Erneut sind in Belgrad tausende Demonstranten gegen die in der serbischen Hauptstadt geplante Europride auf die Strasse gegangen. Anhänger rechtsextremer Gruppierungen, Motorradrocker und serbisch-orthodoxe Priester marschierten am Sonntag durch die Stadt.
🇷🇸#Serbia
— Klaus Arminius (@Klaus_Arminius) September 11, 2022
Belgrade: More than 10 thousand Orthodox Christians marched to celebrate ‘Family Pride’ and the preservation of traditional family values.
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Die Europride ist eine paneuropäische Grossveranstaltung der LGTBQ-Bewegung, die seit 1992 jeden Sommer in einem anderen europäischen Land organisiert wird. Die englische Abkürzung LGBTQ steht für lesbisch, schwul, bisexuell, transgender und queer.
In diesem Jahr soll die Europride laut ursprünglicher Planung vom 12. bis zum 18. September in der serbischen Hauptstadt stattfinden; für den vorletzten Tag ist der Pride March vorgesehen, der mit der Parade zum Christopher Street Day vergleichbar ist. Der serbische Präsident Aleksandar Vucic hatte Ende August eine Absage oder Verschiebung der Europride angekündigt.
Belgrade Serbia thousands of Serbian citizens gather in the capital Belgrade to hold a demonstration in support of traditional Christian Orthodox family values and the Russian nation. pic.twitter.com/IUnpXtu3c8
— We Are Protestors (@WeAreProtestors) September 11, 2022
Die Organisatoren verurteilten seine Äusserungen und betonten, Vucic habe keine Befugnis, die Veranstaltung abzusagen. Sie halten an ihren Plänen fest.
Die serbisch-orthodoxe Kirche spielte in der Vergangenheit eine wichtige Rolle bei der Beeinflussung der öffentlichen Meinung über Schwule, Lesben und andere sexuelle Minderheiten. So brandmarkte sie die Pride-Paraden in Belgrad als «Schande».
Gaypride-Märsche in Belgrad in den Jahren 2001 und 2010 waren von Gewalt überschattet. Seit 2014 findet die Kundgebung regelmässig statt, begleitet von einem grossen Sicherheitsaufgebot. (saw/sda/afp)