Auf diesen 9 Wanderungen leuchten dich die Lärchen goldig an
Die Blätterverfärbung und insbesondere die golden leuchtenden Lärchen sind jedes Jahr ein Höhepunkt im Schweizer Herbst. Damit du diese wunderschöne Farbenpracht nicht verpasst, haben wir dir hier alle Infos zusammengestellt.
Doch genauso wichtig, wie die Kenntnisse über die Blattverfärbung, sind konkrete Wanderungen. Hier kommen acht der besten für einen goldigen Herbst:
Hittuwald VS
Distanz: 5,5 Kilometer
Dauer: knapp 2 Stunden
Kondition: Mittel
Hier geht es zum Routenvorschlag.
Bei Punkt 1 besuchten wir den ältesten Arvenwald der Schweiz, jetzt seinen Cousin, den ältesten Lärchenwald. Dieser steht am Chastelberg oberhalb von Simplon Dorf.
Die Bäume hier sind 700 bis 800 Jahre alt. Und ja: Im Herbst leuchten sie goldgelb wie zu ihren besten Zeiten. Man sagt, die Lärchen geben im Spätherbst das Licht des Sommers zurück.
Wenn wir schon im Wallis sind, dann treffen wir natürlich auch auf eine Suone. Dieses Mal handelt es sich um die Chrummbacheri. Der Routenvorschlag unten kreuzt die Suone nur. Aber du kannst sie natürlich auch ein Stück entlanglaufen.
Du weisst es vermutlich schon: Immer wenn du an Simplon Dorf vorbeikommst, solltest du in der dortigen Sennerei deinen Raclette-Käse-Vorrat aufstocken. Weil besseren Käse kriegst du sonst nur schwer.
Hier gibt es mehr Informationen.
Wandervorschlag:
Silsersee GR
Distanz: 13 Kilometer
Dauer: ca. 4 Stunden
Kondition: Mittel
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Eines vorneweg: Die Zeit der goldenen Lärchen ist im Oberengadin nur kurz und es kann um diese Jahreszeit auf knapp 2000 Metern frisch sein oder gar Schnee liegen.
Früh aufzustehen lohnt sich allerdings trotz der Temperaturen. Die Seen der Oberengadiner Seenplatte dampfen zu sehen, lässt träumen.
Wir entscheiden uns heute für ein Stück der Via Engadina von Maloja bis Silvaplana. Es ist ein stetiges Auf und Ab unterwegs. Immer wieder lohnt sich der Blick auf die Seen oder das Bergmassiv um uns herum. Ein Nebelmeer wirst du hier aber kaum antreffen. Dafür Lärchen in den schönsten Farben.
Wandervorschlag:
Lagh da Saoseo GR
Distanz: 10 Kilometer
Dauer: 3 Stunden
Kondition: mittel
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Der Lagh da Saoseo wird immer mal wieder als einer der schönsten Bergseen der Schweiz angepriesen. Und wenn du dort bist, wirst du wissen, wieso: Das klare Wasser leuchtet kobaltblau. Besonders im Herbst, wenn sich auch hier die Lärchen verfärben, ist die Farbkombination einfach nur zauberhaft.
Wir starten hier bei der Postautohaltestelle Sfazù, Fermata. Es gäbe auch noch die Lungacqua direkt bei der SAC-Hütte Saoseo. Allerdings ist diese Verbindung nur selten und du musst vorher reservieren. Darum wandern wir hier etwas länger, sind dafür flexibler.
Ich habe beim Wandervorschlag unten darauf verzichtet. Aber wer Lust und Zeit hat: Wandere weiter bis zum Lagh da Val Viola, der mit seinem Dunkelviolett ebenfalls für ein grossartiges Farbenspiel inmitten der Wälder sorgt. Und ja: Die beiden Seen sind nur zu Fuss erreichbar.
Wandervorschlag:
Lago di Salei TI
Distanz: 5 Kilometer
Dauer: 2 Stunden
Kondition: Mittel
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Für diese Wanderung fahren wir erst bis ganz nach hinten in einem Tessiner Tal. Nach dem Valle Onsernone biegen wir ins Vergeletto-Tal ab und dort bis zur Seilbahn Zott – Alpe Salei. Bis im Oktober bringt sie dich auf die Hochebene.
Jetzt wandern wir erst zum Lago di Salei, es geht aufwärts, aber alles moderat und in rund einer halben Stunde bist du auch schon beim herrlichen Bergsee, der von einigen Lärchen umgeben ist.
Wer noch Lust hat, der kann zurück bei der Seilbahn noch ca. 30 Minuten in die andere Richtung wandern. Dann kommst du auf den Pizzo Zucchero – ein herrlicher Aussichtsberg, den du ebenfalls durch Lärchenwälder erreichst. Und findest du die kleine Höhle auf dem Gipfel?
Wandervorschlag:
Balavaux VS
Distanz: ca. 11 Kilometer
Dauer: ca. 3 Stunden
Kondition: Mittel
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Noch eine Wanderung mit Start in der Gondelbahn. Mit dieser erreichen wir von Nendaz aus den Tracouet. In den folgenden drei Stunden vernichten wir rund 900 Höhenmeter.
Imposant sind hier die Lärchen von Balavaux. Eines dieser weit über 100-jährigen Prachtexemplare ist die mächtigste Lärche Europas. Dieser «König von Balavaux» misst einen Umfang von 11,80 Metern. Auf einem Holzsteg kannst du ihn besser bestaunen.
Und auch hier gilt: Wir sind im Wallis, wir sehen eine Suone. Dieses Mal begleiten wir die Bisse de Saxon durch den Wald bis zum grandiosen Aussichtspunkt Pra da Dzeu. Hier lassen wir die Suone über uns und machen uns auf den Weg zurück zur Talstation der Gondelbahn.
Wandervorschlag:
Val d'Efra TI
Distanz: 13,5 Kilometer
Dauer: 6 Stunden
Kondition: Hoch
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Wir wechseln ins Tessin. Im Val d'Efra wartet fast ganz oben der Lago d'Efra und noch rund 200 Höhenmeter weiter oben die Capanna Efra – ein wunderbarer und sehr rustikaler Ort.
Die SAC-Selbstversorgerhütte ist bis im Oktober offen und bietet 24 Personen Platz. Ich empfehle ja oben zu übernachten. Dann ist die Wanderung hier auch nur halb so lang und du könntest am zweiten Tag auch rüber in die Leventina (an einem Tag sehr weit).
Neben der Hütte, die eine umgebaut ehemalige Alp ist, werden dich im Herbst auch die Lärchen verzaubern. Rund um den See auf rund 1800 Metern stehen noch viele der Bäume, oben bei der Hütte auf knapp über 2000 Metern bist du über der Waldgrenze. Geniesse die Ruhe hier oben.
Wandervorschlag:
Val Bedretto TI
Distanz: 15 Kilometer
Dauer: 4 Stunden
Kondition: Mittel
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Wir bleiben noch im Tessin. Denn auch im Val Bedretto leuchten die Lärchen im Herbst wunderbar. Wir geniessen dies von Pesciüm aus auf der südlichen Talseite auf dem Höhenweg das stetige leichte Auf und Ab bis kurz nach der Alpe di Valleggia.
Picknick solltest du selbst mitnehmen, denn die Alpen, die im Sommer hier für Verpflegung sorgen, sind alle längst verlassen um diese Jahreszeit.
Von der Alpe di Valleggio bleiben wir auf der Alpstrasse und wandern durch einen Fichtenwald ins Tal. Die letzten Meter legen wir dem Ticino entlang zurück nach Bedretto, wo wieder das Postauto wartet.
Wandervorschlag:
Val Mingèr / Val Plavna GR
Distanz: 16 Kilometer
Dauer: 5 Stunden
Kondition: Hoch
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Der äusserste Zipfel des Nationalparks ist das Val Mingèr. Mit dem Postauto erreichst du dieses von Scuol aus gut (Achtung: nur bis am 19. Oktober). Im wenig besuchten Tal steigen wir auf bis zum Passübergang Sur il Foss.
Auf der anderen Seite führt der Weg steil hinunter ins Val Plavna. Nach der Pradatschebene kommen wir langsam wieder in den Wald, der auch hier voller Lärchen ist. Endpunkt der Wanderung ist Tarasp. Wenn du Zeit hast, besuche hier auch noch kurz den Lai Nair – ein kleines Juwel.
Wandervorschlag:
Tschawinersee VS
Distanz: 13 Kilometer
Dauer: 7 Stunden
Kondition: Hoch
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Zum Abschluss wandern wir ganz ans Ende der Schweiz – ja, kurz gar nach Italien. Und ja, das ist sehr abgelegen. Viele andere Leute wirst du kaum antreffen. Vielleicht verbindest du die Wanderung hier auch mit dem Hittuwald (Punkt 1) und verbringst ein (verlängertes) Weekend in der Gegend.
Der Rufbus fährt uns im Zwischbergental bis zum Restaurant Bord (hier könntest du auch übernachten). Auf dem alten Schmugglerweg geht es jetzt stetig aufwärts an verschiedenen Alpen vorbei bis zum Tschawinersee.
Geniesse hier den Blick zum Monte Leone – ein wunderbarer Ort. Die Waldgrenze haben wir hier aber schon hinter uns gelassen. Lärchen gibt es auf dem nächsten Abschnitt keine mehr zu bestaunen.
Über die Bocchetta Gattascosa erreichen wir Italien. Das Rifugio Gattascosa wäre hier nochmals eine Übernachtungsmöglichkeit. Und kehren wenig später über den Monscerapass zurück in die Schweiz. Auf dem Weg zurück zum Ausgangspunkt tauchst du bald wieder in den schönen Herbstwald ein.
Wandervorschlag:
Reto Fehr
Man muss die Schweiz verdammt gut kennen, wenn man sie besser kennen will als Reto Fehr. Mit seiner Tour dur d'Schwiiz radelte er 2015 alle damals 2324 Gemeinden ab. Entstanden ist daraus das preisgekrönte Buch Tour dur d'Schwiiz. Als einer von wenigen besuchte er somit schon jede Gemeinde der Schweiz. In der Folge absolvierte Reto die Ausbildung zum Wanderleiter des Schweizer Bergführerverbandes SBV und ist in seiner Freizeit meist in der Natur unterwegs, wozu er dich auf seinem Instagram-Account immer mal wieder mitnimmt. Als Mitglied des Rätsel-Kollektivs geoblog.ch lässt er die User zudem mehrmals wöchentlich die Schweiz in Bildern entdecken.
