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Kolumbiens Präsident Petro: Kokain ist nicht schlimmer als Whisky

«Kokain ist nicht schädlicher als Whisky»: Rate mal, welcher Staatschef das sagt

Es ist Kolumbiens Präsident Gustavo Petro. Der lateinamerikanische Staatschef spricht sich für eine weltweite Legalisierung der Droge aus. Für sein Land wäre das eine lukrative Geschäftsmöglichkeit.
06.02.2025, 10:2006.02.2025, 13:20
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Petro behauptete vor kurzem bei einer Ministerratssitzung, die im nationalen Fernsehen live übertragen wurde, dass Kokain nicht schlimmer sei als Whisky, wie das kolumbianische Newsportal ColombiaOne und weitere Medien berichteten.

FILE - Colombia's President Gustavo Petro delivers a speech after signing a reform of the pension system into law, acting on a campaign promise that elderly people living in poverty get basic inc ...
Gustavo Petro stellt die Illegalität von Kokain infrage.Bild: keystone

Zudem erklärte Petro, dass Kokain in erster Linie wegen der Produktionsbedingungen und der Folgen des Drogenhandels negativ wahrgenommen werde, und weniger wegen der gesundheitlichen Bedenken. Sein Standpunkt sorgte in Kolumbien, aber auch international für Kritik.

Petro wollte mit der Aussage seine Legalisierungs-Ideen für die Droge unterstreichen. Damit könne die Kriminalität rund um den Handel mit Kokain eingeschränkt werden, so die Meinung Petros.

«Das Geschäft könnte leicht zerstört werden, wenn Kokain weltweit legalisiert würde. Es würde sich wie Wein verkaufen.»

Der kolumbianische Präsident gab an, dass Einnahmen aus dem Koks-Geschäft in staatliche Massnahmen zur Bekämpfung von «schädlicheren Substanzen wie Alkohol» verwendet werden könnten.

Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass ausgerechnet Kolumbiens Staatschef solche Aussagen über Kokain macht. Kolumbien ist einer der grössten Kokain-Produzenten der Welt, dort werden grosse Mengen der Droge billig hergestellt und in die USA und nach Europa geschmuggelt.

In den 80er- und 90er-Jahren führte die grosse Macht von Kartellen, unter anderem angeführt durch Drogenbaron Pablo Escobar, zu grossen innenpolitischen Problemen und grassierender Gewalt in dem Land. Auch heute spielt der Drogenhandel in Kolumbien noch eine wichtige wirtschaftliche Rolle – die Erträge fliessen aber weiterhin in die Hände von kriminellen Organisationen. (con)

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149 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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tychi
06.02.2025 08:07registriert Juli 2016
Unrecht hat er nicht. Alkohol ist die wohl am meisten verharmloste Droge der Welt.
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Rikki-Tiki-Tavi
06.02.2025 07:40registriert April 2020
Dass Kokain nicht schädlicher als Whisky sein soll, bezweifle ich sehr. Dass aber die Kriminalität rund um den Handel mit Kokain ein sehr grosses Problem ist, damit hat er auch recht. Und dass weltweit die Gesundheitsrisiken von Alkohol immer noch heruntergespielt werden, weil er halt in vielen Teilen der westlichen Welt kulturell verwurzelt ist, ist einfach eine simple Tatsache.
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Roko93
06.02.2025 07:55registriert Dezember 2022
Also Alkohol ist definitiv nicht ungefährlicher und im Prinzip ebenfalls eine harte Droge, die im Westen jedoch allgemein akzeptiert ist. Koks hat in Kolumbien einen ähnlichen Stellenwert.
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