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Ukraine-Ticker: Trump will Selenskyj treffen – und einen Rohstoff-Deal

A man rides on a bike in front of the mail office which was destroyed by a Russian airstrike in Kurakhove, Donetsk region, Ukraine, on Nov. 7, 2024. (AP Photo/Anton Shtuka)
Von der Stadt Kurachowe, die Russland kürzlich erobert hat, ist nicht mehr viel übrig.Bild: keystone
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Trump will Selenskyj treffen – und einen Rohstoff-Deal ++ Selenskyj: Nordkoreaner wieder da

Die aktuellsten News zum Ukraine-Krieg im Liveticker.
08.02.2025, 09:32
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Das Wichtigste in Kürze

  • Im Februar 2022 befahl der russische Präsident, Wladimir Putin, einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Zunächst wurde das gesamte Staatsgebiet des Nachbarlandes angegriffen, mittlerweile konzentrieren sich die Kampfhandlungen auf den Osten, wo Russland zuletzt regelmässige kleinere Geländegewinne verbuchen konnte.
  • Die russische Armee bombardiert regelmässig alle grösseren Städte der Ukraine aus der Luft. Dabei steht meist die Energieinfrastruktur im Fokus der Angriffe. Auch Wohnhäuser werden immer wieder getroffen.
  • Die Ukraine ihrerseits drang mit regulären Bodentruppen nach Russland vor, in die Region Kursk, wo sich die Einheiten festsetzen konnten. Russland versucht dort aktuell mit der Unterstützung von nordkoreanischen Soldaten zurückschlagen.
  • Verhandlungen über einen Waffenstillstand oder gar Frieden gibt es bisher nicht. Womöglich gibt es Bewegung in der Sache, nach dem Amtsantritt von Donald Trump. Er hat angekündigt, den Krieg rasch beenden zu wollen.

Die neuesten Entwicklungen im Liveticker

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18:31
Selenskyj wirft Putin Aufrüstung vor
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wirft Russlands Staatschef Wladimir Putin vor, sich durch Aufrüstung auf eine Fortsetzung des Krieges einzurichten. «Wir wissen jetzt, dass die Russen neue Divisionen aufstellen und neue militärische Produktionsanlagen entwickeln», sagte Selenskyj in Kiew. Moskaus Zusammenarbeit mit Nordkorea werde ausgebaut. Russland verbreite moderne Kriegstechnologien einschliesslich Drohnen.

«Und das bedeutet eine einfache Sache: Putin bereitet sich nicht auf Verhandlungen vor, nicht auf Frieden, sondern auf die Fortsetzung des Krieges, und zwar nicht nur gegen uns», sagte Selenskyj in einer Videobotschaft.

«Alle Partner müssen davon wissen und es sehen.» In Europa müsse jedes Land seine Verteidigung stärken. Das Ziel, dafür fünf Prozent der Wirtschaftsleistung auszugeben, werde «nicht von der Tagesordnung verschwinden».

Unklar blieb, auf welche Informationen über einen russischen Truppenaufbau sich Selenskyj bezog. Die Ukraine sei bereit, ihre Erkenntnisse zu teilen, sagte er. Über Geheimdienstkanäle laufe der Kontakt zu den Partnern bereits. Russland überzieht das Nachbarland Ukraine seit fast drei Jahren mit Krieg. (sda/dpa)
16:53
Eine Tote nach Angriff auf Makijiwka in Ostukraine
In der von Russland annektierten ostukrainischen Stadt Makijiwka ist nach Angaben der Besatzungsbehörden eine Frau durch ukrainischen Beschuss getötet worden. Zehn Menschen seien verletzt worden, schrieb der Chef der sogenannten Volksrepublik Donezk, Denis Puschilin, bei Telegram. Teile einer abgeschossenen Rakete seien ins Zentrum der Stadt gefallen. Die Angaben waren von unabhängiger Seite nicht überprüfbar.

Die Ukraine verteidigt sich seit knapp drei Jahren gegen die russische Invasion. Moskau hat grosse Teile im Osten und Süden des Nachbarlandes zu seinem Staatsgebiet erklärt. (sda/dpa)
9:23
Ukraine arbeitet an Drohnen-Doktrin
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat einmal mehr die Bedeutung von Drohnen für die Kriegsführung seiner Streitkräfte gegen Russland betont. «Drohnen sind die technologische Grundlage der modernen Kriegsführung», sagte er in seiner abendlichen Videoansprache. Die Ukraine müsse in diesem Bereich führend sein. «Und das sind wir bereits in vielerlei Hinsicht.»

Bei seinem Treffen mit den Kommandeuren der Drohnen-Einheiten der ukrainischen Armee sei weiter an einer technologischen Verteidigungsdoktrin gearbeitet worden. «Die Entscheidungen sind gefallen, Drohnen werden produziert und geliefert, und die Bedeutung von Drohnen sollte darin bestehen, russische Angriffe immer unmöglicher zu machen», sagte Selenskyj. Die Ukraine werde dafür keine Mittel scheuen.
A Ukrainian soldier repairs a FPV drone in a drone repair workshop close to the front line near Siversk, Donetsk region, Ukraine, Thursday, Feb. 6, 2025. (AP Photo/Roman Chop)
Bild: keystone
Die Ukraine hat bereits im Vorjahr begonnen, Drohnen in Massen zu produzieren und an den Fronten einzusetzen. Bei immer neuen Abwehrmassnahmen gegen die unbemannten Fluggeräte werden immer neue Angriffstechnologien entwickelt. Da die ukrainischen Streitkräfte der russischen Armee zahlenmässig unterlegen sind, setzt Kiew verstärkt auf deren Einsatz.

In ihrem Arsenal hat die ukrainische Armee eine Reihe verschiedener unbemannter Flugkörper, von der einfachen Aufklärungsdrohne bis hin zu bewaffneten Kampfdrohnen. Zuletzt entwickelten ukrainische Ingenieure auch Langstrecken-Drohnen, die nach deren Angaben bis zu 2000 Kilometer entfernte Ziele auf russischem Staatsgebiet erreichen können. Kiew greift damit vor allem Raffinerien und Waffen- und Munitionsdepots an, um die Versorgung der russischen Besatzungstruppen in der Ukraine zu erschweren. (sda/dpa)
7:34
Trump will Selenskyj treffen – Deal mit Rohstoffen im Blick
US-Präsident Donald Trump hat ein baldiges Treffen mit dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj angedeutet. «Ich werde wahrscheinlich nächste Woche mit Präsident Selenskyj zusammentreffen», sagte Trump im Weissen Haus bei einem Treffen mit dem japanischen Ministerpräsidenten Shigeru Ishiba. Der Republikaner betonte erneut, dass es in der Ukraine seltene Mineralien gebe. Er hatte zuletzt Hilfen für die Ukraine an den Zugriff auf deren Rohstoffe geknüpft. Selenskyj zeigte sich kooperationsbereit.

Zum Ort einer möglichen Zusammenkunft sagte Trump, dass es Washington sein könne. «Ich reise nicht dorthin», sagte der Republikaner mutmasslich mit Blick auf Kiew. Selenskyj freute sich auf die Zusammenarbeit mit Trump.

Trump sagte weiter, dass er «wahrscheinlich» auch mit Kremlchef Wladimir Putin sprechen werde. «Ich möchte, dass dieser Krieg vor allem aus einem Grund beendet wird: Es werden so viele Menschen getötet», so Trump über den russischen Angriffskrieg in der Ukraine. Er monierte, dass die USA mehr Geld in die Ukraine investierten als Europa. «Und dennoch betrifft es Europa natürlich viel stärker als uns», sagte er.

Trump will Rohstoffe aus der Ukraine

«Eines der Dinge, die wir mit Präsident Selenskyj anstreben, ist die Sicherheit ihrer Vermögenswerte. Sie haben Vermögenswerte unter der Erde, Seltene Erden und andere Dinge, aber hauptsächlich Seltene Erden», so Trump zu seiner Forderung nach Rohstoffen aus der Ukraine. Selenskyj hatte deutlich gemacht, sich für westliche Hilfe mit Seltenen Erden und anderen Bodenschätzen erkenntlich zeigen zu wollen.

Selenskyj bestätigte indirekt das anstehende Treffen mit Trump. «Die kommenden Wochen können in der Diplomatie sehr arbeitsreich sein, und wir werden alles Notwendige tun, um diese Zeit effektiv und produktiv zu gestalten», schrieb er auf X und Telegram. «Wir schätzen die Zusammenarbeit mit Präsident Trump sehr», sagte er. Selenskyj teilte zudem mit, dass auch Treffen ukrainischer und amerikanischer Teams geplant seien, um Details auszuarbeiten. «Ein solider, dauerhafter Frieden kann näher rücken.»

Die Ukraine sei auch bereit, mit den USA bei den von Trump angesprochenen Mineralien und Seltenen Erden zu kooperieren, «im Interesse der Sicherheit». Die Ukraine verfüge über eine der grössten Reserven an strategischen Ressourcen in Europa, «und der Schutz der Ukraine bedeutet auch den Schutz dieser Ressourcen.» (sda/dpa)
FILE - President Donald Trump meets with Ukraine's President Volodymyr Zelenskyy at Trump Tower, Sept. 27, 2024, in New York before his return to the White House. (AP Photo/Julia Demaree Nikhinso ...
Bild: keystone
9:13
Drohnenangriffe in der Nacht
In der Nacht zum Samstag wurden in der südrussischen Stadt Rostow am Don einige mehrstöckige Gebäude beschädigt, wie Gouverneur Juri Sljusar bei Telegram mitteilte. 68 Bewohner hätten ein Hochhaus in einem Stadtbezirk verlassen müssen und sechs Menschen ein Unternehmensgebäude in einem anderen Stadtbezirk. Verletzte habe es aber nicht gegeben.

Drohnenalarm gab es in der Nacht auch über der ukrainischen Hauptstadt Kiew. Eine feindliche Drohne bewege sich auf das Stadtzentrum zu, teilte Bürgermeister Vitali Klitschko auf seinem Telegram-Kanal mit. Berichte von Schäden oder Verletzten gab es zunächst nicht. (sda/dpa)
Kyiv Mayor Vitali Klitschko inspects the are of a Russian attack at the Pechersk district react in Kyiv, Ukraine, Monday March 25, 2024. Five people were injured in the strike, two were hospitalised.( ...
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4:12
Selenskyj: Nordkoreaner wieder da
Bei den Kämpfen um die westrussische Region Kursk kehrten die nordkoreanischen Soldaten nach einer «Zwangspause» wieder an die Front zurück. Das teilte Selenskyj in seinem Bericht zur Lage an den Fronten mit. Die nordkoreanischen Soldaten, die mehrere Tage aus ungenannten Gründen von der vordersten Kampflinien zurückgezogen worden waren, seien wieder an der Seite der russischen Truppen zu neuen Angriffen angetreten. Russen und Nordkoreaner hätten dabei hohe Verluste erlitten. «Wir reden hier über Hunderte von russischen und nordkoreanischen Soldaten.» Die Angaben Selenskyjs konnten nicht unabhängig überprüft werden.
This image made from a video provided by Ukrainian Presidential Press Office on Jan. 11, 2025, shows Ukrainian forces capturing two North Korean soldiers fighting alongside Russian forces in Russia?s  ...
Bild: keystone
Pjöngjang hatte knapp 12'000 nordkoreanische Soldaten nach Russland geschickt, um den Verbündeten beim Kampf gegen die Ukraine zu unterstützen. Nach Schätzungen westlicher Beobachter erlitten die Nordkoreaner bei den Kämpfen um Kursk schwere Verluste, sodass sie zur Neuaufstellung aus den vordersten Linien herausgezogen werden mussten. (sda/dpa)
3:10
Keine Neuwahlen in der Ukraine vor Kriegsende
In der Ukraine wird und kann es während des russischen Angriffskriegs nach den Worten von Parlamentspräsident Ruslan Stefantschuk keine Parlaments- und Präsidentschaftswahlen geben. Im Gespräch mit der Funke Mediengruppe führte er Russland und Belarus als Beispiele dafür an, dass nicht alle Wahlen ein «Ausdruck von Demokratie» seien. «Nach der ukrainischen Verfassung können während des Kriegsrechts keine Wahlen abgehalten werden», betonte Stefantschuk.
80th Anniversary Of The Liberation Of Auschwitz-Birkenau Ceremony Ukrainan President Volodymyr Zelensky during the 80th Anniversary of the liberation of Auschwitz-Birkenau ceremony in Brzezinka near O ...
Bild: www.imago-images.de
Frontsoldaten etwa sollten wählen dürfen, sonst würden «die Wahlen nicht fair» sein. Zudem lebten Millionen von Ukrainern ausserhalb des Landes. Andere Ukrainer leben in den besetzten Gebieten. «Auch sie haben das Recht, ihre Stimme abzugeben.» Darüber hinaus könnten während des Krieges keine internationalen Wahlbeobachter in das Land kommen. «Wenn das Kriegsrecht endet, wird es Neuwahlen geben», versprach Stefantschuk.

Kremlchef Putin sprach seinem Widersacher Selenskyj zuletzt mehrmals die Legitimität als Staatschef der Ukraine ab, mit dem Argument, dass die Amtszeit des Ukrainers längst abgelaufen sei. Entsprechend wolle er auch nicht direkt mit Selenskyj verhandeln, bestenfalls Vertreter zu Gesprächen delegieren, liess Putin wissen.

Selenskyj ist seit 2019 Präsident der Ukraine. Offiziell lief seine Amtszeit im Mai 2024 ab, wegen des Kriegsrechts bleibt er jedoch weiterhin im Amt. (sda/dpa)
03:09
Russland: Eroberung von Bergarbeiterstadt Torezk
Die Kämpfe an der Front in der Ostukraine gehen weiter. Die russische Armee gab an, die ostukrainische Bergarbeiterstadt Torezk erobert zu haben. Eine entsprechende Mitteilung machte das Verteidigungsministerium in Moskau bei Telegram, wobei die Behörde die Stadt mit dem noch aus sowjetischer Zeit stammenden Namen Dserschinsk bezeichnete. Felix Dserschinski (Feliks Dzierzynski) war der erste Chef des sowjetischen Geheimdienstes.

Die ukrainische Armee dementierte den Verlust. «Die Kämpfe dauern im Stadtgebiet an», sagte der für den Frontabschnitt zuständige Sprecher, Nasar Woloschyn, dem ukrainischen öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Demnach leisten ukrainische Truppen weiter heftigen Widerstand und fügen dem Gegner starke Verluste zu.

Ukrainische Militärbeobachter hatten allerdings bereits seit längerem nur noch den Stadtrand als umkämpft gekennzeichnet und gingen von einem baldigen Fall der Stadt aus. Der ukrainische Militärblog «DeepState» schrieb, dass russische Truppen bei Torezk vorgerückt seien. Torezk liegt im Gebiet Donezk und hatte vor dem Krieg über 30'000 Einwohner. Nur wenige Dutzend sollen in den Ruinen ausgeharrt haben. (sda/dpa)
17:28
Moskau beginnt Ermittlungen im Diplomatenstreit mit London
Der Streit zwischen Russland und Grossbritannien um die gegenseitige Ausweisung von Diplomaten hat mit der Eröffnung eines Strafverfahrens in Moskau eine neue Eskalationsstufe erreicht. Ein mutmasslich britischer Diplomat habe auf dem Moskauer Flughafen Wnukowo eine Frau gestossen - nun werde wegen Körperverletzung ermittelt, teilte das russische Innenministerium der Nachrichtenagentur Interfax zufolge mit.

Demnach handelt es sich bei der Geschädigten um eine 23-Jährige, die als Korrespondentin bei einem landesweiten Medium arbeitet. Sie habe im Auftrag der Redaktion die eintreffenden britischen Diplomaten interviewen wollen, als sie gestossen worden sei und das Gleichgewicht verloren habe. Anfragen der Polizei an die Botschaft zur Identität des Mannes seien unbeantwortet geblieben.

Daher würden die Ermittlungen fortgesetzt, um das «Prinzip der Unumkehrbarkeit einer Bestrafung unabhängig von Status und Staatsangehörigkeit durchzusetzen», heisst es in der Mitteilung. Diplomaten geniessen eigentlich Immunität. Die britische Regierung äusserte sich zunächst nicht zu den Vorwürfen.

Die Beziehungen zwischen Russland und Grossbritannien als Teil der westlichen Welt sind seit Beginn des von Kremlchef Wladimir Putin befohlenen Angriffskriegs gegen die Ukraine angespannt. Der aktuelle Streit zwischen London und Moskau über ihre Diplomaten schwelt schon seit November. Damals hatte Russland einen hochrangigen Angehörigen der britischen Botschaft wegen angeblicher Spionage ausgewiesen. London nannte die Vorwürfe haltlos und reagierte vor wenigen Tagen mit der Ausweisung eines Russen. (sda/dpa)
14:56
Kiew rechnet bald mit Trumps Gesandtem Kellogg
Die Ukraine richtet sich laut dem Chef der Präsidialkanzlei, Andrij Jermak, auf einen baldigen Besuch von Donald Trumps Sondergesandtem Keith Kellogg ein. Als möglicher Termin wird in ukrainischen Medien der 20. Februar genannt, auch wenn eine offizielle Bestätigung noch aussteht.

Er habe mit Kellogg über den Besuch gesprochen, schrieb Jermak im sozialen Netzwerk X. «Für Präsident Wolodymyr Selenskyj und unser Team ist es sehr wichtig, dass die neue US-Regierung so bald wie möglich umfassende und realistische Informationen über die Lage auf dem Schlachtfeld erhält», teilte er auf seinem Telegramkanal mit.
In this photo provided by the Press Service of The President of Ukraine on Thursday, Feb. 6, 2025, Andriy Yermak, the head of Ukraine's Presidential Office, sits during an interview with The Asso ...
Bild: keystone
Die Ukraine wolle zeigen, wie die Mobilisierung verlaufe und wie es um die Lieferung von Waffen und Ausrüstung bestellt sei. Es gehe um eine gemeinsame Position mit den Partnern, «denn ohne die Ukraine kann man keine Pläne für den Frieden formulieren», sagte der Stabschef.
14:52
Ukraine fängt russische Gleitbombe ab
Die Ukraine hat eigenen Angaben nach erfolgreich eine russische Gleitbombe im südukrainischen Gebiet Saporischschja abgefangen. Dies bestätigte der Sprecher der ukrainischen Luftwaffe, Jurij Ihnat, der Nachrichtenagentur Interfax-Ukraine.

Konkretere Angaben zur eingesetzten Waffe machte er nicht. Militärblogger hatten zuvor über den Einsatz einer experimentellen Waffe spekuliert.
Russische Gleitbombe Russian glide bomb bombs Gleitbomben
Bild: Screenshot Russisches Verteidigungsministerium
(Archivbild).

Insgesamt sei ein «komplexer Ansatz» aus bodengestützter Flugabwehr und in der Luft befindlichen Mitteln notwendig, um die mit Gleitbomben bewaffneten russischen Kampfflugzeuge fernzuhalten, sagte Ihnat. Es sei dabei schon mehrfach gelungen, diese gefährlichen Bomben rechtzeitig abzufangen.

Die Ukraine wehrt sich seit fast drei Jahren gegen eine russische Invasion. Die russische Luftwaffe setzt dabei stark auf Gleitbomben, die ausserhalb der Reichweite der ukrainischen Flugabwehr aus grosser Höhe abgeworfen werden und mit Flügeln ausgestattet, teils mit grossen Abweichungen ins Zielgebiet gleiten. Nur gut 30 Kilometer von der russisch-ukrainischen Frontlinie entfernt, leidet die Grossstadt Saporischschja besonders unter russischen Angriffen mit diesem Waffentyp. (sda/dpa)
13:03
Russland: Vier Agentinnen Kiews festgenommen
Der russische Inlandsgeheimdienst FSB hat nach eigenen Angaben vier Frauen in Russland und auf der annektierten Halbinsel Krim festgenommen und sie der Zusammenarbeit mit der Ukraine beschuldigt.

Sie sollen von ukrainischen Geheimdiensten angeworben worden sein, um Anschläge auf ranghohe Offiziere des russischen Verteidigungsministeriums und Objekte des Brennstoff- und Energiesektors zu begehen. In der Ukraine sollen die Frauen im Umgang mit Waffen geschult worden sein. Für die Angaben gibt es keine unabhängige Bestätigung.

An den Wohnorten der Frauen wurden laut dem FSB Sprengstoff, elektronische Zünder, Anleitungen zum Bombenbau und Kommunikationsmittel nach Kiew sichergestellt. Von den Frauen seien Geständnisse erlangt worden. Ihnen drohen demnach bis zu 30 Jahre Haft.

Seit Beginn der russischen Invasion vom Februar 2022 hat es in Russland Fälle von Sabotage an Bahnstrecken und anderen Objekten, aber auch gezielte Attentate auf Kriegsbefürworter gegeben. Am Montag wurde in Moskau Armen Sarkisjan, Präsident des Boxverbandes in dem von Russland kontrollierten Gebiet Donezk in der Ukraine, bei einer Explosion getötet.

Die immer wieder vom FSB veröffentlichten Informationen über angeblich aufgedeckte ukrainische Terrorpläne oder Sabotage sind unabhängig nicht überprüfbar. (sda/dpa)
12:54
IAEA-Direktor Grossi: Mehr Angriffe auf AKW Saporischschja
Der Direktor der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA, Rafael Grossi, hat sich besorgt über zunehmende Angriffe rund um das von Russland besetzte Atomkraftwerk Saporischschja im Süden der Ukraine gezeigt. «Die Sicherheitslage bleibt weiter sehr schwierig. Mehr noch, wir registrieren, dass die Zahl der Attacken steigt», sagte Grossi nach einem Treffen mit dem Chef der russischen Atombehörde Rosatom, Alexej Lichatschow, in Moskau, wie die Nachrichtenagentur Interfax berichtete.

Grossi wollte keine Angaben dazu machen, wer für die Angriffe auf die Nuklearanlage verantwortlich ist. Dort stationierte internationale Atombeobachter könnten das anhand der Drohnentrümmer nicht erkennen, sagte er. «Trotzdem möchte ich ihnen versichern, dass Fragen dieser Art von mir auf höchster Ebene bei internationalen Treffen angesprochen werden», fügte er hinzu.

Vor seinem Besuch in Moskau war Grossi auch in der Ukraine, wo er vor der Gefahr eines nuklearen Unfalls durch die ständigen russischen Angriffe auf das Stromnetz des Nachbarlands warnte.

Das Atomkraftwerk in der Region Saporischschja wurde kurz nach Kriegsbeginn von russischen Truppen besetzt. Mehrere Rückeroberungsversuche Kiews scheiterten. Ukrainische und russische Truppen machen sich immer wieder gegenseitig für den Beschuss der Anlage, die in unmittelbarer Nähe der Front liegt, verantwortlich. Die sechs Reaktorblöcke wurden inzwischen heruntergefahren, müssen aber immer noch gekühlt werden. (sda/dpa)
International Atomic Energy Agency Director General Rafael Mariano Grossi gestures while speaking to the madia after their talks in Moscow, Russia, Friday, Feb. 7, 2025. (AP Photo/Alexander Zemlianich ...
Bild: keystone
6:20
Selenskyj fordert Zugriff auf russisches Vermögen im Westen
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj fordert vom Westen die Freigabe weiterer Milliarden aus eingefrorenem russischem Staatsvermögen im Ausland für den Wiederaufbau des von Moskaus Angriffskriegs zerstörten Landes. Neben der Hilfe von Banken und Verbündeten müsse auch der Anteil aus dem blockierten russischen Vermögen erhöht werden. «Wir reden von Dutzenden Milliarden», sagte Selenskyj laut einer Mitteilung des Präsidentenamtes in Kiew. Er werde die Frage bei der Münchner Sicherheitskonferenz vom 14. bis 16. Februar bei Gesprächen mit europäischen Partnern aufwerfen.

Die Gruppe der sieben grossen westlichen Industriestaaten (G7) hat bisher beschlossen, der Ukraine einen Kredit von 50 Milliarden US-Dollar (rund 46 Milliarden Euro) zu gewähren – für den indirekt Russland zahlen soll. Der Kredit wird durch Zinserträge aus dem im Westen eingefrorenen russischen Staatsvermögen abgesichert. Die Ukraine will zudem den Zugriff auf das Vermögen selbst.

«Die Mittel könnten verwendet werden, Menschen zu helfen, Wohnraum zu erwerben und einen Ort zum Leben zu finden», sagte Selenskyj bei einem Treffen mit der Präsidentin der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD), Odile Renaud-Basso, in Kiew. Bei den Gesprächen sei es um die Unterstützung für Menschen gegangen, die im Land zu Flüchtlingen geworden seien, weil sie ihre Wohnungen wegen des Krieges verloren haben.

Das sei eine drängende Frage für Millionen ukrainischer Binnenflüchtlinge, sagte Selenskyj in seiner in Kiew verbreiteten abendlichen Videobotschaft. Er habe die Regierung angewiesen, innerhalb der nächsten zwei Wochen ein klares und effektives Unterstützungsprogramm für die Binnenflüchtlinge einzusetzen.

Renaud-Basso erklärte in einer Mitteilung nach ihrem inzwischen fünften Besuch in dem Land seit Kriegsbeginn, dass die EBRD in den fast drei Jahren der grossangelegten russischen Invasion 6,2 Milliarden Euro an die Ukraine überwiesen habe, davon 2,4 Milliarden Euro im vergangenen Jahr. Sie sagte auch, dass die Unterstützung für das Land fortgesetzt werde - etwa auch für die Umsetzung von Energieprojekten. (sda/dpa)
Ukrainian President Volodymyr Zelenskyy speaks during his briefing in Kyiv, Ukraine, Wednesday, Feb. 5, 2025. (AP Photo/Efrem Lukatsky)
Bild: keystone
21:34
Gouverneur: Drei Tote nach ukrainischem Drohnenangriff
Bei einem ukrainischen Drohnenangriff im russischen Gebiet Belgorod sind nach Behördenangaben drei Menschen in einem Auto getötet worden. Die Drohne habe in dem Dorf Logatschjowka im Kreis Waluiki nahe der Grenze zur Ukraine einen Sprengsatz auf ein Auto abgeworfen, dabei seien ein Mann und zwei Mädchen im Alter von 14 und 18 Jahren um Leben gekommen, teilte Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow in seinem Kanal bei Telegram mit.

Gladkow erinnerte daran, dass es verboten sei, diese oder andere geschlossene Ortschaften zu besuchen. Dort gelte der Ausnahmezustand.

Die Ukraine wehrt sich gegen die seit fast drei Jahren andauernde russische Invasion auch mit Gegenangriffen auf das Staatsgebiet des Nachbarlandes. Dabei gab es immer wieder Tote und Verletzte. Überprüfbar sind die Angaben von unabhängiger Seite nicht. Die Schäden und Opfer stehen in keinem Verhältnis zu den verheerenden Folgen des russischen Angriffskrieges auf ukrainischer Seite. (sda/dpa)
14:52
Berichte über neue ukrainische Offensive im Gebiet Kursk
Ukrainische Truppen haben nach russischen Berichten zum zweiten Mal in diesem Jahr eine Offensive im Grenzgebiet Kursk gestartet. Der russische Telegramkanal Shot berichtete, die Ukrainer versuchten, von der seit Monaten besetzten Kleinstadt Sudscha aus über Machnowka zu dem Dorf Ulanok durchzubrechen.

Die ukrainische Armee setze dabei Panzerfahrzeuge und etwa 400 Soldaten ein. Das russische Verteidigungsministerium bestätigte, dass es mehrere Angriffswellen auf die Dörfer Ulanok und Tscherkasskaja Konopelka gegeben habe. Die Attacke sei aber abgewehrt worden, hiess es. «Die Orte sind unter russischer Kontrolle.» Unabhängig überprüfbar waren diese Militärangaben nicht. Aus dem ukrainischen Generalstab in Kiew gab es keine Äusserung.

Die neuerliche Attacke findet genau ein halbes Jahr nach dem ersten Vordringen der Ukrainer auf russisches Staatsgebiet bei Kursk statt. In dem seit fast drei Jahren dauernden Moskauer Angriffskrieg ist es für die Ukraine wichtig, ein - wenn auch kleines - Stück Russland als Faustpfand für Verhandlungen zu haben.

«Irgendwann, wenn der Krieg auf eine diplomatische Lösung zusteuert, wird man sehen, wie wichtig diese Operation war», schrieb der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am Mittwochabend im sozialen Netzwerk X. «Russland wird uns in nächster Zukunft nicht aus Kursk vertreiben.» (sda/dpa)
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356 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Celtic Swiss
04.02.2025 09:33registriert Juni 2024
Jeder tote Kremlfreund und Anhänger der russichen Kriegsverbrecher und Massenmörder ist ein Bösmensch weniger auf der Welt.

Danke und weiter so!!

Slava Ukraini!!!
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Andy
04.02.2025 19:04registriert Januar 2014
Danke, Watson, dass ihr auch solch schreckliche Dinge erwähnt. Es ist nicht selten, dass Russen solche Dinge treiben, und selbst die UN sagt klar, dass solches Verhalten nicht mal annähernd im gleichen Ausmass bei beiden Seiten auftritt (auch ganz generell bezüglich Kriegsgefangenen). Dass die Öffentlichkeit solche Infos normalerweise nicht hört, führt nur zur Normalisierung von etwas absolut Unakzeptablem.
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Steibocktschingg
04.02.2025 18:41registriert Januar 2018
Soso, mehr Rüstungsausgaben der EU sind gemäss der Kremlingangster also "problematisch"? In dem Fall kann man nur sagen: Sie sind sehr angemessen, je mehr, desto besser. Die Kremlins fürchten es nämlich.
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