International
Kamala Harris

Kamala Harris kritisiert in ihrem neuen Buch Joe Biden

Kamala Harris wirft in ihren Memoiren Joe Biden «Ego» und «Leichtsinn» vor

Kamala Harris übt deutliche Kritik an Joe Biden und betrachtet seine Entscheidung zur Kandidatur als egoistisch und leichtsinnig. In ihren Memoiren reflektiert die Ex-Vizepräsidentin über Irrtümer.
11.09.2025, 11:4011.09.2025, 11:40
Mehr «International»
Ein Artikel von
t-online

Spätes Bekenntnis von Kamala Harris: Die frühere US-Vizepräsidentin hat die gescheiterte Präsidentschaftskandidatur von Joe Biden als «Leichtsinn» bezeichnet. Die US-Zeitschrift «The Atlantic» veröffentlichte am Mittwoch erste Auszüge aus Harris' Memoiren. Darin bedauert sie, dass ihre Demokratische Partei lange Zeit Biden und seiner Frau Jill die Entscheidung überliess, ob sich der von Altersschwäche geplagte Präsident aus dem Rennen gegen Donald Trump verabschieden sollte oder nicht.

In Bidens Umfeld hätten im Wahlkampf 2024 alle wie unter Hypnose mantrahaft wiederholt, es sei «Joes und Jills Entscheidung», schreibt Harris. «Rückblickend denke ich, es war Leichtsinn», fügte sie hinzu.

«Die Einsätze waren einfach zu hoch. Das war keine Entscheidung, die dem Ego oder dem Ehrgeiz eines Einzelnen überlassen werden sollte.»

Der damals 81-jährige Biden sei «müde» gewesen und habe zu «körperlichen und verbalen Ausrutschern» geneigt. Sie bestritt Angaben Trumps, Bidens wahrer Zustand sei vertuscht worden.

FILE - Democratic presidential nominee Vice President Kamala Harris speaks in Washington, Nov. 6, 2024. (AP Photo/Jacquelyn Martin, File)
Kamala Harris
Kamala Harris kritisiert ihren ehemaligen Chef.Bild: keystone

Harris: «Sollte noch mehr zu Fall gebracht werden»

Harris beschuldigte Mitarbeiter des Weissen Hauses, sie nicht unterstützt zu haben, als Biden nach einem katastrophal verlaufenen Fernsehduell gegen Trump im Juli 2024 schliesslich zugunsten seiner Vizepräsidentin auf die Präsidentschaftskandidatur verzichtete. Als es «unfaire oder unzutreffende» Berichte über sie gegeben habe, «schien der innerste Kreis des Präsidenten damit zufrieden zu sein», kritisiert Harris.

«Tatsächlich schien es, als hätten sie entschieden, dass ich noch ein bisschen mehr zu Fall gebracht werden sollte.»

Überdies habe sie im Wahlkampf die «Schuld» für Bidens Grenzpolitik auf sich genommen, was Trump weidlich ausgeschlachtet habe, schreibt Harris. Sie hatte die Präsidentschaftswahl im November 2024 klar gegen Trump verloren. Ihre gut dreimonatige Kampagne war die kürzeste in der jüngeren US-Geschichte. Darauf spielt auch der Titel ihrer Memoiren an: «107 Days» (107 Tage). Das Buch erscheint am 23. September.

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
The Unstoppable Kamala Harris
1 / 34
The Unstoppable Kamala Harris
Ist sie etwa auf direktem Weg ins Weisse Haus? Ins Oval Office? Die Air Force One? Hier begleiten wir Kamala Harris von ihren ersten Schritten bis heute.
quelle: via x
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Kamala Harris rechnet mit Demokraten ab
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
50 Kommentare
Dein Kommentar
YouTube Link
0 / 600
Hier gehts zu den Kommentarregeln.
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Gurgelhals
11.09.2025 12:22registriert Mai 2015
Eure Headline ist ungenau / irreführend. Gemäss den publizierten Auszügen aus dem Buch richtet sich die Kritik von Harris ausschliesslich gegen den Mitarbeiterstab im Weissen Haus, der sich zwecks des eigenen Machterhalts maximal unkooperativ und kleinkariert verhielt und dabei die Sicht aufs Ganze verlor. Über Biden selbst verliert sie dagegen keine schlechten Worte resp. bezieht jegliche Kritik an ihm genauso auf sich selbst. Und bei einer ehem. Staatsanwältin kann man davon ausgehen, dass sie ihre Worte hier sehr präzise gewählt hat.
393
Melden
Zum Kommentar
avatar
maylander
11.09.2025 13:01registriert September 2018
Es ist fraglich ob sich Kamala Harris in den Vorwahlen durchgesetzt hätte. Sie ist ein Teil des Problems.
Die Demokraten haben die Fehler vo 2016 wiederholt und dachten, nicht Trump zu sein, sei ausreichend.
4414
Melden
Zum Kommentar
avatar
Nils Ivan
11.09.2025 12:37registriert Juli 2025
Dasselbe könnte man über sie sagen.

Sie war unbeliebt, galt es schlechte Vorgesetzte, wurde als Elite-Kandidatin gesehen (Kalifornien) und zu links.

Sie wollte ihre Kandidatur auch unbedingt durchdrücken, obschon es wohl bessere Kandidaten gegeben hätte. – zumindest bessere, um DJT zu besiegen.
3213
Melden
Zum Kommentar
50
100'000 Dollar Belohnung für Hinweise +++ FBI veröffentlicht Bilder eines Verdächtigen
Seit dem Amtsantritt von Donald Trump bleibt in den USA kein Stein auf dem anderen. Hier findest du die aktuellen Entwicklungen aus den USA.
Zur Story