Ein Gericht in Norditalien hat einen jungen Mann freigesprochen, der seinen Vater Ende April vergangenen Jahres mit 34 Messerstichen getötet hatte. Der 20-Jährige habe dem Schwurgericht zufolge in Notwehr gehandelt, berichteten mehrere Medien am Mittwochabend.
Am 30. April soll er bei einem der häufigen Streits seiner Eltern dazwischengegangen sein, um die Mutter zu schützen, wie die Nachrichtenagentur Ansa schrieb. Mit insgesamt sechs Küchenmessern habe er den damals 52 Jahre alten Vater tödlich verletzt. Der Staatsanwalt in Turin hatte Ansa zufolge 14 Jahre Haft gefordert. Der Vater sei zwar jähzornig und aggressiv gewesen, hätte aber nicht so sterben müssen, begründete er.
In einem Interview mit der Mailänder Tageszeitung «Corriere della Sera» (Donnerstag) erklärte der Student aus der Gemeinde Collegno, er habe das alles nie gewollt. «Für mich geht es jetzt darum, anzufangen, zu leben», erklärte er weiter. Er erhoffe sich eine Normalität, die er bislang nie erlebt habe. Das Urteil in dem Fall war auch wegen des Internationalen Tages zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen am Donnerstag mit Spannung erwartet worden. (aeg/sda/dpa)
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