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Kroatien

10'000 Kroaten gedenken der Ermordung der faschistischen Ustascha-Einheiten

10'000 Kroaten gedenken der Ermordung der faschistischen Ustascha-Einheiten

12.05.2018, 21:2412.05.2018, 21:29

Rund 10'000 Kroaten haben am Samstag auf dem Loibacher Feld in Österreich der Ermordung von Angehörigen der faschistischen Ustascha-Miliz am Ende des Zweiten Weltkriegs gedacht.

Es gehe darum, an die «Qual, Verfolgung und den grausamen Tod unzähliger Menschen» zu erinnern, sagte ein hoher kroatischer Geistlicher bei der Gedenkmesse.

1945 wurden Tausende Angehörige der Ustascha-Miliz des faschistischen «Unabhängigen Staates Kroatien» (NDH) nach der Kapitulation Nazideutschlands umgebracht. Die genaue Zahl der Opfer ist umstritten.

Kroaten-Gedenktreffen am Loibacher Feld am Samstag, 12. Mai 2018 in Bleiburg. Das Treffen steht wegen des Bezugs auf das faschistische Ustascha Regime unter Kritik. (KEYSTONE/APA/APA/GERT EGGENBERGER)
Bild: APA

Rund 40'000 geflüchtete Soldaten, die aufseiten Nazideutschlands gekämpft hatten, wurden in Bleiburg mit ihren Familienangehörigen von der britischen Besatzungsmacht an die kommunistischen Tito-Einheiten ausgeliefert. Tausende wurden von diesen an Ort und Stelle oder auf dem Rückmarsch nach Jugoslawien umgebracht.

Kritiker sehen in dem Treffen einen Aufmarsch von Neonazis, die das faschistische Ustascha-Regime verherrlichten. Deshalb hatte die katholische Kirche in Kärnten, die die Erlaubnis für die Messe bei der Gedenkstätte erteilt, dieses Jahr jegliche politische Fahnen, Transparente, sowie einschlägige Abzeichen und Uniformen verboten.

Sieben Teilnehmer wurden laut Polizei festgenommen, weil sie gegen die Auflagen verstiessen. Knapp 100 Personen nahmen an einer Gegendemonstration teil.

(sda/dpa)

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36 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Sissi Macheath
13.05.2018 01:36registriert März 2015
wow. Einfach nur unglaublich, dass Nazis Gehör finden. Traurig und unverständlich.
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kupus@kombajn
13.05.2018 08:35registriert Dezember 2016
Ein ausgesprochen oberflächlicher Artikel! Das ist nur die halbe Wahrheit.

Nicht nur Angehörige der Ustascha-Einheiten fanden damals den Tod, sondern auch tausende Domobrani (Angehörige der regulären kroatischen Truppen, Zivilisten (auch Kinder) und Andere, welche glaubten, vor den Tito-Partisanen fliehen zu müssen. Es ist zwar eine Schande, dass der Gedenkanlass von Nazis instrumentalisiert wird und sich die kroatische Regierung und Gesellschaft zu wenig davon distanzieren, aber es ist trotzdem kein Nazi-Gedenkanlass.
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a-n-n-a
13.05.2018 07:13registriert Oktober 2015
Und das im Jahr 2018.. eine Schande, dass Österreich sowas zulässt.

Kein Fussbreit dem Faschismus!
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