Michael «Bully» Herbig, der vor allem für lustige Filme bekannt ist («Schuh des Manitu», «(T)Raumschiff Surprise – Periode 1», «Lissi und der wilde Kaiser») will nun eine Mediensatire auf die Leinwand bringen. Der Streifen trägt den Titel: «1000 Zeilen». Das teilt die deutsche Filmproduktionsfirma «UFA Fiction» am Montag mit.
Es ist eine Verfilmung des Buches «1000 Zeilen Lügen», von Juan Moreno. Darin beschreibt der «Spiegel»-Journalist, wie er seinen Kollegen Claas Relotius der Lüge überführte.
Relotius war lange ein hoch angesehener, preisgekrönter Journalist. Nicht nur die deutschen Medien gingen ihm auf den Leim, sondern auch die «NZZ am Sonntag». Dann, im Jahr 2018, kam durch den damals freien Reporter Juan Moreno heraus, dass Relotius seine Reportagen grösstenteils erfunden und erlogen hat.
Relotius stürzte den «Spiegel» in eine Krise und löste heftige Kritik gegenüber der Branche und den umworbenen Journalistenpreisen aus. Juan Morena beschreibt das in seinem Buch, das er im September 2019 publizierte. Und der Regisseur Michael «Bully» Herbig hat daran offenbar Gefallen gefunden.
Nachdem sich die Produktionsfirma 2019 die Rechte an Morenos Buch gesichert hat, laufen nun die Vorbereitungen. Wie die Mediensatire aussehen soll, lässt Herbig vorerst nur vermuten: «Ähnlichkeiten mit unwahren Ereignissen könnten zufällig zutreffen. Die Fakten werden aber mit Sicherheit verdreht, damit's am Ende stimmt», so Herbig in der Mitteilung von «UFA Fiction».
Klar ist: Die Hauptrollen sind besetzt. Jonas Nay spielt im Film «Lars Bogenius», der «unangefochtene Star eines grossen deutschen Nachrichtenmagazins». Die Rolle des entlarvenden Reporters «Romero» performt Elias M'Barek.
Wie die Produktionsfirma weiter mitteilt, sollen die Dreharbeiten diesen Sommer beginnen. Drehorte sind München, Berlin und Spanien.