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Regierungschef Kurti erklärt sich zum Wahlsieger im Kosovo

Albin Kurti, President of the left-wing Vetevendosje! party, delivers a speech to supporters following results of a parliamentary election, in Pristina, Kosovo, Monday, Feb. 10, 2025. (AP Photo/Vlasov ...
Albin Kurti ist mit seiner Partei wohl der grosse Gewinner der Parlamentswahl im Kosovo.Bild: keystone

Regierungschef Kurti erklärt sich zum Wahlsieger im Kosovo

Der kosovarische Ministerpräsident Albin Kurti hat sich nach der Parlamentswahl in seinem Land zum Sieger erklärt.
09.02.2025, 20:4410.02.2025, 03:52
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«Wir haben gewonnen, und wir werden die nächste Regierung bilden», sagte er kurz nach Mitternacht vor Anhängern in Pristina. Nach Angaben der Wahlbeobachtergruppe Demokratie in Aktion, die sich auf die Ergebnisse von 98 Prozent der Wahllokale stützte, kam Kurtis Regierungspartei Vetevendosje (Selbstbestimmung) auf 40,4 Prozent der Stimmen – und verlor damit ihre absolute Mehrheit.

Rund zwei Millionen Bürger waren zur Stimmabgabe aufgerufen. Das Kosovo ist ein potenzieller EU-Beitrittskandidat. Erstmals seit 2010 hat eine Volksvertretung in dem Land ihr vierjähriges Mandat ausgeschöpft.

Bei der Wahl vor vier Jahren hatte Kurtis links-nationale Formation noch 50,3 Prozent der Stimmen auf sich vereint. Den Angaben von Demokratie in Aktion zufolge kam die liberale Demokratische Partei (PDK) diesmal auf 21,7 Prozent, die bürgerliche Demokratische Liga des Kosovos (LDK) auf 17,5 Prozent und die konservative Allianz für die Zukunft (AAK) auf 7,2 Prozent der Stimmen.

Probleme bei der Stimmenauszählung

Andere Parteien und Bündnisse scheiterten demnach an der Fünf-Prozent-Hürde, die über den Einzug in die Volksvertretung entscheidet. Unabhängig davon sind 20 der 120 Sitze ethnischen Minderheiten vorbehalten: 10 den Serben und weitere 10 den anderen Gruppierungen, darunter Bosniaken, Türken und Roma.

Die staatliche Wahlkommission hatte am Wahltag ernsthafte Probleme bei der elektronischen Datenverarbeitung und wollte das vorläufige Endergebnis erst gegen Montagfrüh bekanntgeben.

Im alten Parlament hatte Kurtis Partei zusammen mit Abgeordneten der ethnischen Minderheiten eine bequeme Mehrheit. Der 49-jährige hatte bei Amtsantritt umfassende Reformen der Justiz und Verwaltung versprochen, konnte aber vieles davon nicht einlösen. Wenn er nun weiterregieren will, wird er sich voraussichtlich mit der PDK oder der LDK zusammentun müssen. Theoretisch wäre aber auch ein Regierungsbündnis ohne Beteiligung der Kurti-Partei denkbar. (sda/dpa)

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2 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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EchoPoA
09.02.2025 22:44registriert November 2024
Starker Pluralismis bei der serbischen Minderheit dank Kurti! Zum ersten Mal gehen auch andere srbische Parteien ins Rennen und können die von belgrad kontrollierte lista serpska dämpfen. Das wäre vor 5-7 Jahren unmöglich gewesen. Heute zeigt sich, es nicht die belgrader Politik, die srben wollen. Sie wollen selbst bestimmen, Integration und ein friedliches Leben.
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