International
Joe Biden

Hunter Biden: Waffen-Prozess gegen Präsidentensohn auf der Zielgeraden

Waffen-Prozess gegen Präsidentensohn Hunter Biden auf der Zielgeraden

10.06.2024, 17:5110.06.2024, 17:51

Im Prozess gegen Hunter Biden wegen mutmasslicher Verstösse gegen das Waffenrecht hat die Verteidigung ihre Beweisführung beendet, ohne den Präsidentensohn selbst in den Zeugenstand gerufen zu haben. Das berichteten US-Medien am Montag übereinstimmend. Am Freitag hatte bereits die Staatsanwaltschaft ihre Beweisführung beendet. Somit kommt es den Berichten zufolge zeitnah zu den Abschlussplädoyers der beiden Seiten. Danach müssen zwölf Geschworene darüber entscheiden, ob der Sohn von US-Präsident Joe Biden schuldig gesprochen werden soll.

Bei dem Prozess in der Stadt Wilmington im US-Bundesstaat Delaware wird Hunter Biden zur Last gelegt, er habe bei einem Waffenkauf im Oktober 2018 falsche Angaben gemacht und seine damalige Drogenabhängigkeit verschwiegen. Bei einer Verurteilung drohen dem 54-Jährigen bis zu 25 Jahre Haft. Es ist allerdings unklar, inwieweit die zuständige Richterin das Strafmass in diesem Fall ausreizen würde, da er nicht vorbestraft ist.

Präsident Biden war am Montag zwar nicht bei Gericht zugegen, verbrachte den Tag aber grösstenteils in Wilmington – er und seine Ehefrau Jill Biden besitzen dort ein Haus. Der Prozess wird zunehmend zur politischen Belastung für den Demokraten. Biden will bei der Wahl im November für eine zweite Amtszeit antreten. Vergangene Woche kündigte er an, seinen Sohn im Fall einer Verurteilung nicht begnadigen zu wollen.

Diese Aussage steht im Kontrast zum Verhalten seines Vorgängers Donald Trump. Der republikanische Präsidentschaftsbewerber hat durchblicken lassen, Urteile bei einem Wahlsieg zurückdrehen zu wollen. In New York – wo er wegen illegaler Wahlkampf-Finanzierung bereits schuldig gesprochen wurde – könnte er das allerdings nicht, da es sich nicht um einen Fall auf Bundesebene handelt. Die Verkündung des Strafmasses steht noch aus. Im schlimmsten Fall drohen Trump bis zu vier Jahre Haft. Wahrscheinlicher ist aber, dass die Strafe zur Bewährung ausgesetzt wird oder er eine Geldstrafe zahlen muss. (hkl/sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
3 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
3
    «Die Leute würden selbst eine Cola-Flasche wählen, wenn sie gegen Erdogan anträte»
    Grösser als heute war die Unzufriedenheit mit dem Präsidenten noch nie, doch wie lange er sich noch halten könne, sei völlig offen, sagt Can Dündar, der seit bald zehn Jahren im deutschen Exil lebt. Allein durch Wahlen könne man den Autokraten wohl nicht mehr loswerden.

    Herr Dündar, in der Türkei gehen dieser Tage Hunderttausende auf die Strasse, das Ende des Regimes scheint möglich zu sein. Wie ist es, das Geschehen aus der Ferne beobachten zu müssen?
    Can Dündar:
    Es ist schmerzhaft, denn man ist mit dem Herzen dabei. Mal bin ich gespannt, dann wieder habe ich Angst. Der Ausgang ist völlig offen: Wenn das Regime zurückschlägt, könnte es noch schlimmer werden, aber die Proteste könnten dem Land auch mehr Demokratie bringen.

    Zur Story
    3