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Drohnenalarm nach Putin-Auftritt in Sotschi

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Drohnenalarm nach Putin-Auftritt in Sotschi + Russland und Ukraine tauschen Gefangene

Die aktuellsten Nachrichten zum russischen Angriffskrieg in der Ukraine im Liveticker.
02.10.2025, 07:4502.10.2025, 22:41
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22:39
Drohnenalarm nach Putin-Auftritt in Sotschi
Kurz nach einem Auftritt von Russlands Präsident Wladimir Putin in Sotschi am Schwarzen Meer ist für die Region Alarm wegen ukrainischer Drohnen ausgerufen worden. Die Flughäfen von Sotschi und Gelendschik mussten den Betrieb einstellen, wie die Luftfahrtbehörde Rosawiazija auf Telegram mitteilte. Handybesitzer erhielten eine Warn-SMS, dass im Gebiet Krasnodar Drohnenalarm herrsche. «Verlassen Sie die Strassen, halten Sie sich in Gebäuden von Fenstern fern!», hiess es.

Wo sich der Kremlchef befand, war nicht bekannt. Für den russischen Präsidenten gibt es in Sotschi eine stark gesicherte Residenz, von der aus Putin oft arbeitet. Dem Flugzeugtracker Flightradar 24 zufolge kreisten mehrere russische Flugzeuge, die in Sotschi landen sollten, über dem Nordkaukasus. (sda/dpa)
21:45
Putin warnt USA vor Tomahawk-Raketen für die Ukraine
Russlands Präsident hat die USA für den Fall der Lieferung weitreichender Tomahawk-Raketen an die Ukraine vor einer neuen Eskalation in dem Krieg gewarnt. Der Einsatz solcher Waffen sei nicht ohne US-Militärs möglich, sagte Putin auf dem politischen Waldai-Forum in Sotschi am Schwarzen Meer. «Das ist gefährlich.»

Zwar werde sich das Kräfteverhältnis auf dem Schlachtfeld im Ukraine-Krieg nicht verändern. Die Waffen könnten die Beziehungen zwischen Russland und den USA beschädigen und zu einer «absolut neuen, qualitativ neuen Etappe der Eskalation» führen. Russland werde seine Flugabwehrsysteme vervollkommnen, um auch diese Raketen abzuwehren – wie zuvor im Fall der ATACMS-Angriffe.
16:52
Polen meldet "Vorfall" nahe Pipeline
Polen hat einen weiteren Vorfall mit einem russischen Schiff in der Ostsee gemeldet. Demnach sei am Mittwoch ein russischer Kutter in der Nähe einer Gaspipeline entdeckt worden, erklärte Karolina Gałecka, eine Sprecherin des Innenministeriums, auf einer Pressekonferenz.

Um welche Pipeline es sich handelte, erklärte sie nicht. Zuvor hatte der polnische Premierminister Donald Tusk einen nicht näher beschriebenen "Vorfall" nahe Stettin gemeldet.
16:08
Russland und Ukraine tauschen Hunderte Kriegsgefangene
Russland und die Ukraine haben erneut Kriegsgefangene ausgetauscht. Jeweils 185 Soldaten seien übergeben worden, teilten sowohl das russische Verteidigungsministerium als auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj mit.

Ausserdem durften den Angaben zufolge auf beiden Seiten je 20 Zivilisten zurückkehren. Die ukrainischen Soldaten waren Selenskyj zufolge in der südostukrainischen Hafenstadt Mariupol und dem dortigen, lange umkämpften Stahlwerk Azovstal sowie beim Kernkraftwerk Tschernobyl im Einsatz. Die meisten von ihnen waren demnach seit 2022 in Gefangenschaft. (sda/dpa)
12:55
Mette Frederiksen: «Russland ist eine Gefahr für uns alle»
Russland ist laut der dänischen Ministerpräsidentin nicht nur eine Gefahr für die Ukraine, sondern für ganz Europa. «Keiner von uns darf weiterhin naiv sein», sagte Mette Frederiksen.

«Es muss nun für alle klar sein, dass Russland nur stoppen wird, wenn es dazu gezwungen wird», wie die Ministerpräsidentin und Gastgeberin in ihrer Eröffnungsrede des Gipfels der Europäischen Politischen Gemeinschaft (EPG) sagte. Zudem müsse Europa fähig sein, sich zu verteidigen. Dabei nannte sie das Jahr 2030: «2035 ist zu spät.»

«Für einige ist die Gefahr von Russland sehr klar und präsent, für andere scheint sie ferner zu sein», so Frederiksen. Man dürfe aber nicht naiv sein, es gehe nicht nur um die Ukraine, sondern um ganz Europa. Die Staaten, Bevölkerungen, Werte und Freiheiten seien in Gefahr.

Angesprochen auf das Thema der Sicherheit in Europa, erwiderte Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter, dass es kein Thema sei. Es gehe um Wettbewerbsfähigkeit und die wirtschaftliche Sicherheit, sagte sie gegenüber Schweizer Journalistinnen und Journalisten bei ihrer Ankunft in Kopenhagen. Auf Nachfrage sagte Keller-Sutter, dass das Thema im Bundesrat nicht besprochen worden sei.

Zu Ende ihrer Rede sprach die dänische Ministerpräsidentin von der Wettbewerbsfähigkeit in Europa. Die Wirtschaft müsse gestärkt werden und es müssten Zukunftsperspektiven geschaffen werden. Weiter sprach sie auch von der illegalen Migration, die es zu regulieren gelte. Es müsse ein demokratischer Entscheid sein, wer kommen und bleiben dürfe. (sda)
12:49
Ukraine hilft Dänemark beim Kampf gegen Drohnen
Nach dem Drohnenalarm über Dänemark will die Ukraine dem Nato-Land mit ihren Erfahrungen beim Aufspüren und Abschiessen solcher Flugkörper zur Seite stehen.

Sein Land habe wegen des russischen Angriffskriegs grosse Erfahrungen bei der Drohnenabwehr, vielleicht sogar die grösste Erfahrung weltweit, sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bei einem Gipfel der sogenannten Europäischen Politischen Gemeinschaft (EPG) in Kopenhagen. Deshalb werde man nicht nur zusehen, sondern Dänemark natürlich unterstützen.

In Dänemark waren zuletzt immer wieder Drohnen über Flughäfen und kritischer Infrastruktur gesichtet worden. Das führte unter anderem dazu, dass der wichtige Flughafen Kopenhagen stundenlang lahmgelegt wurde. Dutzende Flüge fielen dort aus, Zehntausende Passagiere waren betroffen. Wer dahintersteckt, ist weiterhin unklar. Es steht die Vermutung im Raum, dass Russland etwas damit zu tun hat – Anschuldigungen, die der Kreml zurückgewiesen hat.

Selenskyj: Drohnenwall soll ganz Europa schützen
«Wir leben alle nun in einer neuen Realität», sagte Selenskyj in Kopenhagen. Die jüngsten Drohnenvorfälle in mehreren Ländern Europas seien ein klares Zeichen dafür, dass sich Russland weiterhin zu einer Eskalation des Krieges in der Lage sehe.

Ukrainische Spezialisten mit Erfahrung beim Aufspüren und Abschiessen von Drohnen seien bereits in Dänemark im Einsatz, sagte Selenskyj. Dies sei nur der Anfang und ein erster Schritt auf dem Weg zu einem effektiven Drohnenwall. Dabei gehe es um ganz Europa, nicht bloss um einzelne Länder. Wenn die Russen es wagten, Drohnen gegen Polen zu starten und den Luftraum nordeuropäischer Staaten zu verletzen, bedeute dies, dass es überall passieren könne – auch im Westen und Süden Europas.

Nato-Generalsekretär Mark Rutte sagte, die ukrainischen Erkenntnisse würden Dänemark und Polen, aber auch der gesamten Nato helfen. Die Ukraine sei ein «Powerhouse» in Sachen Innovationen, zum Beispiel bei der Anti-Drohnen-Technologie. (sda/dpa)
10:52
Estlands Armeechef: Nicht-Abschuss russischer Jets war richtig
Estlands Armeechef Andrus Merilo hat die Reaktion seines Landes und der Nato auf die Luftraumverletzung durch drei russische Kampfjets als richtig und angemessen bewertet.

Nach Angaben Estlands waren am 19. September drei bewaffnete russische Maschinen vom Typ MiG-31 zwölf Minuten über der Ostsee durch estnischen Luftraum geflogen. Der EU- und Nato-Staat hatte deswegen sowohl eine Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats als auch Beratungen nach Artikel 4 des Nato-Vertrags mit den Verbündeten beantragt. In der anschliessenden Erklärung warnte die Militärallianz Russland unter Androhung von Gewalt vor weiteren Grenzverletzungen.

Nato-Reaktion auf künftige Zwischenfälle situationsabhängig
Bereits unmittelbar nach dem Vorfall kamen Forderungen nach einem härteren Vorgehen gegen die Luftraumverletzungen auf - bis hin zum Abschuss von russischen Flugzeugen. Der künftige Umgang mit Zwischenfällen hängt nach Angaben Merilos von der jeweiligen Situation ab. Wenn nötig, werde die Nato entschlossen reagieren und gegebenenfalls auch Gewalt anwenden.

Vor zwei Wochen habe es aber keinen Grund gegeben, die russischen Jets abzuschiessen, sagte der estnische Militärchef. So sei etwa deren Bewaffnung nicht dazu bestimmt gewesen, Landziele zu zerstören. Dadurch seien sie nicht als unmittelbare Bedrohung eingestuft worden.(sda/dpa)
7:44
USA liefern Ukraine Infos für Angriffe auf Ziele in Russland
Die USA wollen einem Bericht des «Wall Street Journals» zufolge der Ukraine künftig Geheimdienstinformationen für mögliche Angriffe auf russische Energieinfrastruktur zur Verfügung stellen. Das berichtet die Zeitung unter Berufung auf ranghohe US-Beamte. Die Regierung von Präsident Donald Trump erwäge zudem, die Ukraine mit reichweitenstärkeren Waffen auszurüsten, mit denen mehr Ziele innerhalb Russlands erreicht werden könnten.

Dazu zählten Raketen mit einer Reichweite von rund 500 Meilen (rund 800 Kilometer), hiess es weiter. Es sei aber noch keine Entscheidung getroffen worden, was geliefert werden solle, sagten die Beamten laut Zeitung. Zuletzt hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die USA um reichweitenstärkere Waffen gebeten. Vize-Präsident JD Vance hatte daraufhin gesagt, die USA würden diese Anfrage prüfen.

Trump habe kürzlich bereits zugestimmt, dass Geheimdienste und das Pentagon Kiew bei den Angriffen unterstützen dürften, hiess es weiter. Darüber hinaus stünden die USA mit den Nato-Verbündeten in Kontakt und würden sie zur ähnlichen Unterstützung auffordern.

Zuletzt waren Trumps Bemühungen um eine Friedenslösung im Ukraine-Krieg ins Stocken geraten. Er reagierte darauf ungehalten und sagte überraschend, die Ukraine könne ihr ursprüngliches Gebiet zurückerobern - allerdings ohne eine umfangreichere US-Hilfe anzukündigen. Zuvor hatte Trump immer wieder gefordert, die Ukraine müsse zu Gebietsabtretungen bereit sein. Allerdings hatte er auch davor immer wieder Kurswechsel im Ukraine-Krieg vorgenommen. (sda/dpa)
20:57
Sarkophag über Tschernobyl nach Angriff ohne Strom
An der Schutzhülle um den zerstörten Reaktorblock des Kernkraftwerks Tschernobyl (ukr.: Tschornobyl) in der Ukraine ist nach Kiewer Regierungsangaben wegen eines russischen Luftangriffs der Strom ausgefallen. Fachleute arbeiteten daran, die Versorgung wiederherzustellen, teilte das ukrainische Energieministerium auf Telegram mit.

Demnach traf der russische Angriff ein Umspannwerk in der Stadt Slawutytsch, die knapp 50 Kilometer vom AKW Tschernobyl entfernt liegt. Auch in der Kleinstadt, in der früher die Bedienungsmannschaften des Werks lebten, fiel der Strom aus. (sda/dpa)
14:29
EU kündigt Milliardenzahlung für Drohnenbau in Ukraine an
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat die Auszahlung einer Milliardensumme für den Bau von Drohnen in der Ukraine angekündigt.

Man stelle heute vier Milliarden Euro (rund 3,74 Milliarden Franken) bereit, sagte sie bei einem informellen EU-Gipfeltreffen in Kopenhagen. Zwei Milliarden Euro davon sollen in unbemannte Flugkörper investiert werden. «Wenn wir uns alle einig sind, dass die Ukraine unsere erste Verteidigungslinie ist, dann müssen wir die militärische Unterstützung für die Ukraine verstärken», erklärte sie.

Zu den russischen Bedrohungen und Einschüchterungsversuchen gegen die EU sagte von der Leyen: «Wir leben in schwierigen Zeiten». Der russische Krieg gegen die Ukraine dauere an, und man sehe, dass Russland die Entschlossenheit der EU auf die Probe stelle. Deshalb sei es nun absolut entscheidend, ein gemeinsames Gefühl der Dringlichkeit und Einheit zu haben, um die Herausforderungen anzugehen.

Von der Milliardenunterstützung für den Ausbau der ukrainischen Produktionskapazitäten für Drohnen soll nach Angaben aus der Europäischen Kommission auch die EU profitieren. So soll etwa die europäische Industrie vom Know-how der Ukrainer in dem Bereich lernen können.

Die Unterstützung ist Teil einer Initiative der G7-Gruppe der grossen demokratischen Industrienationen, die bis 2027 insgesamt neue Hilfszahlungen in Höhe von rund 45 Milliarden Euro vorsieht. Die EU stellt davon 18,1 Milliarden Euro zur Verfügung, mit der neuen Auszahlung flossen seit Jahresanfang den Angaben nach bislang 14 Milliarden Euro. Zur Rückzahlung aller Darlehen sollen die Erlöse aus eingefrorenem russischem Staatsvermögen verwendet werden. (sda/dpa)
13:25
Besatzungsfunktionär stirbt nach ukrainischem Drohnenschlag
In der von Russland annektierten südukrainischen Region Cherson ist laut den Besatzungsbehörden der Chef des Stadtrats von Nowa Kachowka tödlich verletzt worden.

Wladimir Leontjew sei am Morgen im Spital nach einem ukrainischen Drohnenangriff an seinen Verletzungen gestorben, teilte der Besatzungschef des von russischen Truppen kontrollierten Teils der Region, Wladimir Saldo, bei Telegram mit. Zwei Frauen seien verletzt und ins Spital gebracht worden.

Ukrainische Medien bezeichneten den 61 Jahre alten Leontjew, der durch eine sogenannte Vampir-Drohne getötet worden sein soll, als einen Kollaborateur. Er sei unter anderem für Entführungen von proukrainischen Aktivisten und Vertretern der ukrainischen Stadtverwaltung verantwortlich gewesen. Eine offizielle Stellungnahme Kiews zu dem mutmasslichen Anschlag gab es zunächst nicht.
(sda/dpa)
22:20
Selenskyj: Lage in AKW Saporischschja ist kritisch
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat vor der Gefahr einer nuklearen Katastrophe im von russischen Truppen besetzten Atomkraftwerk Saporischschja im Süden der Ukraine gewarnt. Die Lage sei kritisch, weil die Anlage seit einer Woche nicht mehr am Stromnetz hänge, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft. «Dieselmotoren gewährleisten die Stromversorgung», sagte er. Über einen so langen Zeitraum sei das bislang noch nie getestet worden. Zudem gebe es Informationen darüber, dass einer der Generatoren ausgefallen sei.

Selenskyj machte Russland für die Lage vor Ort verantwortlich. Die russischen Truppen störten mit ihrem ständigen Beschuss Versuche, die Stromleitungen zum AKW zu reparieren, sagte er. Die von Moskau nach der Besetzung der Nuklearanlage eingesetzte Kraftwerksleitung dementierte Probleme mit den Generatoren. Für den Ausfall der regulären Stromversorgung macht Russland seinerseits ukrainischen Beschuss verantwortlich.

Das AKW Saporischschja wurde kurz nach Kriegsbeginn 2022 von russischen Truppen besetzt. Wegen der anhaltenden Kämpfe und dem Auslaufen des für die Kühlung genutzten Stausees musste die Anlage im vergangenen Jahr heruntergefahren werden. Beobachter der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) sollen im Kraftwerk für die Sicherheit der Anlage sorgen. IAEA-Chef Rafael Grossi hat mehrfach mit beiden Kriegsparteien verhandelt, um die Lage am AKW zu deeskalieren. (sda/dpa)
15:01
Tschechien schliesst Grenze für russische Diplomaten
Tschechien verbietet Russen mit einem Diplomaten- oder Dienstpass die Einreise. Ausgenommen sind die wenigen Diplomaten, die offiziell in dem EU- und Nato-Mitgliedstaat akkreditiert sind.

Das gab Aussenminister Jan Lipavsky nach einer Kabinettssitzung in Prag bekannt. «Die Zahl der Sabotageoperation nimmt zu – und wir werden nicht riskieren, dass Agenten unter diplomatischer Deckung operieren», schrieb er auf X.

Die Durchreise bleibt in Einzelfällen erlaubt, wenn dies etwa für Verhandlungen bei einer internationalen Organisation erforderlich ist.

Tschechien will EU-weite Regelung

Tschechien drängt auf EU-Ebene seit längerem darauf, russischen Diplomaten die Reisefreiheit innerhalb des Schengenraums zu entziehen. Nun prescht die liberalkonservative Regierung in Prag vor.

Die Vergabe neuer Visa und Aufenthaltsgenehmigungen an russische Nicht-Diplomaten hatte Tschechien bereits unmittelbar nach dem Beginn der russischen Invasion in der Ukraine fast vollständig ausgesetzt. (sda/dpa)
11:17
Selenskyj erklärt über 170 Quadratkilometer für befreit
Bei Gegenangriffen hat die ukrainische Armee bei Dobropillja in der Ostukraine nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj mehr als 170 Quadratkilometer Territorium zurückerobert. «Zu Beginn des heutigen Tages gelang es unseren Kräften, mehr als 174 Quadratkilometer zu befreien und über 194 Quadratkilometer wurden von russischen Saboteuren gesäubert», sagte der Staatschef in seiner abendlichen Videobotschaft.



Dabei sollen die russischen Truppen mehr als 3200 Soldaten verloren haben. Ohne Details zu nennen, sprach Selenskyj jedoch von schwierigen Situationen an den Frontabschnitten Kupjansk, im Grenzgebiet der Region Charkiw und den Landkreisen an der Grenze zwischen den Gebieten Donezk und Dnipropetrowsk.

Anfang August hatten russische Einheiten östlich der Stadt Dobropillja die Frontlinie überraschend durchbrochen und waren fast 20 Kilometer vorgestossen. Nach der Verlegung ukrainischer Reserven konnten sie zum Teil wieder verdrängt werden. Ukrainische Militärbeobachter zeichnen die Lage aber schlechter, als sie Selenskyj und das Oberkommando in Kiew darstellen. (sda/dpa)
11:12
Ukraine: Russischer Helikopter mit Drohne abgeschossen
Das ukrainische Militär hat eigenen Angaben zufolge einen russischen Helikopter mit einer ferngesteuerten Drohne abgeschossen. Es habe sich dabei um einen Mi-8-Helikopter gehandelt, teilte der Chef der ukrainischen Drohnentruppen, Robert Browdi, bei Telegram mit. Nach Auskunft der 59. Brigade erfolgte der Abschuss im Bereich der Ortschaft Kotljariwka im ostukrainischen Gebiet Donezk. Mehrzweckhelikopter des sowjetischen Typs Mi-8 werden seit den 1960er Jahren produziert.



Die Frontlinie verläuft nur wenige Hundert Meter von dem Dorf entfernt. Eingesetzt worden sei dabei eine ferngesteuerte Kamikaze-Drohne des US-amerikanischen Typs «Shrike», deren Herstellung nach Medienberichten nur wenige hundert US-Dollar kostet. (sda/dpa)
9:35
Russischer Drohnenangriff tötet Familie mit zwei Kindern
Durch einen Drohnenangriff ist eine vierköpfige Familie im nordostukrainischen Gebiet Sumy getötet worden. Die Eltern und ihre vier und sechs Jahre alten Kinder seien tot aus den Trümmern ihres Hauses geborgen worden, teilte Militärgouverneur Oleh Hryhorow auf Telegram mit. Getroffen wurde das Dorf Tschernetschtschyna im Süden des Gebietes Sumy.

Der Luftalarm wegen russischer Drohnen dauerte im Norden der Ukraine bis in den Morgen an. Die ukrainische Luftwaffe berichtete, dass die russische Armee über Nacht 65 Kampfdrohnen verschiedener Typen eingesetzt habe. Davon seien 46 Drohnen ausgeschaltet worden. An 6 Orten habe es aber Einschläge durch 19 Drohnen gegeben. (sda)
15:37
Putin lässt 135'000 Soldaten zum Wehrdienst einziehen
Der russische Präsident Wladimir Putin hat per Dekret die Einberufung von 135'000 Männern zum Wehrdienst angeordnet. Eingezogen würden die 18- bis 30-Jährigen in der Zeit vom 1. Oktober bis 31. Dezember, hiess es in dem auch von der Regierungszeitung «Rossijskaja Gaseta» veröffentlichten Erlass.

Eingesetzt werden dürfen die Rekruten in Putins Angriffskrieg gegen die Ukraine erst nach dem einjährigen Wehrdienst. Sie müssen sich dann per Vertrag zum Kriegsdienst verpflichten.

Bisher zieht Russland stets zweimal im Jahr – jeweils im Frühjahr und im Herbst – Wehrpflichtige ein. In diesem Frühjahr gab es die Rekordzahl von 160'000 neuen Soldaten. Nach einem aktuell im Parlament behandelten Gesetz sollen die Einberufungs- und Musterungsstellen künftig das ganze Jahr arbeiten. Eingezogen zum Dienst in der Armee wird aber weiter vom 1. April bis 15. Juli und vom 1. Oktober bis 31. Dezember.

Der Kreml hat die Truppenstärke der russischen Armee seit dem Einfall in die benachbarte Ukraine bereits dreimal erhöht. Zuletzt ordnete Putin im vergangenen Herbst die Erhöhung der Sollstärke auf 2,4 Millionen Militärangehörige an – davon 1,5 Millionen Soldaten. Offiziell nehmen Wehrpflichtige nicht am Krieg gegen die Ukraine teil, allerdings waren sie mehrfach in Kämpfe im russischen Grenzgebiet verwickelt. (sda/dpa)
13:20
Selenskyj: Europa darf kein Land aufgeben
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist erleichtert wegen des Siegs proeuropäischer Kräfte bei der Parlamentswahl im Nachbarland Moldau.

«Es ist Russland nicht gelungen, Moldau zu destabilisieren, auch wenn es grosse Mittel in Chaos und die Korruption aller, dies es erreichen konnte, investiert hat», sagte Selenskyj in einer Videoschalte in der polnischen Hauptstadt Warschau.

Europa müsse Widerstand leisten, wenn Moskau weitere Länder in seinen Herrschaftsbereich ziehen wolle, betonte Selenskyj. Er erwähnte Belarus, das eng an Russland gebunden ist, und Georgien, wo die Regierung den Beitrittsprozess zur EU gegen den Protest der Bevölkerung gestoppt hat. «Wir können es uns nicht leisten, auch nur einen Tag oder ein anderes Land zu verlieren nach der Wahl in Moldau», sagte Selenskyj. Die Ukraine, Moldau und Georgien sind seit 2022 Kandidaten für einen EU-Beitritt.

Bei der Parlamentswahl in Moldau hat die proeuropäische Regierungspartei PAS um Präsidentin Maia Sandu ihre Mehrheit verteidigt. Zuvor war über Versuche Russlands berichtet worden, Einfluss auf die Wahl in der politisch gespaltenen Ex-Sowjetrepublik zu nehmen.

Rumäniens Ministerpräsident Ilie Bolojan hob in einer Stellungnahme die «vorbildliche Mobilisierung» hervor, die zum Wahlsieg der proeuropäischen Kräfte geführt habe. Den Behörden der Republik Moldau sprach er Lob dafür aus, «wie sie mit dem Druck umgegangen sind, der darauf abzielte, den Willen des Volkes zu brechen». Rumänien, das seit 2007 EU-Mitglied ist, werde seinem östlichen Nachbarland auf dem Weg in die Union weiter beistehen. (sda/dpa)

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Februar 2022 befahl der russische Präsident Wladimir Putin einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Zunächst wurde das gesamte Staatsgebiet des Nachbarlandes angegriffen, mittlerweile konzentrieren sich die Kampfhandlungen auf den Osten, wo Russland regelmässig kleine Geländegewinne verbuchen kann.
  • Die russische Armee bombardiert unnachlässig alle grösseren Städte der Ukraine aus der Luft. Auch Wohnhäuser werden immer wieder getroffen.
  • Die Ukraine wehrt sich ihrerseits mit Drohnenangriffen auf die russische Kriegsinfrastruktur und die Waffenproduktion.
  • Bemühungen um einen Waffenstillstand tragen bisher keine Früchte. Kritiker werfen US-Präsident Trump vor, er fasse Wladimir Putin mit Samthandschuhen an.
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