Berlusconi beginnt seine Karriere als Bauunternehmer. Bei Mailand stampft er die Siedlung «Milano 2» aus dem Ackerboden – für 6000 Personen. 1972 gründet Berlusconi seinen ersten lokalen Fernsehsender Milano 2 für diese Siedlung. Kontinuierlich baut er sein Medienunternehmen – Mediaset – zum Platzhirschen in Italien aus.
Im Jahr 1978 tritt er in die Propaganda Due (P2) ein – eine ehemalige Freimaurerloge. Als Anfang der 1980er-Jahre ein nicht offizielles Dokument mit den Namen von Mitgliedern an die Öffentlichkeit gelingt, ist der Skandal gross.
Direkt in die Politik steigt Bernasconi erst 1993 ein, als er die politische Bewegung Forza Italia gründet. Mit Forza Italia gewinnt er im Jahr 1994 die Wahl, dank einer teuren Wahlkampagne und Dauerpropaganda auf seinen Fernsehsendern.
Berlusconis insgesamt vier Amtszeiten als Präsident waren von vielen Skandalen begleitet. 2009 zum Beispiel zelebrierte er Muammar al-Gaddafi, den selbsternannten «Revolutionsführer» Libyens, welcher in Rom im Zelt campiert. Italien zahlt fünf Milliarden Dollar als Wiedergutmachung für seine Kolonialherrschaft in Libyen. Im Gegenzug kümmert sich Libyen um unerwünschte Migranten und öffnet seine Erdöl- und Erdgasfelder.
Im hohen Alter will Berlusconi es noch einmal wissen: Bei den Parlamentswahlen 2022 wird er erneut in den Senat gewählt. Sein Gesicht gleicht mittlerweile einer Maske.
1986 kauft er den Fussballklub AC Milan, dessen Besitzer er bis 2017 bleibt. Mitunter erteilt er dem Trainer seine Anweisungen live am Fernsehen.
Berlusconi hat 5 Kinder und 10 Enkel. Die beiden Kinder aus erster Ehe sitzen heute in der Führung von Mediaset.
In erster Ehe war Berlusconi verheiratet mit Carla Elvira Lucia Dall’Oglio, dann mit Veronica Lario.
Auf Lario folgte Francesca Pascale, ein Showgirl.
Während seiner letzten Jahre war Marta Fascina an seiner Seite. Sie ist Abgeordnete für Forza Italia und hat Jahrgang 1990 und kam somit 54 Jahre nach ihren Partner zur Welt.
Kein Rückblick auf Berlusconi ohne Bunga Bunga. Stoff für Schlagzeilen.
Die Prostituierte «Ruby Rubacuori» ist – noch minderjährig – bei Berlusconis Sexpartys dabei. Dabei soll sie als Bauchtänzerin von Silvio Berlusconi 30'000 Euro in bar erhalten haben. Berlasconi bestätigt, dass er hin und wieder schöne Frauen anschaue – das sei «besser als schwul zu sein». 2011 beginnt dann der Prozess gegen Berlusconi wegen Amtsmissbrauchs und Umgangs mit minderjährigen Prostituierten. Es wollte nicht sein einziger Konflikt mit dem Gesetz bleiben. Unter anderem wird er 2012 wegen Steuerbetrugs in erster Instanz verurteilt. Auch wegen Korruption wird 2013 gegen ihn ermittelt.
Letztmals für die Öffentlichkeit zu sehen war Berlusconi am19. Mai dieses Jahres, als er nach wochenlangem Spitalaufenthalt wieder nach Hause konnte. Der «Cavaliere» winkte lächelnd in die Kameras, war aber sichtlich von seinem Kampf gegen die Leukämie und eine Lungenentzündung gezeichnet.
(yam)