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Kosovo schliesst Grenzen für serbische Fahrzeuge

Nach mutmasslicher Verschleppung: Kosovo schliesst Grenzen für serbische Fahrzeuge

15.06.2023, 09:4015.06.2023, 09:40
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Nach der mutmasslichen Verschleppung dreier kosovarischer Polizisten durch serbische Sicherheitskräfte hat das Kosovo seine Grenzen für Waren und Fahrzeuge aus Serbien geschlossen.

In this photo provided by the Serbian Ministry of Interior, a three Kosovo police officers captured by Serbian police officers lying face down on a field, on Wednesday, June 14, 2023. Serbian authorit ...
Das serbische Innenministerium teilte das Bild der drei gefangenen kosovarischen Polizisten. Bild: keystone

Dies geht aus Anordnungen der kosovarischen Zollverwaltung und aus der Erklärung eines Regierungssprechers hervor, über die Medien in Pristina am späten Mittwochabend berichteten.

Serbische Sicherheitskräfte hatten wenige Stunden zuvor nach kosovarischer Darstellung drei Polizisten im nördlichen Grenzgebiet zu Serbien verschleppt. Die Drei hatten auf kosovarischem Staatsgebiet Erkundungen über Schmugglerrouten durchgeführt, die von serbischen Kriminellen genutzt werden, sagte Innenminister Xhelal Svecla. Die serbische Seite bestritt dies. Sie gab an, dass das Trio innerhalb Serbiens, fast zwei Kilometer von der Grenze entfernt, festgenommen worden sei. Die schwerbewaffneten Männer hätten einen Terroranschlag in Serbien geplant.

Zwischen den beiden Nachbarländern schaukeln sich die Spannungen seit Monaten hoch. Das Kosovo hatte sich 2008 für unabhängig erklärt. Serbien erkennt dies nicht an und verlangt die Rückgabe seiner ehemaligen Provinz. Im Norden des Kosovos leben fast ausschliesslich ethnische Serben, im Rest des Landes fast nur ethnische Albaner.

Ende Mai hatten gewalttätige Serben im Nord-Kosovo Soldaten der NATO-geführten Schutztruppe KFOR angegriffen. Bei den Zusammenstössen gab es Dutzende Verletzte auf beiden Seiten. Auslöser des Konflikts war die Einsetzung albanischstämmiger Bürgermeister, die aus Wahlen hervorgegangen waren, die die Serben auf Geheiss Belgrads boykottiert hatten. (saw/sda/dpa)

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