Der deutsche
Bundeskanzler Olaf Scholz will nach der Wahlschlappe der Sozialdemokraten seine Arbeit als Regierungschef bis zum letzten Tag «ordentlich zu Ende» führen. Das sei ihm ganz wichtig, sagte Scholz in Berlin nach Beratungen der Parteigremien. Es sei eine grosse Ehre, der neunte Kanzler der Bundesrepublik Deutschland zu sein, der vierte Sozialdemokrat, der in der Geschichte der Bundesrepublik dieses wichtige Amt ausfüllen dürfe.
Das Amt des Bundeskanzlers und seiner Minister endet zwar mit dem Zusammentreten des neuen Bundestages. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wird den Kanzler dann aber bitten, die Geschäfte bis zur Ernennung eines Nachfolgers weiterzuführen.
Scholz sprach
von einem bitteren Wahlergebnis der SPD, für das er Verantwortung trage. Die SPD werde dringend gebraucht, als Kämpferin für Demokratie und Recht, aber als auch eine Stimme für diejenigen, die auf Gerechtigkeit und ein gutes Miteinander angewiesen seien. Scholz sagte, er werde in diesem Jahr 50 Jahre Mitglied der Sozialdemokratischen Partei sein. «Das ist für mich ein besonderes Ereignis.»
Esken will Parteichefin bleiben.
Parteivorsitzende Saskia Esken lobte an Pressekonferenz Kanzler Scholz: Er habe «wie ein Löwe gekämpft». Man werde sich jetzt «intensiv mit diesem Wahlergebnis auseinandersetzen». Sie selbst will Parteichefin bleiben: Sie habe mehr als fünf Jahre mit grosser Freude an der Geschlossenheit der Partei gearbeitet, sagte Esken in der Berliner Parteizentrale. «Und das gedenke ich auch weiter zu tun.»
Lars Klingbeil wohl neuer Fraktionsvorsitzender
Der bisherige Parteichef Lars Klingbeil dürfte der neue Fraktionsvorsitzende der SPD im Bundestag werden. Die SPD-Führung schlägt Klingbeil als neuen Vorsitzenden der Bundestagsfraktion vor: «Diese Aufgabe möchte ich gerne annehmen.» Er würde damit auf Rolf Mützenich folgen, der seinen Rücktritt bekannt gab.
Klingbeil sagte an der Pressekonferenz zudem, dass ein Regierungsbündnis mit der Union noch lange nicht in Stein gemeisselt sei:
Ob «die SPD in eine Regierung eintritt, steht nicht fest», sagt Klingbeil. Der Ball liege bei CDU-Chef Friedrich Merz. Es liege an ihm, auch «auf die Sozialdemokratie zuzukommen und das Gespräch zu suchen», sagte Klingbeil. Am Ende würden die Mitglieder der SPD entscheiden.
(lak/sda/dpa)
Könnte mir durchaus vorstellen, dass sich das kontraproduktiv auswirkt. Ich hoffe es jedenfalls.