Das öffentliche Leben in Italien steht still: Seit vergangener Woche gilt im ganzen Land eine Ausgangssperre. Mit dieser drastischen Massnahme will die Regierung die Ausbreitung des Coronavirus stoppen.
Über 30'000 Meschen haben sich infiziert, mehr als 2500 sind bereits an Covid-19 in Italien gestorben. Für andere europäische Länder ist der Blick nach Italien derzeit so etwas wie ein Blick in die eigene Zukunft. Denn auch in der Schweiz, Deutschland oder Frankreich steigen die Fallzahlen dramatisch an.
Was kommt da auf uns zu? Um das zu verdeutlichen, hat «A Thing By», ein Kollektiv von Filmemachern aus Mailand, Menschen in Italien gebeten, eine Botschaft an sich selbst zu richten. Und zwar an das eigene Ich vor zehn Tagen, als die Situation noch nicht ausser Kontrolle schien.
Ein junger Mann erklärt in dem Video etwa: «Was du riskierst, ist nicht, eine ‹normale› Grippe zu kriegen. Dieses Problem ist ernstzunehmender, als die meisten Menschen auf der Welt glauben.» Er betont: «Wenn du zuhause geblieben wärst, müsste ich jetzt vielleicht nicht zuhause bleiben.»
Eine zentrale Botschaft des Videos auch: So schlimm ist die Quarantäne nicht. Und sie muss unbedingt durchgehalten werden. «Spiel Gitarre. Oder lern endlich, Gitarre zu spielen. Weil du kacke darin bist», sagt ein Italiener zu seinem jüngeren Ich. «Also, fang jetzt an, deinen Teil dazu beizutragen», sagen die Menschen im Video. «Tommaso, bau keinen Mist.» – «Bleib zu Hause.»
Am Sonntag wurde der Appell der Menschen in Italien auf Youtube hochgeladen. 5,7 Millionen Aufrufe verzeichnet das Video bereits. (ll/pre)