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Extreme Dürre: Sizilien droht zur Wüste zu werden – Notstand ausgerufen

Palermo, Sizilien.
Die beliebte Mittelmeerinsel droht auszutrocknen, der Notstand wurde ausgerufen.Bild: imago-images.de

Extreme Dürre: Sizilien droht zur Wüste zu werden – Notstand ausgerufen

Die süditalienische Insel erlebt die schlimmste Dürre seit fast 20 Jahren. Regenfälle bleiben aus, Wasserressourcen sind fast aufgebraucht und die Landwirtschaft leidet.
02.03.2024, 19:59
Melanie Rannow, Hannes Molnár, Nicolas Lindken / t-online
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Ein Artikel von
t-online

Erst Spanien, nun auch Italien: Die beliebte Urlaubsinsel Sizilien hat mit einer anhaltenden Dürre zu kämpfen. Regenfälle bleiben aus, die Wasserressourcen sind fast aufgebraucht und die Landwirtschaft leidet.

Siziliens Regierung hat bereits Mitte Februar den Naturkatastrophenzustand ausgerufen, da die Region die schlimmste Dürre seit fast 20 Jahren erlebt. Nach dem heissen Sommer und den starken Waldbränden des letzten Jahres ist auch der Winterregen ausgeblieben, sodass die Wasservorräte nun knapp sind. Seen und Flüsse trocknen aus.

Experten zufolge könnte es sich um die drittgrösste Wasserkrise handeln, die jemals auf der Insel verzeichnet wurde. Es bestehe das Risiko der Wüstenbildung – und das auf 70 Prozent der Fläche der Insel.

«Sizilien ist die einzige Region Italiens und eine der wenigen in Europa, die sich aufgrund von Wasserknappheit in einer roten Zone befindet. Marokko und Algerien befinden sich in der gleichen Situation», so die Regionalregierung in einer Erklärung. Das Wasser wird daher in 93 Gemeinden Siziliens rationiert. Wie Anwohner darauf reagieren, siehst du in diesem Video des watson-Medienpartners T-Online.

Winterdürre hat Südeuropa und Nordafrika im Griff

Vor allem die Landwirte der Insel haben mit der Trockenheit zu kämpfen, nachdem sie bereits 2023 von Unwettern betroffen waren. Die Auswirkungen der Dürre sind deutlich spürbar: Getreide ist verdorrt, auch der wichtige Wein- und Olivenanbau leidet. Orangen fallen zu klein aus, viele Bäume vertrocknen.

Laut dem europäischen Erdbeobachtungsprogramm Copernicus herrscht in einem Viertel Gesamteuropas und Nordafrikas Dürre. Die Wintermonate brachten in der Region weniger Niederschlag als im Durchschnitt. Seit Ende Januar hat sich die Situation verschlechtert, ist allerdings etwas besser als im Vorjahr, als 31,3 Prozent des Gebiets von einer Dürre betroffen waren.

Besonders schlimm ist die Situation den Angaben zufolge in Süditalien, Spanien, Algerien, Tunesien und im Norden Marokkos. Zu der Dürre kommen Temperaturen hinzu, die über dem üblichen Durchschnitt liegen.

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30 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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ingmarbergman
02.03.2024 23:13registriert August 2017
Dem neuen SVP-Chef gefällt‘s da ja, wie er selber sagt..
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Zaff Gathright
03.03.2024 00:35registriert Februar 2024
Kenne einen Bauern aus dem Kanton Schwyz, der vor Ort erklären könnte, dass man zwar nichts dagegen unternehmen könne, dies jedoch auch positiv betrachten kann. Als Beweis fährt er dann jolend mit einem V8 SUV über die heiligen Wüsten von Sizilien.
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Demetria
02.03.2024 21:07registriert März 2020
Naja im Prinzip sollte Sizilien auch nicht so aus sehen wie es aussieht, sondern bewaldet, genau wie Spanien auch.
Bei Spanien wissen wir ja sogar noch aus römischen Quellen, dass die Kelt-Iberer geschickte Waldmenschen waren, die den Wald nutzten um Guerillakriege zu führen.

In Sizilien wurde dagegen sogar schon vor den Römern kräftig abgeholzt. Und die Römer haben den Rest geholt, da sie Sizilien als Getreidekammer brauchten, weil es damals sehr fruchtbar war.

Kurz: die kahlen Hügel wo nur noch Kakteen und maximal Olivenbäume wachsen sind alles andere als Natur. Da müsste Wald hin.
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