20 Jahren oder sogar noch minderjährig würden über ein riesiges Waffenarsenal verfügen.
Die Camorra ist in den süditalienischen Provinzen Neapel und Caserta beheimatet, operiert aber längst nicht nur in der Region, sondern ist weltweit etabliert. Sie hat unter anderem im Drogenhandel, im Glücksspiel und in der illegalen Müllentsorgung ihre Finger im Spiel. (jas/sda/afp/dpa/reu)