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Das haben die vier Geschwister im Dschungel erlebt – ein Überblick

Die Kinder sind gerettet.
Die Kinder sind gerettet.Bild: Screenshot Twitter

Das haben die vier Geschwister im Dschungel erlebt – ein Überblick

Wenige Tage nachdem vier Kinder nach 40 Tagen aus dem kolumbianischen Dschungel gerettet wurden, werden neue Details bekannt. Unter anderem soll die Mutter der Kinder nach dem Flugzeugabsturz noch vier Tage lang gelebt haben – ein Überblick.
12.06.2023, 06:4413.06.2023, 04:54
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Vier Geschwister, die 40 Tage im kolumbianischen Dschungel verschollen gewesen waren, wurden gerettet.

Die Kinder im Alter von 13, 9, 4 und 1 Jahr haben eine regelrechte Odyssee erlebt. Darüber, was die Kinder durchgemacht haben, dringt nun immer mehr an die Öffentlichkeit:

Mutter soll noch tagelang gelebt haben

Am Bord eines Propellerflugzeuges, das in den kolumbianischen Dschungel gestürzt war, befanden sich nicht nur die vier Geschwister, sondern auch deren Mutter und zwei Piloten.

Einer der Piloten meldete am 1. Mai einen Triebwerksausfall. Erst am 16. Mai fand ein Rettungsteam das Flugzeug im schwer zugänglichen Regenwald – und stellte dabei auch den Tod der drei Erwachsenen fest. Von den Kindern fehlte aber jede Spur, weshalb die kolumbianischen Behörden eine grossangelegte Suchaktion mit rund 150 Soldaten veranlassten.

Laut dem Vater von zweien der geretteten Kinder habe die Mutter noch vier Tage nach dem Flugzeugabsturz gelebt. Dies habe ihm seine Tochter erzählt, sagte Manuel Ranoque am Sonntag zu Reportern, wie der «Guardian» berichtet.

epa10683971 A handout photo made available by the Presidency of Colombia shows Colombian First Lady Veronica Alcocer (L) during her visit to the four siblings who were found alive after surviving a pl ...
First Lady Veronica Alcocer (links) besucht die vier Kinder im Spital in Bogota. Bild: keystone

Gemäss Ranoque habe die Mutter die Kinder angewiesen, zu gehen, bevor sie verstarb. Viel mehr hätten die Kinder ihm noch nicht erzählen können. «Es ist nicht leicht, sie zu fragen», so Ranoque. Sie seien nach 40 Tagen ohne richtige Nahrung und Schlaf sehr erschöpft.

«Ich hoffe, dass sie sich gut erholen, dann können sie selbst erzählen, was passiert ist.»

Kinder ernährten sich von Maniokmehl und Früchten

Ein weiterer Verwandter der Kinder, Fidencio Valencia, teilte zudem mehr Details mit den Medien über die Art und Weise, wie die Geschwister überleben konnten. So hätten sie sich zuerst von Fariña, Maniokmehl, ernährt und später vorwiegend Früchte aus dem Regenwald gegessen. «Nachdem das Fariña aufgebraucht war, begannen sie Samen zu essen.»

Als Angehörige einer indigenen Gemeinschaft hatten die Kinder Kenntnisse über die Pflanzen und Früchte des Dschungels. Besonders die älteste Tochter, Lesly, habe bereits viel Wissen über das Leben im Regenwald gehabt und ihre jüngeren Geschwister beschützt und ernährt.

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Der Grossvater der Kinder, Narciso Mucutuy. Bild: keystone

Angst vor Farc-Soldaten?

Für Fragezeichen sorgen weiterhin die genauen Umstände der Suchaktion – insbesondere, weshalb die Kinder erst nach so langer Zeit gefunden wurden. Laut dem für die Suche verantwortlichen Armee-General, Pedro Sanchez, wurden die Kinder nur rund fünf Kilometer von der Absturzstelle entfernt gefunden. Mehrmals seien Rettungsteams auf bis zu 20 Meter Entfernung an die Stelle herangekommen – man habe die Kinder allerdings übersehen.

Es wird spekuliert, dass sich die Kinder vielleicht vor den uniformierten Soldaten versteckt hätten, da sie diese für Mitglieder der kolumbianischen Guerilla-Organisation Farc hielten. Denn Vater Manuel Ranoque wird von einer Splittergruppe der Farc bedroht. Laut Alicia Méndez, Journalistin bei der grössten kolumbianischen Tageszeitung «El Tiempo», fürchteten die Kinder womöglich, vom falschen Suchtrupp gefunden zu werden.

«Jedes Mal, wenn das Suchteam in der Nähe war, versteckten sie sich. Wir wissen nicht, was in ihren kleinen Köpfen vorging.»

Ranoque sagte gegenüber den Medien am Sonntag: «Die Front Carolina Ramírez sucht mich, um mich zu töten. Es gibt Drohungen gegen mich, ich bin ein Ziel für sie. Sie haben wirtschaftliche Interessen, und wenn man nicht tut, was sie sagen, ist man ein Feind für sie.»

Manuel Ranoque, the father of two of the youngest Indigenous children who survived an Amazon plane crash that killed three adults, and then braved the jungle for 40 days before being found alive, spea ...
Manuel Ranoque, der Vater der beiden jüngsten Geschwister.Bild: keystone

Die Front Carolina Ramírez ist eine Splittergruppe der Rebellengruppe Farc, die das 2016 unterzeichnete Friedensabkommen nicht mitträgt. Sie ist in den Drogenhandel verwickelt und soll im Süden des Landes zuletzt vier Minderjährige getötet haben.

Begleitet von Retterhund Wilson

Einen schöneren Aspekt der Geschichte liefert die Rolle von Suchhund Wilson: Dem deutschen Schäferhund ist offenbar zu einem beträchtlichen Teil zu verdanken, dass die Kinder letztlich gefunden wurden. So hat die älteste Tochter Lesly gegenüber El-Tiempo-Journalistin Méndez bestätigt, dass die vier Überlebenden im Regenwald zeitweise von einem Hund begleitet wurden, ehe er wieder im Dschungel verschwand.

Es wird angenommen, dass es sich um Wilson handelte. Dieser war zuvor als Rettungshund mit den Suchtrupps unterwegs und ist ausgerissen. Die Rettungskräfte gehen davon aus, dass Wilson absichtlich Spuren hinterliess, welche letztlich zu den Kindern führten. Da der Hund weiterhin verschwunden ist, sucht die kolumbianische Armee gemäss einer Mitteilung auf Twitter nun noch nach dem tierischen Retter.

(con)

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13 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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LifeIsAPitch
12.06.2023 09:01registriert Juni 2018
Dass man so etwas so lange überlebt, ist zwar noch knapp vorstellbar, aber mit einem einjährigen Kleinkind? Eine wahrlich fantastische Tragödie mit Happy End.
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Der Micha
12.06.2023 09:46registriert Februar 2021
Die Kinder sind für ihren Alter extrem reif. Man kann sich gar nicht ausmalen, was sie durchgemacht haben.

Hand aufs Herz. Von uns allen hätte keiner solange im Dschungel überleben können.
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