International
Lateinamerika

200 Festnahmen bei Protesten in Peru – Machu Picchu geschlossen

200 Festnahmen bei Protesten in Peru – Machu Picchu geschlossen

22.01.2023, 06:3122.01.2023, 06:31
Mehr «International»

Inmitten erneut schwerer Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und Polizisten bei Protesten gegen Perus Regierung im ganzen Land hat die Polizei eine Universität in Lima geräumt und mehr als 200 Personen festgenommen. Dies berichtete der peruanische Sender «RPP Noticias» unter Berufung auf den Oberstaatsanwalt Alfonso Barrenechea am Samstag (Ortszeit).

Die Festgenommenen wurden demnach beschuldigt, illegal auf den Campus der Universidad Nacional Mayor de San Marcos eingedrungen zu sein, eine der wichtigsten und ältesten Universitäten der Amerikas. Sie waren «RPP Noticias» zufolge aus den Städten Puno und Cusco im Süden des Andenstaats in die Hauptstadt gekommen, um an den Protesten gegen die Regierung von Übergangspräsidentin Dina Boluarte teilzunehmen.

Anti-government protesters march in Lima, Peru, Saturday, Jan. 21, 2023. Protesters are seeking the resignation of President Dina Boluarte, the release from prison of ousted President Pedro Castillo a ...
Proteste in Peru.Bild: keystone
Anti-government protesters march in Lima, Peru, Saturday, Jan. 21, 2023. Protesters are seeking the resignation of President Dina Boluarte, the release from prison of ousted President Pedro Castillo a ...
Proteste in Peru.Bild: keystone

Das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte in Peru rief die Polizei nach dem Einsatz zu Verhältnismässigkeit auf. Seit Beginn der Proteste im Dezember kamen in dem südamerikanischen Land bereits mehrere Dutzend Menschen ums Leben.

Die blutigen Proteste haben für den Tourismus in Peru schwere Folgen. So schloss das Kulturministerium nach einer Mitteilung «angesichts der aktuellen sozialen Lage in unserer Region» den Zugang zur berühmten Inka-Ruinenstadt Machu Picchu. Mehr als 400 gestrandete Touristen wurden nach Cusco gebracht, wie die peruanische Nachrichtenagentur «Agencia Andina» berichtete.

epa07561956 (FILE) - A view of the citadel of Machu Picchu, South-Andean region of Cusco, Peru, 05 April 2019 (reissued 11 May 2019). Peru restricts access to three major attractions in the historic I ...
Machu Picchu.Bild: EPA/EFE

Die Demonstranten, viele aus dem armen Süden des Landes, fordern den Rücktritt von Übergangspräsidentin Boluarte, die Auflösung des Kongresses und die Freilassung des inhaftierten Ex-Präsidenten Pedro Castillo. Der frühere Dorfschullehrer wollte im Dezember einem Misstrauensvotum zuvorkommen und löste den Kongress auf. Das Parlament enthob ihn daraufhin des Amtes. Er wurde wegen des Vorwurfs eines versuchten Staatsstreichs festgenommen und sitzt in U-Haft.

(yam/sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
1 Kommentar
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
1
    Was beim G7-Gipfel erreicht wurde – und was nicht

    Trotz der vorzeitigen Abreise von US-Präsident Donald Trump und mangelnder Erfolge bei zentralen Streitthemen haben mehrere G7-Staaten ihren Gipfel in Kanada positiv bewertet. «Dieser G7-Gipfel ist weitaus erfolgreicher, als ich es am Anfang gedacht habe», sagte Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) in Kananaskis. Er verwies darauf, dass eine Einigung auf einvernehmliche Erklärungen zu sieben Themen gelungen sei. Der kanadische Premierminister Mark Carney als Gastgeber habe die Gruppe führender demokratischer Wirtschaftsmächte zusammengehalten, lobte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron.

    Zur Story