Zwei Wochen nach der Freilassung eines entführten 13-jährigen Jungen in Belgien hat ein Gericht am Dienstag die Untersuchungshaft gegen drei Verdächtige verlängert. Sie sollen nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Belga an der Entführung des Kindes beteiligt gewesen sein, das 42 Tage in Geiselhaft gehalten worden war.
Der Junge war Mitte April von schwer bewaffneten und maskierten Gewalttätern aus seinem Elternhaus verschleppt worden und Anfang Juni wieder freigekommen. Inzwischen ist bekannt, dass er an drei verschiedenen Orten gefangen gehalten worden war. Vor der Freilassung flossen laut Belga 330'000 Euro Lösegeld.
Eine der drei Verdächtigen, deren Untersuchungshaft verlängert wurde, ist die Schwester eines in Belgien bekannten Islamisten, der ebenfalls an dem Verbrechen beteiligt gewesen sein soll. Insgesamt sind dem Bericht zufolge zehn Verdächtige mit Haftbefehlen belegt, ein 16-jähriger mutmasslicher Mittäter wurde in ein Jugendheim gebracht.
Der Fall gibt immer noch Rätsel auf. Neben der Spur des 45-jährigen Islamisten hatten Medien auch öffentlich gemacht, dass der Vater und der Onkel des Opfers wegen internationalen Drogenhandels zu Gefängnisstrafen verurteilt worden waren. Im Laufe des Prozesses sei bekannt geworden, dass diese Verbrechen 30 Millionen Euro Gewinn eingebracht haben sollen. Das soll die Entführer zur Forderung nach fünf Millionen Euro Lösegeld angestachelt haben.
(sda/dpa)