Der wohl erfolgreichste spanische Schriftsteller der Gegenwart, Carlos Ruiz Zafón («Der Schatten des Windes»), ist im Alter von 55 Jahren in Los Angeles gestorben. Er sei an Krebs erkrankt gewesen, meldete die Nachrichtenagentur Europapress unter Berufung auf seinen Verlag Planeta am Freitag.
«Heute ist ein sehr trauriger Tag für alle bei Planeta, die ihn kannten und mit ihm in den vergangenen 20 Jahren zusammengearbeitet und dabei eine Freundschaft geschlossen haben, die über das Berufliche weit hinausgeht», stand in einer Erklärung seines Verlags. «Aber durch seine Bücher wird er unter uns allen lebendig bleiben.»
Zafón habe zwei Jahre lang gegen den Krebs gekämpft, berichtete die Zeitung «La Vanguardia». Nach ersten Symptomen in London 2018 habe er sich in seiner Wahlheimat Los Angeles behandeln lassen.
Vor allem sein 2001 erschienenes Buch «La sombra del viento» («Der Schatten des Windes») habe auch viele Menschen, die sonst weniger mit Büchern zu tun haben, zum Lesen gebracht, schrieb die Zeitung. Mit 15 Millionen verkauften Exemplaren avancierte der Roman aus dem Barcelona der 1940er bis 1960er Jahre nach «Don Quijote» zum meistverkauften spanischen Roman aller Zeiten.
Auf den Spuren der Romanhelden Daniel Sempere und Fermín Romero de Torres sind in den vergangenen Jahren Heerscharen von Zafón-Fans durch die Altstadt von Barcelona gepilgert. Es gibt sogar geführte Touren zu den Schauplätzen von «La sombra del viento».
«Der Schatten des Windes» ist der erste Teil einer Tetralogie, der in den folgenden Jahren die Bände «Das Spiel des Engels», «Der Gefangene des Himmels» und «Das Labyrinth der Lichter» folgten. (aeg/sda/dpa)