Kurz vor der Bekanntgabe ihres Vizekandidaten für die Wahl im November hat sich die demokratische US-Präsidentschaftsanwärterin Kamala Harris Berichten zufolge mit potenziellen Kandidaten getroffen. Wie die «New York Times» und andere US-Medien berichteten, führte die 59-Jährige am Wochenende in Washington Gespräche mit Senator Mark Kelly aus Arizona, Gouverneur Tim Walz aus Minnesota und Gouverneur Josh Shapiro aus Pennsylvania.
Medienberichten vom Montagabend zufolge soll Harris den Kreis möglicher Kandidaten auf zwei Personen eingegrenzt haben: Josh Shapiro und Tim Walz. Der Guardian berichtete darüber unter Berufung auf drei Quellen.
Harris will ihre Entscheidung zu Wochenbeginn verkünden. Neben Shapiro, Kelly und Walz werden noch drei weiteren Männern Chancen eingeräumt: Gouverneur J.B. Pritzker von Illinois, Gouverneur Andy Beshear von Kentucky und Verkehrsminister Pete Buttigieg.
Die Demokratin hatte sich am Freitag die Präsidentschaftskandidatur ihrer Partei gesichert. Bei einer Online-Abstimmung der Demokraten zur Nominierung für die Präsidentenwahl erhielt Harris bereits lange vor dem Ende des Votums die notwendige Mehrheit der Delegiertenstimmen. Das Votum läuft in der Nacht zum Dienstag aus. Bis dahin dürfte Harris mit der Verkündung ihrer Vize-Entscheidung warten.
Der erste gemeinsame Auftritt von Harris und ihrem Stellvertreter wird am Dienstagabend (Ortszeit) in Philadelphia im Swing State Pennsylvania erwartet. Im Anschluss will das Duo durch die sieben am meisten umkämpften Bundesstaaten reisen: Pennsylvania, Wisconsin, Michigan, North Carolina, Georgia, Arizona und Nevada. In diesen sogenannten Swing States steht nicht schon vorab fest, ob aus Tradition der Kandidat der Republikaner oder der Demokraten siegen wird.
Pennsylvania ist mit 20 Wahlleuten der wichtigste Swing State. Shapiro werden auch deshalb grosse Chancen eingeräumt, Harris’ Vizekandidat zu werden. Der 51-Jährige ist seit 2023 Pennsylvanias Gouverneur und wird in dieser Funktion auf jeden Fall bei der Kundgebung in Philadelphia dabei sein.
Davor war Shapiro Generalstaatsanwalt in dem Bundesstaat. Er ist relativ neu auf der nationalen politischen Bühne. Shapiro gilt als eher moderat und ist sehr populär. Er wird schon seit Längerem für höhere Ämter gehandelt. Linken Kräften in der Partei ist er in wichtigen Fragen zu konservativ.
Die Auswahl eines sogenannten Running Mates im US-Wahlkampf ist üblicherweise ein komplizierter und aufwendiger Prozess, der nun im Eiltempo ablaufen muss. Denn Harris rückte durch den Ausstieg von US-Präsident Joe Biden aus dem Präsidentschaftsrennen extrem kurzfristig als Kandidatin nach. Harris tritt damit bei der Wahl am 5. November gegen Trump an.
(hah/sda/dpa)
Sagt mir doch bitte was in den USA nicht kompliziert ist? Da gibt es z.Bsp. diesen kriminellen Typen, der 'ums verregge' nicht verurteilt werden kann wegen dem komplizierten US-Justizsystem, die Republikaner z.Bsp. können wichtige Gesetze im Senat blockieren wegen dem komplizierten Politiksystem, dann gibt es da noch Gerrymandering etc. etc.. Ich schüttle immer wieder den Kopf über das verkackte System der US-Gründungsväter und ihren desaströsen Folgen.