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Bulgarien, Griechenland, Türkei: Keine Entspannung nach Unwettern

Bulgarien, Griechenland, Türkei – keine Entspannung bei Unwettern im Südosten Europas

07.09.2023, 04:47
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In den von schweren Unwettern betroffenen Regionen Südosteuropas bleibt die Lage angespannt. In Bulgarien, Griechenland und in der Türkei haben die heftigen Regenfälle bislang mindestens 14 Menschenleben gefordert. Besonders dramatisch ist die Lage in Mittelgriechenland. Dort barg die Feuerwehr am Mittwochabend die Leiche eines Mannes nahe der Stadt Karditsa. Das Opfer sei unter einem Auto entdeckt worden, teilte die Feuerwehr mit. EU-Politiker fordern derweil mehr Unterstützung für die betroffenen Länder.

Floodwaters and mud cover the land after the country's record rainstorm, in the village of Nea Lefki, in Thessaly region, central Greece, Wednesday, Sept. 6, 2023. Rescue teams in Turkey, Greece  ...
Hochwasser und Schlamm bedecken das Land nach einem Rekordregen in dem Dorf Nea Lefki in der Region Thessalien in Mittelgriechenland, Mittwoch, 6. September 2023.Bild: keystone

Heftiger Regen hatte Flüsse über die Ufer treten lassen. Viele Strassen und Brücken wurden zerstört oder stark beschädigt. In Mittelgriechenland herrschte am Mittwoch Chaos. In der Bucht vor der Hafenstadt Volos harrten zwischenzeitlich rund 400 Menschen auf einer Fähre aus, die wegen der Unwetterschäden nicht anlegen durfte.

Eine abschliessende Bilanz zur Zahl der Todesopfer sei nicht möglich, sagte der griechische Geologe Efthymis Lekkas. Zahlreiche Dörfer in den von Unwettern betroffenen Regionen könnten aktuell wegen Erdrutschen nicht erreicht werden und hätten teils auch keinen Strom, kein Handynetz und kein Internet.

A man and a dog walk next to scattered containers near a train station on the aftermath of floods caused by heavy rains in Istanbul, Turkey, Wednesday, Sept. 6, 2023. Fierce rainstorms battered neighb ...
Istanbul: Ein Mann und ein Hund gehen neben verstreuten Containern in der Nähe eines Bahnhofs spazieren, nachdem es in der türkischen Stadt am Mittwoch zu Überschwemmungen durch starke Regenfälle gekommen ist.Bild: keystone

In der Türkei gab es Stand Mittwoch sieben Todesfälle; weitere 31 Menschen seien verletzt worden, hiess es. An der bulgarischen Schwarzmeerküste gab es mindestens vier Tote, in Griechenland lag die Zahl der Opfer bis Mittwochabend bei drei. In der Türkei war von Überschwemmungen auch die Millionenstadt Istanbul betroffen. In Bulgarien wütete das Unwetter an der Schwarzmeer-Küste.

Vor allem in Griechenland, aber auch in der Türkei soll die Situation am Donnerstag weiterhin angespannt bleiben. Türkische Behörden warnten vor weiteren Unwettern in der Schwarzmeerregion. Auch in Mittelgriechenland soll Sturmtief «Daniel» am Donnerstag weiter toben. Lediglich in Bulgarien scheint sich die Lage zu entspannen - dort soll es zunächst nicht mehr regnen.

epa10844014 A closed road deteriorated by heavy flooding in Tsarevo, Bulgaria, 06 September 2023. Thunderstorms, heavy downpours and flash flooding caused a river overflow leading to three fatalities, ...
Eine gesperrte Strasse in Tsarevo, Bulgarien, wurde durch schwere Überschwemmungen beschädigt.Bild: keystone

EU-Parlaments-Vizepräsidentin Katarina Barley forderte derweil EU-Hilfen für die betroffenen Länder. Wie bereits bei früheren Naturkatastrophen in anderen Mitgliedstaaten solle der EU-Solidaritätsfonds für den Wiederaufbau in Anspruch genommen werden, sagte die SPD-Politikerin dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Donnerstag). Es wäre ein Fehler zu glauben, dass es sich nur um gewöhnliche Wetterphänomene handele.

Nach Angaben des EU-Klimawandeldienstes Copernicus war der Sommer 2023 in den Monaten Juni bis August global gesehen der mit Abstand heisseste seit Beginn der Aufzeichnungen 1940. Die Durchschnittstemperatur habe in dem Zeitraum bei 16.77 Grad und damit 0.66 Grad über dem Durchschnitt gelegen, noch einmal deutlich höher als im bisherigen Rekordjahr 2019 mit 16.48 Grad.

Auch andere Teile der Welt kämpften mit den Folgen von Unwettern. Im Süden Brasiliens stieg die Zahl der Toten auf mindestens 28. Über Südchina fegte der Taifun «Haikui» hinweg und kostete mindestens zwei Menschen das Leben. (sda/dpa)

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