Eine Klimaerwärmung von über zwei Grad kann laut einer neuen internationalen Studie mit aktuellen Klima-Zusagen vermieden werden. Um die Klimaerwärmung unter 1.5 Grad zu halten, wären demnach aber weitere Anstrengungen notwendig.
Das Forschungsteam hat dafür die Zusagen untersucht, die 120 Länder an der Klimakonferenz in Glasgow (COP 26) im Jahr 2021 gemacht haben, wie die an der Studie beteiligte Eidgenössische Technische Hochschule Lausanne (EPFL) am Mittwoch mitteilte. Die Resultate wurden im Fachblatt «Nature Climate Change» veröffentlicht. Neben dem Schweizer Forscher waren auch Forschende aus Spanien, Griechenland, Grossbritannien, Norwegen und Österreich beteiligt.
Die Ergebnisse der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler umfassen drei verschiedene Szenarien. Würden die Länder ihre Klimapolitik von vor der COP26 weiter verfolgen, ist laut der Studie eine Erwärmung um 2.1 bis 2.4 Grad zu erwarten.
Im zweiten Szenario, bei dem die Länder die in Glasgow vereinbarten neuen Klimaziele bis 2030 verfolgen, würde der Temperaturanstieg mit 2.0 bis 2.2 Grad etwas geringer ausfallen.
Wenn die Länder jedoch auch ihre längerfristigen Netto-Null-Ziele erreichen, erwarten die Forscherinnen und Forscher einen Temperaturanstieg von unter zwei Grad (1.7 bis 1.8 Grad).
Um zu diesen Ergebnissen zu gelangen, haben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in einer Vielzahl neuer Simulationen abgeschätzt, wie sich das Einhalten der Pläne der Länder bis zum Ende des Jahrhunderts auswirken könnte.
Wie die Forschenden allerdings in der Studie einräumen, ist vielfach offen, ob solche Reduktionen wirtschaftlich, gesellschaftspolitisch und nicht zuletzt technisch umsetzbar sind. (sda)