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Kosovo

Serbien und Kosovo mit Kompromiss im Autonummern-Streit

epa10320841 High Representative of the European Union for Foreign Affairs and Security Policy, Josep Borrell speaks during a session on the 'The impact on third countries of Russia's war of  ...
Der EU-Aussenbeauftragte Josep Borrell vermeldet einen Verhandlungserfolg.Bild: keystone

«Haben einen Deal»: Serbien und Kosovo mit Kompromiss im Autonummern-Streit

In dem Konflikt zwischen Serbien und Kosovo um die Nutzung illegaler serbischer Kfz-Kennzeichen haben Unterhändler einen Kompromiss erzielt. Das teilt der EU-Diplomat Josep Borrell mit.
24.11.2022, 01:3406.12.2022, 13:52

«Wir haben einen Deal!», schrieb der EU-Aussenbeauftragte Josep Borrell am Mittwochabend auf Twitter im Anschluss an von der EU organisierte Gespräche in Brüssel. Die Chefunterhändler von Kosovo und Serbien hätten sich unter EU-Aufsicht auf Massnahmen geeinigt, um eine weitere Eskalation zu vermeiden.

Borrell zufolge werde Serbien aufhören, Nummernschilder mit Bezug auf kosovarische Städte zu vergeben, und Kosovo werde keine weiteren Massnahmen im Zusammenhang mit der Ummeldung von Fahrzeugen mit alten serbischen Kennzeichen ergreifen. Borrell wird die Parteien in den nächsten Tagen einladen, um die nächsten Schritte zu besprechen.

Die Regierung des Kosovos hatte zuletzt geplante Geldstrafen wegen der Nutzung illegaler serbischer Kfz-Kennzeichen verschoben. Nahezu alle ethnischen Serben in einem kompakten serbischen Siedlungsgebiet im Norden des Kosovos nutzen in Serbien ausgestellte Kfz-Kennzeichen, obwohl diese seit 1. November keine Gültigkeit mehr haben.

In ihrer Verweigerungshaltung werden sie von der Regierung Serbiens unterstützt, die die seit 2008 bestehende Unabhängigkeit des Kosovos nicht anerkennt. Das Balkanland, dessen Gebiet einst zu Serbien gehörte, ist heute nahezu ausschliesslich von Albanern bewohnt.

Der Konflikt um die Kfz-Kennzeichen hat die Spannungen zwischen Belgrad und Pristina angeheizt. Aus Protest gegen die Regelung hatten bereits zu Monatsbeginn nahezu alle serbischstämmigen Beamten der kosovarischen Polizei den Dienst quittiert. (sda/dpa)

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12 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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BG1984
24.11.2022 06:43registriert August 2021
Die Serben provozieren wies nur geht und wollen gleichzeitig in die EU aber auch mit Russland befreundet sein. Sie lassen Flüchtlinge Visafrei einreisen und schicken diese in die EU weiter. Serbien kommt mir wie ein russisches, Trojanisches Pferd in Europa vor.
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