Weil sie ein Gemälde von Vincent van Gogh in der Londoner National Gallery mit Tomatensuppe beworfen haben, sind zwei Klimaaktivistinnen wegen Sachbeschädigung schuldig gesprochen worden. Das Bild war durch eine Glasscheibe geschützt und der Rahmen wurde beschädigt. Ein Londoner Gericht befand die 22-Jährigen nun für schuldig, wie die britische Nachrichtenagentur PA meldete. Den beiden könnte eine Haftstrafe drohen. Das Strafmass soll erst Ende September verkündet werden.
Die Aktivistinnen der Gruppe Just Stop Oil hatten van Goghs berühmtes Sonnenblumen-Gemälde aus dem Jahr 1888 im Oktober 2022 mit Tomatensuppe aus der Dose beworfen. Danach knieten sie sich vor dem Kunstwerk hin und klebten ihre Hände an der Wand fest. Beim Prozessauftakt plädierten sie auf nicht schuldig.
Der Richter am Londoner Southwark Crown Court habe ihnen gesagt, sich auf eine Gefängnisstrafe vorzubereiten, meldete PA. Der Richter hatte vergangene Woche mehrere Aktivisten zu vier Jahren Haft verurteilt, weil sie nach seiner Auffassung eine mehrtägige Protestaktion an einer Autobahn organisiert hatten. Aktivist Roger Hallam, der auch Extinction Rebellion mitgegründet hatte, wurde gar zu fünf Jahren Haft verurteilt.
Just Stop Oil setzt sich für mehr Klimaschutz ein. Von der früheren Regierung hatte die Gruppe etwa gefordert, die Vergabe neuer Lizenzen zur Förderung von Öl und Gas zu beenden. Bis Politiker endlich handelten, um die Menschen zu schützen, würden ihre Unterstützer weiterhin notwendige Massnahmen ergreifen, um politischen Druck aufzubauen, teilte Just Stop Oil mit. Derzeit stehen etwa auch zwei über 80 Jahre alte Aktivistinnen vor Gericht, die mit Hammer und Meissel auf den Schaukasten eines Exemplars der Verfassungsurkunde Magna Carta in der British Library eingeschlagen hatten. (sda/dpa)
Denn noch sind die beiden schuldig. Einige Aktivisten haben überhaupt keinen Respekt vor den historischen Dokumenten und Bilder. Das geht viel zu weit.