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Ex-Anwalt Cohen sagt in New Yorker Betrugsprozess gegen Trump aus

«Ganz spezielles Wiedersehen» – Ex-Anwalt Cohen sagt in Betrugsprozess gegen Trump aus

25.10.2023, 01:35
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Michael Cohen leaves the civil business fraud trial of former President Donald Trump at New York Supreme Court, Tuesday, Oct. 24, 2023, in New York. (AP Photo/Stefan Jeremiah)
Michael Cohen am Dienstag in New York. Bild: keystone

Der Ex-Anwalt des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump, Michael Cohen, hat in einem New Yorker Betrugsprozess gegen seinen früheren Arbeitgeber ausgesagt. Trump verfolgte die Aussage des Juristen am Dienstag vor Gericht in Manhattan laut US-Medienberichten ausdruckslos und beriet sich hin und wieder mit seinem Anwaltsteam. Cohen wiederholte vor Gericht Aussagen, die er bereits zuvor getätigt hatte, wonach Trump ihn beauftragt habe, Vermögenswerte seines Unternehmens höher aussehen zu lassen, als sie eigentlich gewesen seien.

Trump bezeichnete Cohen vor Beginn des Prozesstages als «erwiesenen Lügner», Cohen sprach von einem «ganz speziellen Wiedersehen». In dem Betrugsprozess geht es um Vorwürfe der Staatsanwaltschaft, nach denen der Ex-Präsident, seine Söhne und Mitarbeiter den Wert der Trump Organization jahrelang manipuliert haben sollen, um an günstigere Kredite und Versicherungsverträge zu kommen. Eine Gefängnisstrafe oder direkte Auswirkungen auf seine Präsidentschaftsbewerbung drohen dem Republikaner Trump zwar nicht, doch geschäftlich könnte ihm eine Verurteilung grossen Schaden zufügen.

Cohen hatte mehr als ein Jahrzehnt lang für Trump gearbeitet und war eine zentrale Figur in mehreren Affären um den Republikaner. Er wurde oft als Trumps «Ausputzer» beschrieben – bis es zum Bruch zwischen beiden kam.

Der Jurist ist auch Kronzeuge bei der Anklage gegen Trump im Zusammenhang mit Schweigegeldzahlungen. Cohen hat gestanden, 130'000 Dollar Schweigegeld an Pornostar Stormy Daniels gezahlt zu haben, um zu verhindern, dass sie im Wahlkampf 2016 über ihre angebliche Affäre mit Trump sprach. Cohen wurde am Ende zu drei Jahren Gefängnis verurteilt, durfte aber wegen der Corona-Pandemie einen Teil der Strafe im Hausarrest absitzen. Trump verklagte Cohen vor einigen Monaten wegen angeblicher Verletzung seiner anwaltlichen Pflichten auf 500 Millionen Dollar Strafzahlung. (sda/dpa)

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8 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Weisch na?
25.10.2023 04:45registriert November 2022
Trump wäre nicht Trump, wenn er nicht gleich zum Gegenangriff übergegangen wäre. Null Einsicht geschweige denn Selbstkritik oder Reflexion.
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Tilman Fliegel
25.10.2023 06:45registriert Februar 2014
Verurteilt ist Trump übrigens schon in diesem Fall, es geht in der Verhandlung nur noch darum, die Höhe der (finanziellen) Strafe festzulegen.
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manuel0263
25.10.2023 06:38registriert Februar 2017
Trump hat während seiner Amtszeit mehr als 30000 Mal nachweislich gelogen und nennt Cohen einen "erwiesenen Lügner". Er hat definitiv jeden Bezug zur Realität verloren...Narzissmus in Reinkultur.
Knast oder geschlossene Psychatrie, das ist die Frage.
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