Inmitten der wachsenden Spannungen mit China sind rund 100 japanische Parlamentsabgeordnete zum Yasukuni-Schrein für Japans Kriegstote gepilgert, in dem auch verurteilte Kriegsverbrecher geehrt werden. Der massenhafte Aufmarsch der japanischen Politiker löste in China heftige Proteste aus.
Aussenamtssprecher Zhao Lijian warf Tokio eine mutwillige Provokation vor. Es sei «kein Zufall», dass die japanischen Politiker für ihren Pilgergang zu dem Kriegschrein den Tag des Angriffs auf Pearl Harbor vor 80 Jahren wählten, sagte der chinesische Sprecher in Peking und fügte hinzu: «Was haben sie vor?»
Pilgergänge japanischer Politiker lösen immer wieder Proteste Chinas und Südkoreas aus, gegen die Japans Aggressionen im Zweiten Weltkrieg gerichtet waren. Für Kritiker ist der Yasukuni-Schrein Symbol des ehemaligen Militarismus. Die überparteiliche Parlamentariergruppe in Tokio setzt sich seit langem für regelmässige Pilgergänge zu dem umstrittenen Schrein ein, und zwar drei Mal im Jahr: Zu den Frühjahrs- und Herbstfesten in dem Shinto-Heiligtum sowie am 15. August, dem Jahrestag der Kapitulation Japans im Zweiten Weltkrieg. In den beiden vergangenen Jahren hatte die Gruppe allerdings auf die Besuche wegen der Corona-Krise sowie der kürzlichen Parlamentswahl verzichtet.
Der damalige rechtskonservative Regierungschef Shinzo Abe, der noch immer starken Einfluss in der regierenden Liberaldemokratischen Partei (LDP) seines Nachfolgers Fumio Kishida hat, hatte den Schrein im Dezember 2013 besucht und damit scharfe Kritik ausgelöst. Seither beliessen es Japans Ministerpräsidenten bei Opfergaben, so auch im Oktober Kishida. Sein Vize-Minister für Wirtschaft, Handel und Industrie, Kenichi Hosoda, sowie der Vize-Umweltminister Shunsuke Mutai suchten den Schrein dagegen als Mitglieder der Gruppe auf.
Nach Japans Angriff 1941 auf die in Pearl Harbor auf Hawaii liegende US-Pazifikflotte waren auch die USA in den Krieg eingetreten. Am 6. August 1945 warfen die Amerikaner dann eine Atombombe über der japanischen Stadt Hiroshima und drei Tage später eine weitere auf die Stadt Nagasaki ab. Am 15. August 1945 schliesslich kapitulierte Japan.
Ein japanischer Professor hatte unlängst anhand von US-Dokumenten herausgefunden, dass die Asche des 1948 als Kriegsverbrecher hingerichteten Premiers Hideki Tojo sowie sechs weiterer zusammen mit ihm Verurteilter damals von einem US-Militärflugzeug über dem Pazifik verstreut worden war. Tojo und die sechs anderen waren in einem Kriegstribunal zum Tode verurteilt worden und 1948 gehängt worden. Das Gedenken im Yasukuni-Schrein schliesst allerdings auch sie ein. (aeg/sda/dpa)
1. was Japan der chinesischen Zivilbevölkerung und Kriegsgefangenen antat, ist wohl an Grausamkeit kaum zu übertreffen. Man google beispielsweise nach dem Massaker von Nanking oder nach dem widerlichst euphemistischen Begriff der Trostfrauen. Unentschuldbar tragisch!
2. Fehlende Selbstreflexion seitens China. Sollte China seine Unkenrufe nach aussen, sich nicht in Chinas innenpolitische Angelegenheiten mischen, nicht auch für sich gelten lassen?
Diese haben keine Idee wie sie auf die wirklichen Probleme der Gesellschaft, Überalterung und Überarbeitung reagieren sollen. Da Südkorea und China inzwischen Japan überholen wäre eine Zusammenarbeit wichtig, wird aber durch solche Aktionen nur noch schwieriger.
Warum rüstet die Volksrepublik auf wie verrückt, während den Schulkindern das Jahrhundert der Erniedrigung eingetrichtert wird - und das Anrecht Chinas, sich ihm zustehende Gebiete "heim ins Reich (der Mitte)" zu holen?
Warum wird der Massenmörder Mao weiter verehrt?
Und warum mischt sich China in innere Angelegenheiten Japans ein?