Das sind die schwierigsten Sprachen der Welt
Eine neue Sprache zu lernen, ist für viele eine spannende Herausforderung. Manche freuen sich auf die nächste Reise, andere wollen ihr Gehirn trainieren. Doch wie schwer eine Sprache zu lernen ist, hängt nicht nur von Motivation und Methode ab, sondern auch von der Sprache selbst.
Was macht eine Sprache besonders schwierig?
Linguisten nennen drei Hauptfaktoren:
1. Aussprache
In vielen Sprachen verändern Tonhöhen oder ungewöhnliche Laute die Bedeutung eines Wortes. So bedeutet im Chinesischen «ma» je nach Ton: Mutter, Hanf, Pferd oder schimpfen.
2. Grammatik
Manche Sprachen haben nicht vier Fälle wie das Deutsche, sondern bis zu 20. Dazu kommen Besonderheiten wie zahlreiche Verbformen, mehrere grammatische Geschlechter oder umfangreiche Höflichkeitsformen.
3. Schriftsystem
Nicht jede Sprache nutzt ein Alphabet wie das Deutsche. Manche Sprachen verwenden Silbenschriften, andere logografische Systeme mit Tausenden Zeichen. Wer etwa Japanisch oder Arabisch lernen will, muss sich ganz neue Lese- und Schreibroutinen aneignen.
Die 5 schwierigsten Sprachen der Welt für Deutschsprechende
Mandarin‑Chinesisch
Mit über 900 Millionen Muttersprachlern ist Mandarin die meistgesprochene Sprache der Welt – und für Deutschsprachige eine der schwierigsten. Denn sie vereint gleich mehrere grosse Hürden:
- Tonsprache mit vier Tönen: Dieselbe Silbe bedeutet je nach Ton etwas völlig anderes.
- Logografische Schrift: keine Buchstaben, sondern Tausende Zeichen (3'000 bis 4'000 für Alltagstexte).
- Aussprache ungewohnt, viele Laute existieren im Deutschen nicht.
- Kulturelle Distanz, viele Redewendungen und Kontextabhängigkeiten.
Japanisch
Japanisch gilt als logisch, aber extrem zeitintensiv zu lernen. Merkmale der Sprache sind:
- Drei Schriftsysteme gleichzeitig (Hiragana, Katakana, Kanji).
- Komplett andere Satzstruktur (Verb am Ende).
- Sehr komplexes Höflichkeitssystem.
Arabisch
Arabisch fordert sowohl beim Lesen als auch beim Sprechen enorm viel Übung. Die grössten Hürden:
- Schrift von rechts nach links und wandelbare Buchstabenformen.
- Viele Laute, die im Deutschen nicht existieren (z. B. pharyngeale Konsonanten).
- Hocharabisch ≠ Alltagssprache: Jede Region spricht ihren eigenen Dialekt.
- Ungewohntes Verbsystem.
Ungarisch
Ungarisch zählt zu den am weitesten vom Deutschen entfernten europäischen Sprachen:
- 18 bis 25 grammatische Fälle, je nach Zählweise.
- Agglutination: Wörter bestehen oft aus langen Ketten von Endungen.
- Vokalharmonie erschwert die richtige Form.
- Wortschatz hat kaum Gemeinsamkeiten mit dem Deutschen.
Polnisch
Polnisch nutzt zwar das lateinische Alphabet, bleibt aber sprachlich äusserst herausfordernd. Die schwierigsten Aspekte:
- Viele Konsonantenhäufungen und Zischlaute (sz, cz, szcz).
- Sieben Fälle – ähnlich wie Deutsch, aber komplexer.
- Zwei Arten maskuliner Nomen (persönlich und unpersönlich).
- Aussprache oft nicht eindeutig aus der Schreibweise ableitbar.
Was für Deutschsprachige besonders zählt
Je weiter sich eine Sprache vom Deutschen entfernt, etwa bei Struktur, Vokabular oder Lauten, desto schwerer fällt das Lernen. Deshalb gelten vor allem nicht-indogermanische Sprachen wie Finnisch, Ungarisch, Arabisch oder Japanisch als herausfordernd. Aber: Auch vermeintlich einfache Sprachen wie Französisch oder Spanisch können mit unregelmässiger Grammatik oder subtilen Ausspracheregeln Stolperfallen bereithalten.
Wichtig ist: Keine Sprache ist unlernbar. Der Schlüssel zum erfolgreichen Sprachenlernen liegt in Ausdauer, Übung und vor allem Lust auf die Sprache.
Verwendete Quellen:
- bildungsmarkt.faz.net: "Die schwersten Sprachen der Welt"
- de.babbel.com: "Die 7 schwersten Sprachen der Welt für Deutschsprechende"
- blog.duolingo.com: "Sag mal, Duolingo: Welche Sprachen sind am schwierigsten zu lernen?"
- ecinnovations.com: "Top 10 Most Difficult Languages in the World"

