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Italien

Coronavirus-Tote aus Bergamo müssen vom Militär abtransportiert werden

Die Wagen-Kolonne fährt in Bergamo in Richtung Friedhof.
Die Wagen-Kolonne fährt in Bergamo in Richtung Friedhof.bild: twitter

Krematorium überfordert: Italiens Militär muss Corona-Tote aus Bergamo abtransportieren

In der Provinz Bergamo in Norditalien steigt die Anzahl Tote derart schnell an, dass das Krematorium nicht mehr nachkommt. Deshalb muss das Militär die Opfer nun in andere Städte bringen.
19.03.2020, 10:3019.03.2020, 12:19
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Seit mehreren Wochen wütet das Coronavirus in Italien. Schon über 35'000 Leute wurden positiv auf die Krankheit COVID-19 getestet, um die 3000 Leute sind daran gestorben. Etwa zwei Drittel der Todesopfer stammen aus der Region Lombardei im Norden des Landes.

Besonders stark betroffen ist derzeit die Provinz Bergamo. Auf etwa 4000 Menschen wird die Zahl der Corona-Kranken geschätzt, seit Mittwochnachmittag sind die Plätze für Intensivbehandlungen im Spital Papa Giovanni XXII alle besetzt.

A giant image of a drawing by Venetian artist Franco Rivolli showing a doctor with wings on her back cradling Italy and writing in Italian reading "To all of you... Thank you!", is displayed ...
Das Spital Papa Giovanni XXII von Bergamo.Bild: AP

Und auch die Zahl der Toten in Bergamo steigt an – so rapide, dass das Krematorium der Stadt nicht mehr schnell genug arbeiten kann. So mussten die Körper der Verstorbenen zwischenzeitlich in die Friedhofskirche von Bergamo gebracht werden.

70 Lastwagen sind nötig

Um die Situation zu entlasten und trotz den vielen Todesopfern Begräbnisse ermöglichen zu können, wurden am Mittwoch 70 Militär-Lastwagen nach Bergamo geschickt. Diese fuhren alle zum Friedhof, wo die Särge eingeladen wurden. Noch in der Nacht auf Donnerstag machten sich die Lastwagen auf den Weg nach Modena in die benachbarte Region Emilia Romagna, wo die Opfer des Coronavirus kremiert werden sollen.

Mittlerweile haben sich schon mehrere Orte aus der Emilia Romagna bereit erklärt, die Todesopfer von Bergamo zu kremieren. «In so einer tragischen Situation ist eure Hilfe und eure Nähe lobenswert», bedankte sich der Bürgermeister von Bergamo Giorgio Gori gemäss der «ANSA» in einem persönlichen Dankesbrief, den er seinen jeweiligen Amtskollegen zukommen liess.

Nach der Kremation werden die Aschen der Verstorbenen wieder nach Bergamo zurückgebracht und den Angehörigen überreicht. (dab)

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18 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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walsi
19.03.2020 11:00registriert Februar 2016
Wer jetzt immer noch glaubt, dass das nur eine Grippe sei, hat den Schusd noch immer nicht gehört.
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Unicron
19.03.2020 11:21registriert November 2016
Das Bild mit den Lastwagen lässt einen echt nachdenklich werden...
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[Nickname]
19.03.2020 11:16registriert September 2019
Pfff ist nur eine Grippe! Wieso soll ich zu Hause bleiben tsts mir gehts ja gut, bezahlte Abwesenheit, besser noch schnell an den See mit den anderen das Wetter geniessen.

BLIIBED ENDLI DEHEIME!
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