International
Kosovo

Serbien und Kosovo legen Streit um Einreiseregeln bei

Serbien und Kosovo legen Streit um Einreiseregeln bei

27.08.2022, 21:2006.12.2022, 13:54
Mehr «International»

Die beiden Balkan-Nachbarn Serbien und Kosovo haben ihren Streit um Einreiseregelungen nach Angaben des EU-Aussenbeauftragten Josep Borrell kurz vor Ende einer neuen Frist beigelegt. «Wir haben einen Deal», berichtete Borrell am Samstag im Kurznachrichtendienst Twitter. Serbien habe zugestimmt, Inhaber von Ausweispapieren des Kosovos künftig ohne weitere Dokumente einreisen zu lassen. Im Gegenzug habe das Kosovo den Plan fallengelassen, die Einreise von serbischen Staatsbürgern in Kürze zu erschweren.

Borrell sprach lobend von einer «europäischen Lösung». Weiter schrieb der spanische Politiker: «Wir beglückwünschen beide Führer (Serbiens Präsident Aleksandar Vucic und Kosovos Regierungschef Albin Kurti) für diese Entscheidung.» Der kosovarische Ministerpräsident Kurti antwortete kurz darauf ebenfalls bei Twitter: «Gegenseitigkeit sollte der Geist von grundsätzlichen Lösungen sein.» Von Vucic kam zunächst keine Reaktion.

Die umstrittenen Einreiseregeln für Serben ins Kosovo sollten am Donnerstag in Kraft treten, dem 1. September. Ursprünglich hätten sie bereits seit dem 1. August gelten sollen. Auf Druck der USA und der EU wurden die Pläne aber um einen Monat verschoben. Ziel der kosovarischen Regierung war, Serben beim Grenzübertritt so zu behandeln wie Kosovaren von Serbien. Serbiens weigert sich seit fasta anderthalb Jahrzehnten, die Unabhängigkeitserklärung seiner einstigen Provinz Kosovo anzuerkennen.

Die EU versucht schon seit Jahren, zur Klärung des Verhältnisses beider Seiten beizutragen. Dieses ist äusserst spannungsgeladen, weil sich das heute fast ausschliesslich von Albanern bewohnte Kosovo 1999 mit Nato-Hilfe von Serbien abgespalten und 2008 für unabhängig erklärt hatte. Mehr als 100 Länder, darunter Deutschland, erkannten die Unabhängigkeit des Kosovos an. Andere - darunter auch Russland, China und fünf EU-Länder - haben das bis heute nicht getan. (sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
4 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
4
Kirk-Killer Robinson witzelte in Gruppenchat über seinen «Doppelgänger»
Der 22-jährige Tyler Robinson, mutmasslicher Mörder von Charlie Kirk, schien die Berichterstattung über die Fahndung nach ihm genau zu verfolgen. In Nachrichten an Freunde witzelte er über seinen «Doppelgänger».
Der 22-Jährige Tyler Robinson tauschte sich nach der Tat mit Freunden in einem Discord-Gruppenchat aus. Die Chatverläufe, die der New York Times (NYT) zugespielt wurden, legen nahe, dass Robinson das News-Geschehen nach Kirks Tötung genau verfolgte.
Zur Story