International
Liveticker

Ukraine-Ticker: Putin und Xi bekräftigen Partnerschaft

Liveticker

Putin und Xi bekräftigen Partnerschaft + Kiew und Moskau: Verstösse gegen Waffenruhe

Die aktuellsten Nachrichten zum russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine im Liveticker.
08.05.2025, 15:5808.05.2025, 15:58
Mehr «International»

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Februar 2022 befahl der russische Präsident Wladimir Putin einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Zunächst wurde das gesamte Staatsgebiet des Nachbarlandes angegriffen, mittlerweile konzentrieren sich die Kampfhandlungen auf den Osten, wo Russland zuletzt vermehrt kleine Geländegewinne verbuchen kann.
  • Die russische Armee bombardiert regelmässig alle grösseren Städte der Ukraine aus der Luft. Dabei stand oft die Energieinfrastruktur im Fokus der Angriffe. Auch Wohnhäuser werden immer wieder getroffen.
  • Die Ukraine wehrt sich ihrerseits mit Drohnenangriffen auf die russische Energieversorgung und Nachschublager.
  • US-Präsident Donald Trump hat der Ukraine jüngst einen Friedensplan vorgelegt. Er verlangt einschneidende Kompromisse von Kiew und kommt dem russischen Aggressor entgegen. Zuletzt hat Trump aber auch den Ton gegenüber Wladimir Putin verschärft.
  • Einen Einfluss auf die Verhandlungen könnte auch das jüngst unterschriebene Rohstoffabkommen zwischen der Ukraine und den USA haben. Nach monatelangen, zähen Verhandlungen wurde dieses am 30. April 2025 unterzeichnet.

Die neuesten Entwicklungen im Liveticker

Schicke uns deinen Input
23:01
Deutscher Aussenminister Wadephul zu erstem Ukraine-Besuch eingetroffen
Der neue Aussenminister Johann Wadephul ist zu seinem ersten Besuch in der Ukraine eingetroffen. Der CDU-Politiker will an diesem Freitag an einem informellen Treffen der EU-Aussenminister im westukrainischen Lwiw (Lemberg) teilnehmen, bei dem auch sein ukrainischer Amtskollege Andrij Sybiha dabei sein soll.

Wadephul war erst am Donnerstagmorgen vom EU-Aussenministertreffen in Warschau nach Berlin zur Gedenkstunde zum 80. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs im Bundestag gereist.
epa12080046 German Foreign Minister Johann Wadephul arrives for a meeting with the French minister for Europe and foreign affairs at the Quai d'Orsay, France's Ministry of Foreign Affairs, i ...
Bild: keystone
EU-Chefdiplomatin Kaja Kallas hatte in Warschau am Nachmittag angekündigt, dass man eine Milliarde Euro für die ukrainische Verteidigungsindustrie bereitstellen werde. Dies sei erneut ein «sehr wichtiges Zeichen» für die Ukraine, betonte sie. Die geplante Milliardenhilfe gehe auf eine dänische Initiative zurück. Unterschiedliche EU-Staaten würden sich daran beteiligen.

Laut Kallas soll es in Lwiw auch die endgültige politische Zustimmung zur Einrichtung des geplanten internationalen Sondertribunals geben, vor dem Russland für den Angriffskrieg gegen die Ukraine zur Verantwortung gezogen werden kann. «Es wird keine Straflosigkeit geben», betonte sie. (sda/dpa)
22:47
Ukrainisches Parlament ratifiziert Rohstoffabkommen mit USA
Das ukrainische Parlament hat das Abkommen mit den USA zur Schaffung eines gemeinsamen Wiederaufbaufonds ratifiziert. 338 Abgeordnete stimmten für das entsprechende Gesetz, meldete die Agentur Interfax-Ukraine. 226 Stimmen wären notwendig gewesen. Mit dem Fonds erhalten die Vereinigten Staaten auch Zugang zu Bodenschätzen in dem von Russland angegriffenen Land. Über die Vereinbarung war wochenlang verhandelt worden. Kiew will so die USA als Verbündeten gegen die russische Aggression halten.

Am Abend telefonierte dazu der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj mit dem amerikanischen Präsidenten Donald Trump. Das Abkommen sei «ein wahrlich historisches Dokument, das viele Möglichkeiten für Zusammenarbeit eröffne», schrieb Selenskyj dazu auf der Plattform X.

Dem Abkommen sollen am Montag und Dienstag zwei weitere Verträge mit den technischen Details folgen. «Die USA sind bereit, in unsere Wirtschaft, in unsere Vorkommen zu investieren. Die Ukraine behält das Eigentum an den Bodenschätzen», sagte die ukrainische Wirtschaftsministerin Julia Swyrydenko nach Angaben des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Wichtig sei für sie, dass in dem Abkommen keine ukrainischen Schulden gegenüber den USA wegen vergangener Waffenlieferungen aufgeführt werden.

Die Ukraine wehrt sich seit mehr als drei Jahren mit westlicher Hilfe gegen eine russische Invasion. Seit dem Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump im Januar haben die Vereinigten Staaten ihre Ukraine-Politik drastisch geändert und sind seither nicht mehr der Verbündete, auf den sich Kiew in den ersten Kriegsjahren verlassen konnte. (sda/dpa)
17:56
Ukrainisches Parlament ratifiziert Rohstoffabkommen mit USA
Das ukrainische Parlament hat das Abkommen mit den USA zur Schaffung eines gemeinsamen Wiederaufbaufonds ratifiziert. 338 Abgeordnete stimmten für das entsprechende Gesetz, meldete die Agentur Interfax-Ukraine. 226 Stimmen wären notwendig gewesen. Mit dem Fonds erhalten die Vereinigten Staaten auch Zugang zu Bodenschätzen in dem von Russland angegriffenen Land. Über die Vereinbarung war wochenlang verhandelt worden. Kiew will so die USA als Verbündeten gegen die russische Aggression halten.

Dem Abkommen sollen am Montag und Dienstag zwei weitere Verträge mit den technischen Details folgen. «Die USA sind bereit, in unsere Wirtschaft, in unsere Vorkommen zu investieren. Die Ukraine behält das Eigentum an den Bodenschätzen», sagte die ukrainische Wirtschaftsministerin Julia Swyrydenko nach Angaben des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Wichtig sei für sie, dass in dem Abkommen keine ukrainischen Schulden gegenüber den USA wegen vergangener Waffenlieferungen aufgeführt werden.

Die Ukraine wehrt sich seit mehr als drei Jahren mit westlicher Hilfe gegen eine russische Invasion. Seit dem Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump im Januar haben die Vereinigten Staaten ihre Ukraine-Politik drastisch geändert und sind seither nicht mehr der Verbündete, auf den sich Kiew in den ersten Kriegsjahren verlassen konnte. (sda/dpa)
16:56
«Russland wird zahlen»: EU überweist Ukraine Milliardenhilfe
Die EU hat der Ukraine weitere Finanzhilfen in Höhe von einer Milliarde Euro ausgezahlt. Das Geld ist ein Darlehen, das mit Zinserträgen aus der Verwahrung von eingefrorenem Staatsvermögen Russlands in der EU zurückgezahlt wird. «Russland wird für die Zerstörung zahlen, die es in der Ukraine angerichtet hat», kommentierte EU-Kommissar Valdis Dombrovskis. Im Verlauf dieses Jahres sollen Dombrovskis zufolge noch weitere 12,1 Milliarden Euro ausgezahlt werden.

Das Unterstützungspaket ist Teil einer Initiative der G7-Gruppe der grossen demokratischen Industrienationen, die bis 2027 insgesamt neue Hilfszahlungen von rund 45 Milliarden Euro vorsieht. Die EU stellt davon 18,1 Milliarden Euro zur Verfügung, mit der neuen Auszahlung flossen seit Jahresbeginn bereits sechs Milliarden Euro. Zur Rückzahlung aller Darlehen sollen die Erlöse aus eingefrorenem russischem Staatsvermögen verwendet werden. (sda/dpa)
14:47
Putin und Xi bekräftigen in Moskau enge Partnerschaft
Russlands Präsident Wladimir Putin und Chinas Staatschef Xi Jinping haben bei einem Treffen in Moskau zum 80. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs ihre enge Partnerschaft bekräftigt. «Vor dem Hintergrund einer schwierigen geopolitischen Lage und globaler Unsicherheit ist die russisch-chinesische aussenpolitische Verbindung der wichtigste stabilisierende Faktor auf der internationalen Bühne», sagte Putin.

Der Kremlchef hatte Xi als Hauptgast für die Feierlichkeiten zum Sieg der Sowjetunion über Nazi-Deutschland eingeladen. Moskau feiert das Kriegsende traditionell am 9. Mai mit einer grossen Militärparade auf dem Roten Platz. Besonders im Westen löst die Waffenschau Kritik aus, weil Putin seit mehr als drei Jahren Krieg gegen die Ukraine führt.

China bezeichnet sich im Ukraine-Krieg offiziell als neutral. Das Land steht aber international in der Kritik, Russland bei der Invasion zu unterstützen.

Xi sagte nach Angaben der chinesischen Staatsagentur Xinhua, dass Russland und China ihr gegenseitiges politisches Vertrauen angesichts der beispiellosen globalen Veränderungen bei dem Treffen vertieft hätten.

Russland ist ein wichtiger Absatzmarkt für chinesische Autos. Die Volksrepublik wolle zusammen mit Russland die Interessen beider Länder vor «Unilateralismus und Schikanen» verteidigen - eine Formulierung, die China auch in Bezug auf den Handelsstreit mit den USA verwendet. Unilateralismus bezeichnet die Strategie eines Staates, vor allem die eigenen Interessen zu verfolgen - ohne Rücksicht etwa auf internationale Partner und Organisationen.

China wiederum ist wichtiger Abnehmer von russischen Rohstoffen wie Gas und Öl. Der Verkauf der Energieträger spült Geld in Putins Kriegskasse. Russlands Energieminister Sergej Ziwiljow sagte mit Blick auf Pläne in der EU, ab 2027 auf russisches Gas zu verzichten, dass Moskau andere Abnehmer finden werde. Die westlichen Sanktionen im Zuge des russischen Krieges gegen die Ukraine bezeichnete er erneut als illegal. (sda/dpa)
Russian President Vladimir Putin, right, and Chinese President Xi Jinpin attend a signing ceremony after their meeting at the Kremlin in Moscow, Russia, Thursday, May 8, 2025, ahead of celebrations of ...
Bild: keystone
13:53
Kiew und Moskau beklagen Verstösse gegen Waffenruhe
Russland hält nach Angaben aus Kiew die eigens erklärte Waffenruhe nicht ein. «Unseren militärischen Daten nach greifen russische Kräfte weiter an der gesamten Frontlinie an», schrieb der ukrainische Aussenminister Andrij Sybiha auf der Plattform X. Insgesamt habe das russische Militär seit Mitternacht mehr als 700 Mal gegen die Waffenruhe verstossen.

Dagegen behauptete das Verteidigungsministerium in Moskau, die russische Armee halte sich streng an die Feuerpause und reagiere nur auf ukrainische Angriffe.

Im russischen Gebiet Kursk habe es einen ukrainischen Durchbruch-Versuch gegeben, teilte das Ministerium in Moskau weiter mit. Das russische Militär beklagte auch 488 ukrainische Verstösse gegen die Waffenruhe, obwohl die Führung in Kiew ihr öffentlich gar nicht zugestimmt hatte. Es habe Angriffe mit Drohnen und Artillerie gegeben, hiess es in Moskau mit Blick auf Berichte, dass die ukrainischen Streitkräfte doch ebenfalls einen Befehl für eine Waffenruhe aus Kiew erhalten hätten.

Die von Kremlchef Wladimir Putin bis 10. Mai angesetzte Waffenruhe trat um Mitternacht (23.00 Uhr MESZ) in Kraft. Die Feuerpause soll 72 Stunden gelten bis Samstag um Mitternacht. Sie deckt damit die Tage ab, in denen Russland an den Sieg über Nazi-Deutschland und das Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 erinnert.

Kiew teile seine Informationen über russische Verstösse gegen die Waffenruhe mit den USA, den EU-Partnern und anderen Organisationen, sagte Minister Sybiha. Zugleich erneuerte er die ukrainische Bereitschaft zu einer 30-tägigen vollständigen Waffenruhe, die den Weg für Friedensverhandlungen freimachen könne.

Die Angaben der Kriegsparteien sind von unabhängiger Seite nicht unmittelbar überprüfbar. Die Ukraine wehrt sich seit mehr als drei Jahren gegen den russischen Angriffskrieg. (sda/dpa)
13:02
Selenskyj würdigt bei Weltkriegsgedenken Rolle der Ukraine
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat zum 80. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs die Rolle seines Landes bei der Befreiung Europas vom Nationalsozialismus betont. Acht Millionen Ukrainer seien im Kampf um die Freiheit damals gefallen, sagte Selenskyj in einer Videobotschaft, die er bei einem Gang durch Kiew in Anwesenheit von Passanten aufnahm. Auch heute müsse das «Böse» mit vereinten Kräften bekämpft werden, sagte er mit Blick auf den russischen Angriffskrieg gegen sein Land.

Russland brauche, wenn es sich nicht ändere, eine «Entnazifizierung und Demilitarisierung», sagte er mit Blick auf die für diesen Freitag geplante grosse Militärparade auf dem Roten Platz in Moskau. Dazu veröffentlichte Selenskyj auch Szenen früherer Moskauer Waffenschauen zum 9. Mai, die er als «Parade der Angst, des Zynismus und der Lügen» mit «marschierenden Mördern» bezeichnete.

Selenskyj benutzte dabei das Vokabular von Kremlchef Wladimir Putin, der wiederum Kiew als «Nazi-Regime» bezeichnet, das entmachtet und entwaffnet werden müsse. Kiew wirft Moskau immer wieder vor, den Sieg der Sowjetunion über Nazideutschland 1945 politisch zu instrumentalisieren und so zu tun, als hätte Russland allein den Erfolg errungen. Bei der traditionellen Parade am 9. Mai verweist Putin aber immer wieder auf die Rolle der Alliierten. Auch kommen Vertreter ehemaliger Sowjetrepubliken traditionell in Moskau zusammen, um gemeinsam den Sieg von damals zu feiern.

Selenskyjs Kanzleichef Andrij Jermak würdigte die Rolle besonders der USA bei der Befreiung Europas von der Diktatur unter Adolf Hitler. Ohne diese Hilfe wäre Moskau zerstört worden, schrieb er bei Telegram. Die Sowjetunion verlor 27 Millionen Menschen im Zweiten Weltkrieg. (sda/dpa)
Ukraine's President Volodymyr Zelenskyy addresses the media during a press conference at the Prague Castle, Czech Republic, Sunday, May 4, 2025. (AP Photo/Petr David Josek)
Czech Republic Ukraine
Bild: keystone
12:50
Litauen beschliesst Ausstieg aus Anti-Personenminen-Vertrag
Litauen hat vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs als zweiter Staat im Baltikum nach Lettland ein internationales Abkommen zur Ächtung von Personenminen gekündigt. Das Parlament in Vilnius billigte den zuvor von der Regierung beschlossenen Rückzug des EU- und Nato-Landes aus dem Ottawa-Übereinkommen - mit 107 Ja-Stimmen und null Gegenstimmen bei drei Enthaltungen. Damit folgte die Volksvertretung Seimas einer gemeinsamen Empfehlung der Verteidigungsminister der baltischen Staaten und Polens.

Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine wird in den vier an Russland grenzenden Staaten als direkte Gefahr für die nationale Sicherheit gesehen. Auch Finnland - einem weiteren Nato-Mitglied, das im Osten an Russland grenzt - schloss sich später dem Vorhaben an.

Begründet wurde der Ausstieg von Litauen mit der Sicherheitslage in der Region, die sich seit dem Beitritt des Landes zum Ottawa-Übereinkommen im Jahr 2003 deutlich verändert habe. Die Entscheidung tritt sechs Monate nach Eingang der Austrittserklärung bei den Vereinten Nationen in Kraft. Diese soll nach dem Rückzug aller Länder nach dpa-Informationen voraussichtlich gemeinsam eingereicht werden.

Das Ottawa-Übereinkommen sieht ein umfassendes Verbot von Einsatz, Lagerung, Herstellung und Weitergabe aller Arten von Personenminen vor, die als besonders grausame Waffen gelten. Der Vertrag wurde 1997 abgeschlossen und seitdem von mehr als 160 Ländern - darunter Deutschland - unterzeichnet. Russland ist – wie auch die USA und China – der Konvention nie beigetreten. (sda/dpa)
11:08
Ukraine pocht auf 30-tägige Waffenruhe für Friedensgespräche
Die Ukraine hat bei einer Reihe von Gesprächen mit westlichen Sicherheitsberatern auf einer 30-tägigen Waffenruhe mit Kriegsgegner Russland bestanden.

«Wir haben betont: Eine vollständige und bedingungslose Feuerpause muss zum ersten Schritt für einen gerechten und dauerhaften Frieden werden», schrieb Kiews Kanzleichef Andrij Jermak bei Telegram. Die für drei Tage um den Tag des Sieges im Zweiten Weltkrieg am 9. Mai verkündete Waffenruhe des Kremls sei nur «Manipulation» und solle die Sicherheit der Militärparade in Moskau garantieren.

An den Gesprächen mit den US-Sondergesandten Steve Witkoff und Keith Kellogg, dem französischen Präsidentenberater Emmanuel Bonn und dem britischen Nationalen Sicherheitsberater Jonathan Powell war demnach auch der neue Kanzlerberater Günter Sautter beteiligt. Von ukrainischer Seite nahmen zudem Verteidigungsminister Rustem Umjerow und Aussenminister Andrij Sybiha an den Unterredungen teil.

Jermak zufolge wurden auch Druckmittel diskutiert, falls Russland sich einer Waffenruhe verweigert. Eine 30-tägige Waffenruhe sei ein Test auf Ernsthaftigkeit der russischen Seite. «Wenn Moskau wirklich Frieden will, ist es an der Zeit zu handeln», erklärte Jermak. Im Falle einer Eskalation müsse gehandelt werden. (sda/dpa)
Andrij Jermak ist ein langjähriger Weggefährte des ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski. Das Bild zeigt ihn während eines Aufenthaltes in der Türkei im Juli 2023.
Bild: AP/Ukrainian Presidential Press
11:06
Ukraine hält Waffenruhe stillschweigend ein
Die Ukraine hält sich nach Angaben eines Parlamentsabgeordneten trotz teils anderslautender Bekundungen stillschweigend an eine von Russland verkündete dreitägige Waffenruhe.

«Die Ukraine schweigt offiziell, aber hat sich ebenfalls der Waffenruhe angeschlossen. Entsprechende Anweisungen sind bei den Streitkräften eingegangen», schrieb der oppositionelle Parlamentsabgeordnete Olexij Hontscharenko bei Telegram. Offizielle Bestätigungen der Führung in Kiew gab es dafür nicht. Dennoch gab es seit Mitternacht Ortszeit zumindest keine Berichte über gegenseitige Drohnenangriffe, wie noch in den Tagen zuvor. (sda/dpa)
6:37
Nach Beginn der Feuerpause: Ukraine und Russland melden Luftangriffe
Trotz der von Kremlchef Wladimir Putin verkündeten Feuerpause im russischen Angriffskrieg hat die ukrainische Luftwaffe in der Nacht zu Donnerstag weitere Bombenangriffe der gegnerischen Streitkräfte gemeldet. Russische Flugzeuge hätten wiederholt Lenkbomben über der Region Sumy abgeworfen, teilte die Luftwaffe am frühen Morgen auf Telegram mit. Sie warnte vor Luftaktivitäten in östlicher Richtung. Umgekehrt wurden auch aus der westrussischen Region Lipezk Drohnenalarm und nächtliche Angriffe gemeldet, wie Gouverneur Igor Artamonow auf Telegram bekanntgab.

Die Angaben beider Kriegsparteien können nicht unabhängig überprüft werden.

Die von Putin angeordnete Waffenruhe sollte in Moskau um Mitternacht (23.00 Uhr MESZ am Mittwoch) beginnen und drei Tage bis Samstag dauern. Der russische Präsident will damit die Feiern zum Gedenken an den sowjetischen Sieg über Nazi-Deutschland im Zweiten Weltkrieg vor 80 Jahren schützen. Die ukrainische Führung wies den Vorstoss zurück und erklärte, sie könne die Sicherheit der Besucher bei der Parade nicht garantieren. Stattdessen bekräftigte sie den weitergehenden Vorschlag einer Waffenruhe von 30 Tagen. (sda/dpa)
6:36
EU-Staaten arbeiten an neuem Paket mit Russland-Sanktionen
In der EU wird wegen des anhaltenden russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine ein 17. Sanktionspaket vorbereitet. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur diskutieren Vertreter der 27 Mitgliedstaaten seit Mitte dieser Woche über neue Vorschläge der Europäischen Kommission, die eine weitere Verschärfung des Vorgehens gegen die sogenannte russische Schattenflotte für den Transport von Öl und Ölprodukten vorsehen.

Zudem ist geplant, Dutzende weitere Unternehmen ins Visier zu nehmen, die an der Umgehung von bestehenden Sanktionen beteiligt sind oder die russische Rüstungsindustrie unterstützen. Darunter sind neben russischen etwa auch türkische und chinesische Firmen.

Insgesamt soll dem Vorschlag nach knapp 150 weiteren Schiffen das Einlaufen in Häfen in der EU verboten werden. Ebenso würden die Betreiber dann auch nicht mehr von Dienstleistungen europäischer Unternehmen profitieren können. Personenbezogene Sanktionen wie EU-Einreiseverbote und Vermögenssperren sind in mehr als ein Dutzend Fällen vorgesehen. Von Ausfuhrbeschränkungen wären rund 30 wirtschaftliche Akteure betroffen, knapp 50 weitere dürften gar keine Geschäfte mehr in der EU machen und müssten auch Vermögenssperrungen befürchten.

Angst vor Ölkatastrophe

Bei den Sanktionen gegen die Schiffe geht es vor allem um die Beschränkung russischer Exporte, aber auch um den Umweltschutz. Russland wird seit langem vorgeworfen, zur Umgehung eines westlichen Preisdeckels für Ölexporte in Drittstaaten auf Schiffe zu setzen, die nicht in der Hand westlicher Reedereien oder von westlichen Versicherungen versichert worden sind.

Nach Ansicht von Experten gibt es dabei grosse Risiken für die Schifffahrt und die Umwelt. Sie weisen zum Beispiel darauf hin, dass viele Tanker überaltert seien, technische Mängel hätten und zeitweise ohne automatisches Identifizierungssystem unterwegs seien.

Beschluss möglicherweise schon in zwei Wochen

Erste Gespräche über die Sanktionsvorschläge auf politischer Spitzenebene könnte es bereits an diesem Donnerstag bei einem informellen EU-Aussenministertreffen in Warschau geben, zu dem auch der neue deutsche Aussenminister Johann Wadephul (CDU) angereist ist. Im Idealfall sollen die neuen Sanktionen in knapp zwei Wochen bei einem regulären EU-Aussenministertreffen beschlossen werden.

Das bislang letzte Paket der EU mit Russland-Sanktionen war im Februar beschlossen worden, passend zum dritten Jahrestag des Kriegs gegen die Ukraine. Es umfasste vor allem neue Handelsbeschränkungen, Schritte gegen russische Medien sowie Massnahmen gegen die sogenannte Schattenflotte. (sda/dpa)
6:33
Merz geht nicht von Einsatz deutscher Soldaten in der Ukraine aus
Der deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) geht nicht von einem Einsatz deutscher Soldaten in der Ukraine nach einem möglichen Friedensabkommens aus. «Diese Frage stellt sich im Augenblick gar nicht», sagte Merz am Mittwoch dem Fernsehsender Welt TV. «Wir sind von einem Waffenstillstand weit entfernt und von einem Friedensabkommen noch weiter entfernt.»

Merz verwies in dem auf seiner ersten Auslandsreise als Kanzler im Flugzeug geführten Interview auf andere Möglichkeiten für Deutschland, sich möglicherweise an Sicherheitsgarantien oder der Überwachung eines Waffenstillstands zu beteiligen: «Wir könnten natürlich auch die ukrainische Armee sehr stark weiter unterstützen, sehr stark ausrüsten mit amerikanischer Hilfe in gemeinsamer europäischer Kraftanstrengung.»

Es gebe «eine ganze Bandbreite von Möglichkeiten, wie man dafür sorgen kann, dass ein solches Waffenstillstandsabkommen abgesichert und ein späteres Friedensabkommen auch tatsächlich eingehalten wird», sagte Merz weiter. Er äusserte zugleich die Hoffnung, dass sich eine von Russlands Präsidenten Wladimir Putin wegen der Feierlichkeiten zum Weltkriegsende ausgerufene dreitägige Waffenruhe im Ukraine-Konflikt «verlängern» lasse. «Das liegt aber ausschliesslich in der Hand der russischen Regierung.»

Die USA drängen Russland und die Ukraine derzeit zu einer Waffenruhe. Dafür fordert Kiew allerdings Sicherheitsgarantien, unter anderem sind Friedenstruppen europäischer Länder im Gespräch. (sda/afp)
epa12081391 Germany's newly elected Chancellor Friedrich Merz attends a joint press conference with Polish Prime Minister Donald Tusk (not pictured) following their meeting at the prime minister& ...
Bild: keystone
Friedrich Merz hält deutsche Soldaten in der Ukraine für ein unwahrscheinliches Szenario.
6:31
Russland beginnt dreitägige Feuerpause
Die von Russland einseitig verkündete Waffenruhe über die Tage des Weltkriegsgedenkens ist mit Tagesanbruch in Moskau um 0.00 Uhr Ortszeit (Mittwoch 23.00 Uhr MESZ) in Kraft getreten. Das meldete die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass.

Die Feuerpause soll 72 Stunden gelten bis Samstag um Mitternacht. Sie deckt damit die Tage ab, in denen Russland an den Sieg über Nazi-Deutschland und das Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 erinnert.

Kein Luftalarm über der Ukraine

Anders als in den Nächten zuvor herrschte in der Ukraine kein Luftalarm wegen anfliegender russischer Drohnen oder Raketen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte den Vorstoss von Kremlchef Wladimir Putin zurückgewiesen. Die Pause sei zu kurz für einen ernsthaften Einstieg in eine Friedensregelung.

In seiner abendlichen Videoansprache bekräftigte Selenskyj den auch von den USA unterstützten Vorschlag, mit einer 30 Tage dauernden Unterbrechung der Kämpfe zu beginnen. Von russischer Seite gab es zunächst keine Angaben über weitere ukrainische Drohnenangriffe. (sda/dpa)
17:08
Baltenstaaten verweigern Überflug für Putins Gäste am 9. Mai
Ausländische Staatsgäste können zum Weltkriegsgedenken in Russland nicht über die baltischen Staaten Estland und Litauen fliegen. Die beiden EU- und Nato-Staaten haben ihren Luftraum für Staats- und Regierungschefs gesperrt, die zum «Tag des Sieges» am 9. Mai reisen wollen – dem russischen Feiertag zum Gedenken an den sowjetischen Sieg über Hitler-Deutschland. Auch der dritte Baltenstaat Lettland soll Medienberichten zufolge die Überflüge nach und von Moskau untersagen.

«Die Nutzung des estnischen Luftraums für die Reise nach Moskau zur Parade am 9. Mai steht ausser Frage und Estland beabsichtigt nicht, die Veranstaltung in irgendeiner Weise zu unterstützen», teilte Aussenminister Margus Tsahkna in Tallinn mit. Demnach habe Estland bereits kubanischen und brasilianischen Flugzeugen mit wichtigen Personen an Bord den Überflug verweigert.

Auch Litauen gestattete es bereits zwei Regierungsfliegern nicht, seinen Luftraum zu durchqueren. Präsident Gitanas Nauseda bestätigte in Vilnius Medienberichte, wonach dem serbischen Staatschef Aleksandar Vucic und dem slowakischen Ministerpräsidenten Robert Fico keine Überfluggenehmigungen erteilt worden seien. Er begründete die Entscheidung mit Sicherheitsbedenken. Lettland soll serbischen Medienberichten zufolge ebenfalls so vorgegangen sein. Eine Bestätigung aus Riga gab es dafür zunächst nicht.

Die russische Aussenamtssprecherin Maria Sacharowa warf den beiden Ländern vor, die Souveränität von Staaten bei ihrer Aussenpolitik einzuschränken. Die jetzige Weigerung sei ein weiterer empörender Fall.
Selenskyj erwartet baldige Gespräche mit Merz
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erwartet baldige Gespräche mit dem neuen Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU). Es gebe Dinge zu bereden, «die unsere beiden Länder wirtschaftlich stärken und in den kommenden Jahrzehnten für mehr Sicherheit sorgen können», sagte er in Kiew. In seiner abendlichen Videobotschaft wünschte er Merz viel Erfolg im Amt.

Die Ukraine erwarte vom neuen Kanzler auch Führungsstärke in Europa, schrieb Selenskyj zudem im sozialen Netzwerk X: «Wir hoffen aufrichtig, dass Deutschland noch stärker wird und wir noch mehr deutsche Führungsstärke in den europäischen und transatlantischen Beziehungen erleben werden.»

Der ukrainische Präsident hatte am Montag zum Abschied mit dem scheidenden SPD-Kanzler Olaf Scholz telefoniert. Merz hat als Oppositionsführer die Ukraine zweimal während des Kriegs besucht. (sda/dpa)
Russische Angriffe fordern drei tote Zivilisten
Am Dienstagabend schlug in der Stadt Sumy im Nordosten der Ukraine nach Behördenangaben eine russische ballistische Rakete ein und tötete mindestens drei Menschen. Acht Menschen wurden nach Angaben der regionalen Militärverwaltung verletzt, darunter auch mehrere Minderjährige.

Getroffen wurde eine Vorstadt von Sumy. Fünf Wohnhäuser seien zerstört und zivile Infrastruktur beschädigt worden, hiess es. Über die grenznahe Grossstadt Sumy laufen die ukrainischen Angriffe auf das russische Gebiet Kursk, sie wird deshalb immer wieder zum Ziel russischer Attacken.

Russians have taken the lives of a 6-year-old boy, a 20-year-old girl, and a 41-year-old man. Russians carried out a missile strike with ballistic missiles on a suburb of Sumy. Civilian infrastructure was under attack.

[image or embed]

— Katerina Horbunova (@blue-eyed.bsky.social) 6. Mai 2025 um 19:30


In der südukrainischen Grossstadt Saporischschja gab es abends bei einem russischen Drohnenangriff mindestens 13 Explosionen. Militärgouverneur Iwan Fedorow sprach von drei Verletzten und teilte mit, es gebe mehrere Brände. In den Trümmern eines Wohnhauses vermuteten die Rettungskräfte Verschüttete. (sda/dpa)
8:44
Ukrainische Drohnen stören Flugverkehr um Moskau
In der Nacht wurde erneut aus Sicherheitsgründen der Flugverkehr auf dem Moskauer Flughafen Scheremetjewo vorübergehend eingeschränkt, wie die russische Nachrichtenagentur TASS unter Berufung auf die Luftfahrtbehörde Rosawiazija berichtete. Zuvor mussten am Abend die Moskauer Flughäfen Wnukowo und Domodedowo am südlichen Rand der Metropole wegen der Gefahr den Betrieb ganz einstellen, wie Rosawiazija mitteilte.

Weil Dutzende Maschinen nicht starten oder landen konnten, sprach das russische Online-Medium «Mash» von einem «Kollaps der hauptstädtischen Flughäfen». Ankommende Flugzeuge mussten Warteschleifen fliegen oder wurden zu Ausweichflughäfen von St.Petersburg bis Nischny Nowgorod umgeleitet. Auch der Airport von Sotschi am Schwarzen Meer fertigte vorübergehend keine Flugzeuge ab. (sda/dpa)
16:20
«Wie Drittes Reich»: Moskau wirft EU Kriegsvorbereitung vor
Das russische Aussenministerium hat der EU Vorbereitungen auf einen Krieg unterstellt und den Staatenbund mit Nazi-Deutschland verglichen.

«Die von braunen Flecken bedeckte EU remilitarisiert sich unter dem Vorwand der, wie sie es nennt, Bedrohung aus dem Osten, bereitet sich wie einst das Dritte Reich offen auf einen Krieg vor und nennt unser Land einen Feind», sagte die Sprecherin der Behörde, Maria Sacharowa, der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge.

Das politische Konzept der EU entspreche dabei den nationalsozialistischen Vorstellungen einer rassischen Überlegenheit, behauptete sie. Kremlchef Wladimir Putin hat seinen Eroberungskrieg gegen die Ukraine mehrfach als angeblichen «Kampf gegen ein Nazi-Regime» gerechtfertigt.

Gerade vor den Jubiläumsfeiern zum 80. Jahrestag des Sieges im Zweiten Weltkrieg wird die Invasion des Nachbarlands in Moskau als Fortsetzung dieses Kriegs dargestellt. Den Vorwurf hat der Machtapparat in Russland dabei auf die Unterstützerländer der Ukraine erweitert, zu denen die EU-Staaten zählen.

Moskaus Vorwurf der Kriegsvorbereitungen basiert auf den teils deutlich steigenden Verteidigungsausgaben europäischer Länder, darunter auch Deutschland. Allerdings hat auch Russland seine Aufrüstung massiv forciert.

Allein im laufenden Jahr steigen die Ausgaben für das Militär auf 13,5 Billionen Rubel (derzeit etwa 130 Milliarden Franken). Das ist ein Viertel mehr als im Vorjahr, das ebenfalls schon einen Rekord darstellte. (sda/dpa)
14:26
Ukraine und Russland tauschen Hunderte Kriegsgefangene aus
Die Ukraine und Russland haben erneut Hunderte Kriegsgefangene ausgetauscht. Jeweils 205 Menschen seien freigelassen worden, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit.

Der Austausch sei unter Vermittlung der Vereinigten Arabischen Emirate an der belarussisch-ukrainischen Grenze erfolgt. Eine ukrainische Bestätigung für den Vorgang stand noch aus.

Die Ukraine wehrt sich seit mehr als drei Jahren gegen eine russische Invasion. Zuletzt hatten die beiden Kriegsparteien im April Gefangene ausgetauscht. (sda/dpa)
A Ukrainian soldier kisses a hand of a woman after returning from captivity in a POW exchange in Ukraine, Tuesday, May 6, 2025. (AP Photo/Evgeniy Maloletka)
APTOPIX Russia Ukraine War
Bild: keystone
10:04
Toter bei Angriff in Odessa – Flugbetrieb in Moskau gestoppt
Russland und die Ukraine haben sich in der Nacht erneut gegenseitig mit Angriffen aus der Luft überzogen. Im Gebiet Odessa im Süden der Ukraine wurde nach Angaben der regionalen Staatsanwaltschaft ein Mann getötet und ein weiterer verletzt.



Russland habe zivile Infrastruktur angegriffen. Bei einem massiven Drohnenangriff auf die Stadt Charkiw wurden nach Angaben des Bürgermeisters Ihor Terechow zwei Menschen verletzt.

Wenige Tage vor der vom Kreml angeordneten dreitägigen Waffenruhe zu den Gedenkfeiern zum Sieg über Nazi-Deutschland in Moskau gehen schwere Kämpfe in der Ukraine weiter. Der Kiewer Generalstab teilte am Morgen bei Facebook mit, dass es im Laufe des vergangenen Tages 200 Gefechte gegeben habe.

Vor allem der Bereich um die Kleinstadt Pokrowsk im Gebiet Donezk war demnach stark umkämpft. Dort hätten die Verteidiger 78 Angriffe der russischen Armee abgewehrt, schrieb der Generalstab. Die Angaben der Kriegsparteien lassen sich nicht unabhängig prüfen, lassen aber Rückschlüsse auf das Ausmass der Kämpfe zu.

Ukraine attackiert Russland mit mehr als 100 Kampfdrohnen

Die Ukraine griff ihrerseits in der Nacht Russland an. Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums wurden 105 ukrainische Drohnen über 11 russischen Gebieten abgeschossen – allein 19 davon über der Region Moskau.

In der Hauptstadt soll am 9. Mai der Tag des Sieges über Nazi-Deutschland mit einer Militärparade, zu der einige ausländische Staatsgäste erwartet werden, gefeiert werden. Dafür hat Kremlchef Putin die dreitägige Feuerpause angeordnet. Die Ukraine hält das für ein Täuschungsmanöver und fordert eine Verlängerung auf 30 Tage.

An den Flughäfen der Hauptstadt und weiteren in verschiedenen Regionen Russlands war der Betrieb in der Nacht mehrere Stunden ausgesetzt worden, teilte die Luftfahrtbehörde Rosawiazija mit. Auf Flughäfen in Russland kommt es im Zusammenhang mit ukrainischen Drohnenangriffen immer wieder zu Einschränkungen. Durch den Einsatz der russischen Flugabwehr sind dann bisweilen keine Starts und Landungen möglich. (sda/dpa)
8:16
Vor Weltkriegsgedenken: Moskau meldet neue Drohnenangriffe
Wenige Tage vor den Gedenkfeiern in Moskau zum Sieg über Nazi-Deutschland im Zweiten Weltkrieg meldet Russland neue Drohnenangriffe auf seine Hauptstadt. Mindestens acht unbemannte Flugobjekte seien auf dem Weg nach Moskau von den Flugabwehrkräften abgeschossen worden, teilte Bürgermeister Sergej Sobjanin in der Nacht zu Dienstag auf Telegram mit. Trümmer einer Drohne seien auf eine Autobahn gestürzt, bislang gebe es aber keine Berichte über schwere Schäden oder Verletzte.

Aus Sicherheitsgründen wurde der Flugverkehr auf den vier Moskauer Flughäfen Scheremetjewo, Domodedowo, Wnukowo und Schukowski vorübergehend eingestellt, wie die russische Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf die Luftfahrtbehörde Rosawiazija berichtete. Darüber hinaus wurde der Flugverkehr auch auf den Flughäfen in Kaluga (rund 200 Kilometer südwestlich von Moskau), Saratow (rund 850 km südöstlich von Moskau) und Wolgograd (rund 1.000 Kilometer südöstlich von Moskau) zeitweise gestoppt.

Bereits am Montag hatten die russischen Behörden einen ukrainischen Drohnenangriff gemeldet. Die Angaben lassen sich unabhängig kaum überprüfen.

Am 9. Mai begeht Russland den Tag des Sieges über Nazi-Deutschland vor 80 Jahren. Zu der Parade in Moskau werden viele ausländische Gäste erwartet, darunter der chinesische Staatschef Xi Jinping.

Kremlchef Wladimir Putin hatte rund um das Datum, das in Moskau mit einer Militärparade gefeiert wird, eine dreitägige Waffenruhe im Ukraine-Krieg angeordnet. Die Ukraine hält das allerdings für ein Täuschungsmanöver. Kiew fordert, dass die Waffen mindestens 30 Tage schweigen sollen als Einstieg in eine mögliche weitergehende Lösung zur Beendigung des russischen Angriffskriegs. Das wiederum lehnt Russland ab.

Die Ukraine wehrt sich seit mehr als drei Jahren gegen die russische Invasion. Dabei greifen die Verteidiger immer wieder auch Ziele im Nachbarland an. (sda/dpa)
18:21
Russischer Gouverneur: Drei Tote durch ukrainische Angriffe
Drei Menschen sind nach russischen Angaben bei ukrainischem Beschuss im Grenzgebiet Kursk getötet worden. Dem Gouverneur der Region, Alexander Chinschtejn, zufolge traf ein ukrainischer Drohnenangriff ein Auto mit fünf Personen. Dabei seien zwei Frauen getötet worden. Ein Mann und zwei weitere Frauen hätten Prellungen und Schürfwunden erlitten. Bei einem anderen Angriff auf ein Auto sei ein Mann getötet worden.

Nach dem überraschenden ukrainischen Vorstoss auf das Gebiet im vergangenen Sommer hat das russische Militär Ende April behauptet, Kursk sei «vollständig befreit». Kiew wies das allerdings zurück.

Nun schrieb der ukrainische Oberbefehlshaber Olexander Syrskyj in einem Facebook-Post: «Die Pufferzone, die die Verteidigungskräfte der Ukraine in den Grenzgebieten geschaffen haben, bleibt auch jetzt aktuell.» Die seit neun Monaten andauernde Operation habe die meisten der gesetzten Ziele erreicht.

Am Morgen hatten russische Militärblogger von einem neuen Vorstoss kleinerer ukrainischer Einheiten auf das Gebiet Kursk nahe der Ortschaft Tjotkino berichtet. Offiziell wurden die Berichte bisher weder in Moskau noch in Kiew bestätigt.

Die Ukraine verteidigt sich seit mehr als drei Jahren gegen eine russische Invasion. Als Teil ihres Abwehrkampfes greift sie auch Ziele in Russland an, dabei gibt es immer wieder Tote und Verletzte. Die Opfer und Schäden stehen in keinem Verhältnis zu den verheerenden Folgen des russischen Angriffskriegs auf ukrainischer Seite. (sda/dpa)
16:48
Tschechien will ukrainische Kampfpiloten ausbilden
Tschechien will ukrainische Kampfpiloten auf seinem Territorium ausbilden. Dies könne zusammen mit Partnerstaaten auf Trainingsflugzeugen vom Typ Aero L-159 oder F-16-Kampfjets geschehen, sagte Ministerpräsident Petr Fiala nach einem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Prag. Als möglichen Ort dafür nannte er den Militärflugplatz Namest, rund 155 Kilometer südöstlich der tschechischen Hauptstadt.

Ukrainische Kampfpiloten üben demnach bereits heute mit Flugsimulatoren aus tschechischer Produktion. Das Land wehrt sich seit gut drei Jahren mit westlicher Hilfe gegen eine russische Invasion.

«Die Ukraine kann sich auf uns verlassen», betonte Fiala. Selenskyj bedankte sich für die tschechische Munitionsinitiative, die effektiv funktioniere. Im Rahmen der Initiative, die von knapp einem Dutzend Staaten finanziell unterstützt wird, organisiert Tschechien die Lieferung von Artilleriemunition aus Drittstaaten. Nach den jüngsten Zahlen seien in diesem Jahr bereits rund eine halbe Million Schuss grosskalibriger Munition an die Ukraine geliefert worden, sagte Fiala. Er gehe davon aus, dass man bis Jahresende das Ziel von 1,8 Millionen Schuss erreichen werde.
epa12074584 Czech Prime Minister Petr Fiala (R) welcomes Ukrainian President Volodymyr Zelensky (L) prior to their meeting in Prague, Czech Republic, 05 May 2025. The Ukrainian head of state is on a t ...
Bild: keystone
Unterzeichnet wurde zudem eine Vereinbarung über die Einrichtung eines sogenannten «Unity Hubs» in Tschechien. Mit dem Zentrum wolle man verhindern, dass die Verbindung zu Ukrainern im Ausland abreisst, betonte Selenskyj. Zudem soll dort für Ukrainer, die in ihren Heimatstaat zurückkehren wollen, Rechtsberatung und Hilfe etwa bei der Jobsuche angeboten werden. Weitere «Unity Hubs» sollen demnach in Deutschland, Grossbritannien und Spanien entstehen. (sda/dpa)
Liebe Userinnen und User
Wir werden in Liveticker-Artikeln die Kommentarfunktion nicht mehr öffnen. Dies, weil sich die Gegebenheiten jeweils so schnell verändern, dass bereits gepostete Kommentare wenig später keinen Sinn mehr ergeben. In allen andern Artikeln dürft ihr weiterhin gerne in die Tasten hauen.
Vielen Dank fürs Verständnis, Team watson
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
2 Jahre Ukraine-Krieg in 34 Bildern
1 / 37
2 Jahre Ukraine-Krieg in 34 Bildern
Von ihrem Nachbarn überfallen, kämpft die Ukraine ums Überleben. In dieser Bildstrecke schauen wir auf die Ereignisse seit der Invasion Russlands zurück ...
quelle: keystone / bo amstrup
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Russland prahlt mit «Frankenstein-Panzer» – die Ukraine zerstört ihn sofort
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
    Indien greift Flugabwehrsysteme in Pakistan an – eines in Lahore zerstört

    (red)

    Zur Story