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Italien

Bericht: Marokkos Geheimdienst rekrutierte Eva Kailis Lebenspartner

Griechenland - Athen, Eva Kili mit Ehemann Francesco Giorgi beim Einkaufsbummel im Athener Stadtteil Kifisia am 16.06.2020. Evdoxia Eva Kaili ist eine griechische Politikerin. 2022 wurde sie zu einer  ...
Soll sich vom marokkanischen Geheimdienst vereinnahmen lassen haben: Francesco Giorgi mit Lebensgefährtin Eva Kaili beim Einkaufsbummel in Athen 2020.Bild: www.imago-images.de

Marokkos Geheimdienst rekrutierte Eva Kailis Lebenspartner und weitere EU-Politiker

Marokko hat einem Medienbericht zufolge im Bestechungs- und Korruptionsskandal im EU-Parlament eine grössere Rolle gespielt als bisher bekannt. Der Geheimdienst der nordafrikanischen Landes soll gleich drei italienische Politiker rekrutiert haben.
29.12.2022, 01:37
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Wie der «Spiegel» mit Verweis auf vertrauliche Ermittlungsdokumente berichtet, war auch der marokkanische Auslandsgeheimdienst DGED auf höchster Ebene an der Beeinflussung von Europaabgeordneten beteiligt.

Demnach soll der DGED bereits 2019 die beiden italienischen Europaabgeordneten Pier Antonio Panzeri und Andrea Cozzolino sowie Francesco Giorgi, parlamentarischer Mitarbeiter und Lebensgefährte der abgesetzten Vize-Präsidentin des EU-Parlaments, Eva Kaili, rekrutiert haben. Ziel sei es gewesen, die sozialdemokratische Fraktion im EU-Parlament zu beeinflussen.

Direkter Kontakt zum Geheimdienst-Direktor

Laut «Spiegel» war Abderrahim Atmun, derzeit Marokkos Botschafter in Polen, für die Führung des Trios zuständig. Zudem sollen die drei Italiener direkten Kontakt zum Generaldirektor des Geheimdienstes, Mohamed Yassine Mansouri, gehabt haben. Das Nachrichtenmagazin zitiert belgische Regierungskreise, wonach Marokko sich zuletzt bei Themen wie Fischereirechten und der grösstenteils von Rabat kontrollierten Westsahara engagiert zeigte.

Panzeri, Kaili und Giorgi sitzen derzeit in Untersuchungshaft. Ihnen werden «kriminelle Vereinigung, Korruption und Geldwäsche» vorgeworfen. Auch das Golfemirat Katar soll versucht haben, die Politik der Europäischen Union zu beeinflussen. Katar bestreitet jegliches Fehlverhalten. (sda/afp)

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23 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Martin Baumgartner
29.12.2022 07:19registriert Juni 2022
Schrecklich!
Es ist eine Schande mit diesen korrupten Politikern.
Ich selber bin zum Glück unbestechlich!

Nun ja, bis jetzt hat es auch noch niemand so richtig versucht.
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stevemosi
29.12.2022 06:23registriert April 2014
Wenn ein geopolitisches Leichtgewicht wie Marokko, welches am ehesten noch mit Frankreich verbandelt ist, bis in die höchsten EU Institutionen eindringen kann, graut es mir vorzustellen was die Big Player so machen
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Haarspalter
29.12.2022 07:40registriert Oktober 2020
Zum Glück haben umgekehrt Europäische Staaten und Firmen niemals versucht, Einfluss auf Afrikanische Innenpolitik zu nehmen.

Schon gar nicht mit Bestechung!
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