Gute Nachricht für Spaniens Ministerpräsident Pedro Sánchez in der Korruptionsaffäre um First Lady Begoña Gómez: Die Staatsanwaltschaft in Madrid habe eine Einstellung der Vorermittlungen gegen Gómez beantragt, berichteten der TV-Sender RTVE, die Zeitung «El País» und andere Medien unter Berufung auf die Justiz.
Gleichzeitig habe die Anklagebehörde am Donnerstag gegen die Zulassung der Korruptionsanzeige gegen die Frau von Sánchez Berufung eingelegt, hiess es. Ein Justizsprecher bestätigte auf Anfrage diese Informationen. Die Sicht der Staatsanwaltschaft hat Gewicht. Über die Einleitung eines förmlichen Ermittlungsverfahrens entscheidet aber ausschliesslich der Richter.
Nach Bekanntwerden der Korruptionsanzeige gegen seine Frau hatte Sánchez am Mittwoch eine politische Schlammschlacht beklagt und mitgeteilt, er erwäge wegen der aus seiner Sicht ungerechtfertigten Attacken gegen seine Familie einen Rücktritt vom Amt, das er seit Mitte 2018 ausübt.
Er werde von der Rechten und der extremen Rechten mit allen Mitteln schikaniert, klagte der 52 Jahre alte sozialistische Politiker. Seine Entscheidung über einen möglichen Rücktritt will Sánchez am Montag bekannt geben.
Die Anzeige war am Mittwoch von der Organisation «Manos Limpias» (Saubere Hände) bei einem Gericht in Madrid eingereicht worden. Sie wirft der Ehefrau von Sánchez, die kein öffentliches Amt bekleidet, Einflussnahme und Korruption in der Wirtschaft vor. Gómez (49) soll Unternehmern dank ihrer Position zu öffentlichen Aufträgen verholfen haben.
«Manos Limpias» ist eine private Gruppe, die sich in Spanien seit Jahren für rechtsgerichtete Anliegen einsetzt. Sie räumte am Donnerstag ein, ihre Anzeige basiere auf Medienberichte. (sda/dpa)