Am Wochenende sind auf der italienischen Mittelmeerinsel Sardinien mehrere Wald- und Flächenbrände ausgebrochen. Im gesamten Gebiet der Insel loderten die Flammen – in einigen Gegenden wurden Häuser, Ferienwohnungen sowie grössere Gebäude sicherheitshalber evakuiert.
Hunderte Menschen mussten ihre Wohnungen verlassen. Am Montagmorgen seien jedoch so weit alle Brandherde unter Kontrolle und die Situation habe sich entspannt, sagte ein Feuerwehrmann dem italienischen Nachrichtensender Sky TG24. In der Nacht auf Montag rückte die Feuerwehr zu rund 60 Einsätzen aus.
In den Gegenden rund um Nuoro im nordöstlichen Zentralsardinien sowie Cagliari im Süden lodern vor allem seit dem Sonntag mehrere Brände. Die Feuerwehr war am Sonntagabend mit vier Löschflugzeugen und mehreren Bodenteams im Einsatz. Im Süden musste ein von den Flammen bedrohter Campingplatz geräumt werden – dort kam es nach Angaben der Feuerwehr zu zahlreichen kleineren Explosionen, die wahrscheinlich durch Gasflaschen ausgelöst wurden.
Die Agrarvereinigung Coldiretti berichtete zudem, dass ganze landwirtschaftliche Betriebe in Mitleidenschaft gezogen wurden. Unter anderem wurden Pinienwälder und Zitrusplantagen zerstört.
Der starke und heisse Wind erschwert mancherorts die Arbeit der Einsatzkräfte. Die Behörden gehen davon aus, dass eine grosse Anzahl der Brände durch Brandstiftung verursacht wurde. Medienberichten zufolge will die italienische Regierung in einer Kabinettssitzung am Montag ein Dekret auf den Weg bringen, das Strafen für Brandstiftung erhöhen soll.
Die griechischen Behörden haben am Montag erneut vor Bränden gewarnt und die Bürger zur Vorsicht im Umgang mit offenem Feuer und Funken aufgerufen.
Die Feuerwehr informierte per Tweet über «sehr hohe» Brandgefahr in der Region Attika rund um die Hauptstadt Athen sowie im Süden der Halbinsel Peloponnes und im Westen der beliebten Urlaubsinsel Kreta.
Grund dafür sind nicht etwa hohe Temperaturen – sie bleiben zu Wochenbeginn mit rund 35 Grad im ganzen Land im Rahmen der üblichen Sommertemperaturen. Brandexperten warnen vielmehr vor den starken Winden, die in dieser Woche in vielen Teilen des Landes erwartet werden. Vor allem die Ägäis ist in den Sommermonaten betroffen, wenn der trockene Sommerwind «Meltemi» stark aus Nord, Nord-Ost und Nord-West bis hinunter nach Kreta weht.
Weil es in weiten Teilen Griechenlands seit Wochen nicht geregnet hat, reichen Funken, die der Wind vorantreibt, um gewaltige Brände zu entfachen. Laut Feuerwehr entstehen aktuell täglich Dutzende Brände, die meist unter Kontrolle gebracht werden können. Viele von ihnen sind entweder mit Absicht gelegt oder werden fahrlässig verursacht, etwa durch die Glut einer weggeworfenen Zigarette oder durch unachtsames Grillen im Freien.
(yam/sda/dpa)