Der Albtraum begann am 11. Juli. Die 20-jährige Britin Chloe Ayling wurde für ein vermeintliches Fotoshooting nach Mailand gelockt und in einen Laden geschickt. Was sie dann erlebte, schilderte das Model der Daily Mail:
«Eine Person mit schwarzen Handschuhen griff mich von hinten, packte mich am Hals und hielt mir mit der anderen Hand den Mund zu, sodass ich nicht schreien konnte. Eine zweite Person mit schwarzer Sturmhaube gab mir eine Spritze in den rechten Arm.»
Laut Polizeiangaben wurde die betäube Frau darauf im mit einem Wagen aufs Land gebracht. «Als ich erwachte, war ich im Kofferraum eines Autos. Hände und Füsse gefesselt, Klebeband über dem Mund. Ich steckte in einer Tasche und konnte nur durch ein kleines Loch atmen», schildert das Model der britischen Zeitung weiter.
Danach sollen die mutmasslichen Entführer Nacktfotos ins Darknet gestellt und die Frau für 300'000 Dollar im zum Kauf angeboten haben. Ob es dann wirklich zu einer Auktion kam, ist unklar. Ebenso ist von einer Lösegeldforderung an ihre Modelagentur die Rede.
Sechs Tage musste die Frau in einem Zimmer angekettet ausharren. Dann war der Horror plötzlich vorbei. Der Pole Lukas H., der auch in England lebt, brachte die Frau zum britischen Konsulat. Dort wurde der Mann von der Polizei verhaftet.
Der Pole gehört angeblich der Vereinigung «Black Death» an. Diese bietet offenbar im Darknet von illegalen Waffen bis zu Frauen so ziemlich alles an.
Laut den italienischen Behörden liessen Kidnapper die Frau frei, weil sie Mutter eines zweijährigen Kindes ist. Dies widerspreche den Regeln der Organisation.
Nun ermitteln Behörden aus Italien, Grossbrittanien und Polen gemeinsam an diesem äusserst dubiosen Fall.
(amü)