Im Korruptionsskandal in Guatemala hat ein wichtiger Zeuge den früheren Staatschef Otto Pérez schwer belastet. Der Ex-Präsident und seine Stellvertreterin Roxana Baldetti hätten die Hälfte der Schmiergelder erhalten, sagte Salvador Estuardo González Álvarez am Montag.
Der ebenfalls angeklagte Unternehmer führte ein Netz aus Tarnfirmen und war nach eigener Aussage für die Verteilung der Bestechungsgelder verantwortlich. Der Korruptionsring «La Línea» ermöglichte es Firmen, gegen Schmiergeldzahlungen Waren am Zollamt vorbei ins Land einzuführen.
Nach den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft und der Internationalen Kommission gegen Straffreiheit (Cicig) flossen allein zwischen Mai 2014 und April 2015 mindestens 3.7 Millionen US-Dollar an Bestechungsgeldern. Zwei Dutzend Verdächtige, unter ihnen Pérez und Baldetti, sitzen wegen des Falls in Untersuchungshaft. (dwi/sda/dpa)