Nebel
DE | FR
International
Kolumbien

Kolumbiens Kongress genehmigt neues Friedensabkommen

Colombia's President Juan Manuel Santos signs a modified peace accord with rebels of the Revolutionary Armed Forces of Colombia, FARC, as rebel top leader Rodrigo Londono, known and Timochencko,  ...
Arbeit getan: Friedensnobelpreisträger Santos beim Unterzeichnen des Abkommens.archivBild: Fernando Vergara/AP/KEYSTONE

Kolumbiens Friedensvertrag ist unter Dach und Fach

01.12.2016, 03:1301.12.2016, 06:11
Mehr «International»

Nach über 50 Jahren Konflikt ist der historische Friedensvertrag zwischen der kolumbianischen Regierung und der FARC-Guerilla beschlossen. Nach dem Senat billigte auch das Abgeordnetenhaus am Mittwochabend (Ortszeit) das Abkommen, das damit nun in Kraft treten kann.

Das Ergebnis lautete: 130 Ja-Stimmen bei keiner Gegenstimme. Allerdings hatten Gegner des Abkommens bewusst nicht an der Abstimmung teilgenommen.

Für Präsident Juan Manuel Santos, dem für seine Bemühungen der Friedensnobelpreis zugesprochen wurde, ist der Friedensvertrag die Krönung seiner politischen Karriere. Er dankte dem Kongress für den «historischen Rückhalt und die Hoffnung auf Frieden für die Kolumbianer».

Milde Strafen kritisiert

Seit 2012 war auf neutralem Boden in Kubas Hauptstadt Havanna verhandelt worden. Ende September wurde eine erste Version im Beisein vieler Staats- und Regierungschefs unterzeichnet. Dann aber lehnte das Volk das Abkommen in einem Referendum am 2. Oktober mit knapper Mehrheit ab.

Schon damals hätte die Zustimmung des Kongresses gereicht, aber Santos wollte den grösstmöglichen Rückhalt. Die Gegner um den früheren Präsidenten Álvaro Uribe kritisierten vor allem zu milde Strafen.

Der Vertrag wurde überarbeitet, Strafregelungen etwas verschärft, zudem soll das Vermögen der Rebellen, die sich über den Drogenhandel finanzieren, zur Entschädigung der Opfer herangezogen werden.

Diesmal ohne das Volk

Beim zweiten Anlauf blieb das Volk aussen vor: Uribes Partei Centro Democrático boykottierte das Votum. Wenn nun alles glattgeht, sollen die 5800 Kämpfer noch in diesem Jahr mit der Abgabe der Waffen beginnen – Hunderte UNO-Blauhelme sollen den Prozess überwachen. (kad/sda/dpa/afp)

Alltag bei den kolumbianischen FARC-Rebellen

1 / 18
Das echte Dschungelcamp: Alltag bei den kolumbianischen FARC-Rebellen
Es ist nicht die kolumbianische Version des RTL-«Dschungelcamps», sondern Alltag bei der FARC: Rebellen baden Anfang Januar 2016 in einem Fluss nahe ihres Unterschlupfs im Bundesstaat Antioquia. Bei der marxistischen Guerilla gibt es viele Paare ...
quelle: ap/ap / rodrigo abd
Auf Facebook teilenAuf X teilen
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet um die Zahlung abzuschliessen)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
5 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
5
Kremlchef Putin lässt Rekordergebnis verkünden – die Schweiz schweigt
Nach mehr als zwei Jahrzehnten an der Macht hat sich Russlands Präsident Wladimir Putin in einer umstrittenen Wahl mit 87,28 Prozent der Stimmen zum fünften Mal im Amt bestätigen lassen. Die Schweiz sowie andere Länder sahen keinen Grund zur Gratulation.

Nach mehr als zwei Jahrzehnten an der Macht hat sich Russlands Präsident Wladimir Putin in einer umstrittenen Wahl mit 87,28 Prozent der Stimmen zum fünften Mal im Amt bestätigen lassen.

Zur Story