International
Lateinamerika

Chiles Polizei hebt Menschen-Schmugglerring aus

Chiles Polizei hebt Menschenschmugglerring aus

05.10.2021, 04:5605.10.2021, 16:57
Mehr «International»

Die chilenische Polizei hat in Zusammenarbeit mit Interpol neun Mitglieder eines mutmasslichen Menschenschmugglerrings festgenommen. Der Ring stehe im Verdacht, schätzungsweise 1000 haitianische Migranten aus Chile in Richtung Mexiko oder Vereinigte Staaten geschmuggelt zu haben, hiess es in einer Mitteilung von Interpol am Montag. Unter den Opfern der kriminellen Organisation seien 267 Mädchen und Jungen unter fünf Jahren, twitterte die Polizei Chiles.

epa09488426 Venezuelan migrants walk the town of Colchane, on the border between Chile and Bolivia, located about 1,900 kilometers north of Santiago, Chile, 25 September 2021. Hundreds of migrants are ...
Venezualesische Migrantinnen und Migranten an der Grenze zwischen Bolivien und Chile.Bild: keystone

Die Organisation habe auch illegal Ausländer nach Chile gebracht, berichtete die chilenische Zeitung «La Tercera». Zum Zeitpunkt der Verhaftungen in der Stadt Arica im Norden des südamerikanischen Landes hätte die Polizei 57 Migranten, die meisten unter ihnen Venezolaner, angetroffen, die am Morgen zuvor erst aus dem Nachbarland Peru angekommen seien. Einem verhafteten Haitianer wird demnach vorgeworfen, der Kopf der Bande zu sein.

Die Ermittlungen begannen laut Interpol im Januar 2020, als der chilenischen Polizei eine ungewöhnlich hohe Zahl von Kindern haitianischer Migranten gemeldet wurde, die die Grenze nach Peru überquerten. Tausende Haitianer waren seit dem verheerenden Erdbeben in dem Karibikstaat im Januar 2010 nach Brasilien gekommen oder hatten sich in Chile niedergelassen. Diskriminierung und die Folgen der Corona-Pandemie trieben sie nun Richtung Norden.

Die Migrationsbewegung löste zuletzt an mehreren Nadelöhren auf der Route bis zur US-Grenze Krisen aus. So harren inzwischen etwa rund 20'000 Migranten vor allem aus Haiti mit dem Wunschziel USA im Nordwesten von Kolumbien aus. Fast 15'000 Haitianer hatten unter einer Brücke in dem texanischen Grenzort Del Rio kampiert. (saw/sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Die 20 gefährlichsten Städte der Welt
1 / 22
Die 20 gefährlichsten Städte der Welt
Eine am Montag veröffentlichte Liste nennt die weltweit gefährlichsten Städte des Jahres 2015. Rang 20: Barquisimeto in Venezuela.
quelle: ap el informador / roger varela
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Venezuela kann seine Bürger nicht mehr vorsorgen
Video: srf
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Russland bangt um seine Militärstützpunkte in Syrien – was wir wissen
Nach dem Sieg der islamistischen Rebellen in Syrien stellt sich für Russland die Frage, was mit seinen beiden Militärstützpunkten im Land passiert. Eine allfällige Aufgabe der Stützpunkte wäre ein herber Verlust.

Um einen Regimewechsel ähnlich wie in Libyen 2011 zu verhindern, bot Russland dem syrischen Machthaber Baschar al-Assad 2015 militärische Unterstützung an. Als Dank dafür erhielt Russland zwei Militärstützpunkte im Land:

Zur Story